Vielversprechender Start in 2022
* Anstieg des Auftragsbestandes auf rund 750 Mio. EUR
* Deutliche Verbesserung des bereinigten EBIT
* Neues Umsatzziel für das profitable Servicegeschäft definiert: 500 Mio. EUR bis 2025
* Neustrukturierung der Konzernfinanzierung
DEUTZ, einer der weltweit führenden Hersteller von innovativen Antriebssystemen für Off-Highway-Anwendungen, blickt trotz des Kriegsausbruchs in der Ukraine auf einen vielversprechenden Start in das Jahr 2022 zurück.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Deutz AG?
‚Bei einem Umsatzanstieg von rund 30 Prozent ist unsere bereinigte EBIT-Marge gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,3 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent gestiegen. Jetzt gilt es, diesen Aufwärtstrend zu halten und zu beschleunigen. Wir werden konsequent weitere Maßnahmen zur Steigerung unserer Profitabilität umsetzen“, so der Vorstandsvorsitzende Dr. Sebastian C. Schulte. Mit Blick auf das kommende Jahr ergänzt er: ‚Unser Auftragsbestand ist Ende März auf rund eine dreiviertel Milliarde Euro gestiegen. Damit haben wir eine stabile Ausgangsposition für die kommenden Monate. Allerdings bleibt die Versorgungslage herausfordernd. Gleichzeitig sorgen die geopolitischen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine für große Unsicherheit, auch bei DEUTZ. Unsere Prognose kann sich daher noch ändern.‘
Steigende Zahlen
Auch in strategischer Hinsicht hat DEUTZ in den ersten Monaten dieses Jahres Fortschritte gemacht. Das Unternehmen hat einen mehrstufigen Strategieprozess eingeleitet, um die Profitabilität zu steigern und Wachstumspotenziale zu erschließen. Die ersten Ziele sind definiert: Überarbeitung der Preisstruktur für das Neumotorengeschäft, Optimierung des Motorenportfolios und beschleunigter Ausbau des profitablen Servicegeschäfts. Bis 2025 soll der Serviceumsatz durch organisches Wachstum und durch Akquisitionen auf 500 Mio. EUR gesteigert werden. Zwei Akquisitionen haben bereits stattgefunden: Anfang Mai hat DEUTZ seine bisherigen Servicepartner AUSMA Motorenrevisie B.V. mit Sitz in Roden, Niederlande, und South Coast Diesels mit Sitz in Naas, Irland, übernommen. Die beiden Unternehmen verkaufen und warten Dieselmotoren in ihren Heimatmärkten, wo sie als Mehrmarkenhändler tätig sind. Neben einer verbesserten Marktdurchdringung wird DEUTZ durch die Akquisitionen sein Servicegeschäft in diesen Ländern auch auf Motoren von Wettbewerbern ausweiten können.
Auftragseingang deutlich gestiegen; zweistellige Zuwächse bei Absatz und Umsatz Im ersten Quartal 2022 stieg der Auftragseingang von DEUTZ im Vergleich zum Vorjahr um 9,6 Prozent auf 509,6 Millionen Euro. Zu diesem Wachstum haben alle Regionen beigetragen.
Der Auftragsbestand stieg weiter an und erreichte zum 31. März 2022 einen hohen Wert von 746,7 Millionen Euro (31. März 2021: 394,3 Millionen Euro). Dies deutet auf eine stabile Auftragslage in den kommenden Monaten hin. Der auf das Servicegeschäft entfallende Anteil am Auftragsbestand lag bei 43,8 Mio. EUR (31. März 2021: 31,8 Mio. EUR).
Mit insgesamt 50.015 verkauften Einheiten verzeichnete der DEUTZ Konzern in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 ein Absatzplus von 30,3 Prozent. Die Zahl der verkauften DEUTZ Motoren [1] stieg um 35,1 Prozent auf 43.561. Die DEUTZ Tochtergesellschaft Torqeedo verkaufte 6.454 elektrische Bootsantriebe, das sind 5,2 Prozent mehr als im ersten Quartal 2021. Das Absatzwachstum wurde von allen Anwendungssegmenten und den beiden wichtigsten Absatzmärkten von DEUTZ, EMEA und Amerika, getragen.
Gratis PDF-Report zu Deutz AG sichern: Hier kostenlos herunterladen
Aufgrund des Absatzwachstums stieg der Umsatz von DEUTZ im Berichtszeitraum um 30,4 Prozent auf 447,9 Millionen Euro. Wie auch beim Absatz trugen alle Anwendungssegmente zu diesem Anstieg bei. Auch regional betrachtet war die Entwicklung durchgängig positiv.
Kräftige Verbesserung der Profitabilität
Das EBIT vor Sondereinflüssen (bereinigtes EBIT) verbesserte sich im ersten Quartal 2022 deutlich auf 15,8 Mio. EUR, nach 0,8 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Dieser Anstieg ist vor allem auf das wachsende Geschäftsvolumen, Skaleneffekte und die Auswirkungen von Kostensenkungsmaßnahmen zurückzuführen. Höhere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie gestiegene Beschaffungskosten wurden durch die positiven Auswirkungen des Umsatzwachstums mehr als ausgeglichen. Zudem gelingt es zunehmend, steigende Rohstoff- und Logistikkosten schrittweise an die Kunden weiterzugeben. Das bereinigte EBIT des Konzerns wurde allerdings erneut durch den Verlust der DEUTZ-Tochter Torqeedo belastet, die den Break-Even noch nicht erreicht hat. Die EBIT-Marge vor Sondereinflüssen verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls deutlich von 0,2 Prozent auf 3,5 Prozent.
