Noch vor rund anderthalb Monaten hatten die meisten Anleger die Deutsche Euroshop-Aktie mehr oder weniger abgeschrieben. Zu groß schienen die Belastungen durch Corona zu sein, was den Wert des Unternehmens deutlich unter den Wert der gehaltenen Immobilien fielen ließ – selbst nach Abzug der Schulden.
Hoffnung schien sich da kaum noch jemand zu machen, bevor der Großaktionär Alexander Otto zusammen mit Oaktree einen Übernahmeversuch ankündigte. Dafür sollen je Aktie 21,50 Euro und zusätzliche eine Sonderdividende von einem Euro je Anteilsschein für all jene gezahlt werden, welche das Angebot annehmen. Unter dem Strich entsprach das im Mai einem Aufschlag von 44 Prozent zum tatsächlichen Aktienkurs.
Ein faires Angebot?
Zwar bezeichnen einige Beobachter die Deutsche Euroshop-Aktie auch mit 22,50 Euro noch als unterbewertet. Der Vorstand sprach zuletzt aber von einem fairen Angebot und empfahl Anlegern, dieses anzunehmen. Wie viele dem nachkommen werden, wird sich bald zeigen. Denn am 7.7. läuft eine erste Annahmefrist ab.
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Die Spannung steigt nun natürlich, da für eine erfolgreiche Übernahme mindestens 50 % des Grundkapitals zuzüglich einer Aktie zusammenkommen muss. Ansonsten könnte der Deal im schlimmsten Fall auch noch platzen – und damit die Deutsche Euroshop-Aktie wieder tief in Richtung Süden befördern.
Ansichtssache
Ob das Angebot aus Anlegersicht interessant ist, ist wohl Ansichtssache. Auf der einen Seite wurden für die Deutsche Euroshop-Aktie schon seit sehr langer Zeit nicht mehr solche Beträge geboten. Der hohe Aufschlag lässt aber vermuten, dass die Käufer es sehr ernst meinen mit der Übernahme. Sagen genügen Anleger ab, könnte sich damit der Preis also vielleicht noch etwas in die Höhe treiben lassen.
Außerdem ist es natürlich im Bereich des Möglichen, dass der Kurs nach der Übernahme noch weiter steigt, so die neuen Eigentümer die richtigen Entscheidungen treffen. Das ist aber eher eine langfristige Überlegung. Die Sache ist damit ziemlich einfach. Wer auf kurze Sicht Renditen einfahren möchte, kann das Angebot ohne schlechtes Gewissen annehmen. Wer weiter in die Ferne blickt, behält entsprechend seine Aktien, mit einem Squeeze-out ist erst einmal nicht zu rechnen, da es dafür in Deutschland mindestens 95 Prozent der Anteile eines Unternehmens benötigt werden.
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