Deutschland schafft sich ab – hüten Sie sich

Lieber Leser,

in den vergangenen Wochen und auch noch in den letzten Tagen scheint Deutschland sich hingebungsvoll selbst abzuschaffen. Hier wird schnell die Energiegewinnung von Kohlekraftwerken abgeschafft, dort werden Grenzwerte für den Stickoxid-Ausstoß unnachgiebig verfolgt, Kindergeld wird außer Landes geschafft, neue Hürden für Immobilienkäufer und -erbauer errichtet usw.

Psychologen, jedenfalls einige, behaupten schon länger, wir wären darauf aus, uns selbst zu schädigen. Oder eben in allen Dingen sehr gründlich. Auch in den „guten“ Verrichtungen. Schon des Öfteren habe ich etwa Menschen über ihre eigene „Energiebilanz“ räsonieren hören. Das geht fast nur in Deutschland. Wir haben 8 Milliarden Menschen auf der Erde. Viele können sich nur wenig zu essen leisten, haben kein Dach über dem Kopf, keine Arbeit und auch sonst wenig vom Leben.

Wir wollen auch helfen…

Da sind die Versuche, eine „saubere Energiebilanz“ aufzustellen (noch dazu, wenn wir einen Großteil der Energie aus dem Ausland beziehen, das sich weniger liebevoll um seine Produktion kümmert), vielleicht nett gemeint. Aber – meiner Meinung nach – naiv. Aber so sind wir.

Die EU ist mehr oder weniger eine nette „Geschichte“. Ein „Narrativ“, würden Werber und Texter heute sagen. Für uns in Deutschland ist sie die neue Religion. Ohne EU gibt es keine Zukunft. Ohne EU sind wir dem Verderben oder wahlweise den Russen ausgeliefert. Und so kommt es, dass wir auch hier opfern wollen. Unsere gemeinsame Bankenhaftung bezog sich bislang lediglich auf Deutschland. Jetzt dehnen wir die Haftung auf die ganze EU aus, zumindest in den kommenden Jahren.

Die DM hatten wir schon lange aufgegeben und durch die Gemeinschaftswährung Euro ersetzt. Auch dafür haften wir. Geben die einen zu viel aus, haften die anderen mit. Zunächst über die Kaufkraft des Euro, der schwächer wird, dann auch durch die jeweiligen Steuerkassen. Die Briten, bislang Netto-Zahler in der EU, wollen aussteigen aus diesem System. Wir bekritteln sie dafür. Wie kann man nur.

Dabei ist die EU nicht „Europa“, wie uns gerne verkauft wird. Die EU ist ein Staatenbündnis, das auf Verträgen beruht. Man könnte „Europa“ auch ehren, schätzen oder lieben, wenn es die EU, ein Staatenbündnis, so nicht geben würde. Nur würden wir dann nicht noch für die gute Idee haften müssen. Aber wir haften und leiden ja gerne….

Bald kommt die Rechnung

Bald jedoch kommt die Rechnung. Das sagen Crash-Propheten zugegeben schon seit einigen Jahren. Es spielt eigentlich auch keine Rolle, wann dieser Zustand über uns kommt. Aber er wird kommen. Die Schulden steigen und steigen. Die Zinsen bleiben niedrig, sodass die Schulden noch schneller steigen können. Und eines Tages werden die Schulden fällig, ohne dass überhaupt auch nur ein Staat zahlen könnte. So einfach ist das Problem beschrieben.

Was wird dann passieren? Ich weiß es nicht. Entweder wir werden mit Zwangsanleihen beglückt, müssen also Geld verleihen (wenn wir welches haben). Oder die Banken werden zugesperrt, wie es die Zyprioten oder die Griechen erlebt haben. Oder es kommt über Nacht eine Währungsreform, um den Schulden einfach einen neuen Wert zu geben. Etwa 1 Milliarde Euro = 1 New Euro. Produziert von der Europäischen Zentralbank (EZB). Sparer wie Sie oder ich gucken dann in die Röhre. Der Staat als Schuldner hingegen ist mit wenigen New Euro, die selbst noch nicht einmal Geld kosten, plötzlich schuldenfrei.

So oder ähnlich wird es kommen, jetzt, wo die Zinsen in der Euro-Zone noch einmal auf Rekordniedrigniveau geblieben sind. Mario Draghi als EZB-Präsident ist der erste Amtsinhaber, der noch nie die Zinsen angehoben hatte. Er wird es auch nicht mehr machen. Die Zinsen bleiben zugunsten der Hochschuldnerländer wie seinem Heimatland Italien niedrig. Und wir Deutschen? Wir leiden gerne und klatschen noch Beifall.

Mein dringender Appell: Leiden Sie einfach nicht mit. Auch wenn wir Deutschen so gerne „helfen“ und uns am liebsten selbst opferten. Verwandeln Sie die Kunstwährung Euro in Vermögen. Auch, wenn wir Deutsche die Aktienmuffel schlechthin in der Welt sind. Und auch die Immobilien-Muffel.

Mit freundlichen Grüßen

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