Das EBIT lag im Berichtszeitraum bei 9,0 Mio. EUR (Q1 2021: 0,4 Mio. EUR). Darin sind Sondereinflüsse in Höhe von 6,8 Mio. EUR berücksichtigt, die im Zusammenhang mit der Bildung von Rückstellungen nach mehreren Wechseln in der Geschäftsleitung stehen. Die EBIT-Marge belief sich auf 2,0 Prozent (Q1 2021: 0,1 Prozent).
Durch den Anstieg des bereinigten EBIT verbesserte sich das Nettoergebnis um 7,7 Mio. EUR auf 6,8 Mio. EUR. Das Ergebnis je Aktie stieg dadurch von minus 0,01 EUR auf plus 0,06 EUR. Der Jahresüberschuss vor Sondereinflüssen betrug 12,5 Mio EUR, das Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen lag bei 0,10 EUR.
Die Finanzlage bleibt komfortabel; Umstrukturierung der Konzernfinanzierung Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit belief sich im ersten Quartal 2022 auf 9,7 Mio. EUR (Q1 2021: 17,1 Mio. EUR). Der Rückgang ist vor allem auf die Veränderung des Working Capital und eine Erhöhung der Vorräte zurückzuführen, die aufgrund der deutlichen Ausweitung des Geschäftsvolumens notwendig wurde. Dadurch wurde die deutliche Verbesserung des Betriebsergebnisses überkompensiert. Infolge des Rückgangs des Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit belief sich der freie Cashflow auf minus 4,9 Mio. EUR. Dies entsprach einer leichten Verschlechterung gegenüber dem Vorjahreswert von minus 1,7 Mio EUR.
Durch die Inanspruchnahme einer bestehenden Kreditlinie in Höhe von 25 Mio EUR im ersten Quartal 2022 stieg die Nettofinanzverschuldung um 7,0 Mio EUR auf 86,7 Mio EUR zum 31. März 2022.
Die Eigenkapitalquote lag bei 45,0 Prozent, nach 45,6 Prozent zum Jahresende 2021. Die Finanzlage des DEUTZ-Konzerns ist damit weiterhin sehr komfortabel. Zum 31. März 2022 verfügt das Unternehmen über ungenutzte Kreditlinien in Höhe von rund 185 Millionen Euro.
Anfang Mai 2022 hat DEUTZ seine bestehende Finanzierung neu strukturiert. Dabei wurde das Volumen des langfristigen Konsortialkredits von 160 Mio. EUR auf 250 Mio. EUR erhöht und die drei bestehenden kurzfristigen bilateralen Kreditlinien mit einem Gesamtvolumen von 75 Mio. EUR gekündigt. Die neuen Kreditvereinbarungen beinhalten eine ESG-Komponente und bessere Gesamtkonditionen. Die Laufzeit des Konsortialkredits wurde um drei Jahre bis 2027 verlängert. DEUTZ hat damit den finanziellen Spielraum für Investitionen in die Transformation und für akquisitorisches Wachstum erneut erweitert.
Ausblick
Ausblick für 2022 aufgrund hoher Unsicherheiten noch veränderbar Obwohl der DEUTZ-Konzern vielversprechend in das Jahr gestartet ist, ist unklar, wie sich der anhaltende Krieg in der Ukraine und seine Folgen auf das Motorengeschäft von DEUTZ auswirken werden. Das Geschäft von DEUTZ in Russland, Weißrussland und der Ukraine erwirtschaftete bisher einen Jahresumsatz von rund 20 Millionen Euro und ist damit von der Größe her relativ bescheiden. Darüber hinaus hat DEUTZ keine Niederlassungen in der Ukraine oder Weißrussland und auch keine direkten Zulieferer in den Krisenregionen. Dennoch sind die geopolitischen Auswirkungen des Krieges auf die Weltwirtschaft, ihre Warenströme und die Energieversorgung mit großen Unsicherheiten für DEUTZ verbunden. Die im Geschäftsbericht 2021 veröffentlichte Prognose für das Gesamtjahr 2022 bleibt daher weiterhin unter Vorbehalt. DEUTZ hat das Neumotorengeschäft mit Russland und Weißrussland bis auf Weiteres eingestellt.
Über die DEUTZ AG
Die börsennotierte DEUTZ AG mit Hauptsitz in Köln ist einer der weltweit führenden Hersteller von innovativen Antriebssystemen. Die Kernkompetenzen liegen in der Entwicklung, der Produktion, dem Vertrieb und dem Service von Antriebslösungen im Leistungsbereich bis 620 kW für Off-Highway-Anwendungen. Das aktuelle Portfolio reicht von Diesel-, Gas- und Wasserstoffmotoren bis hin zu Hybrid- und vollelektrischen Antrieben. DEUTZ Antriebe werden in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, darunter Baumaschinen, Landmaschinen, Flurförderzeuge wie Gabelstapler und Hebebühnen, Nutzfahrzeuge, Schienenfahrzeuge und Boote für den privaten oder gewerblichen Einsatz. DEUTZ beschäftigt weltweit rund 4.750 Mitarbeiter und hat über 800 Vertriebs- und Servicepartner in mehr als 130 Ländern. Das Unternehmen erwirtschaftete im Jahr 2021 einen Umsatz von rund 1,6 Milliarden Euro. Weitere Informationen finden Sie unter www.deutz.com.
Sollten Deutz AG Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg?
Wie wird sich Deutz AG jetzt weiter entwickeln? Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Anleger lieber verkaufen? Die Antworten auf diese Fragen und warum Sie jetzt handeln müssen, erfahren Sie in der aktuellen Deutz AG-Analyse.