Liebe Leserin, lieber Leser,
die Zinswende ist in vollem Gange. Nach vielen Jahren einer faktisch 0%-Zinspolitik haben die Notenbanken als Reaktion auf die Inflation die Leitzinsen deutlich erhöht. So liegt jetzt in Deutschland die Umlaufrendite bei rund 2,28%. Die Schuldzinsen für Hypothekenfinanzierungen liegen auch wieder klar über 3,5%. Das ist für Häuslebauer sicherlich keine gute Nachricht. Aber für die Bankenbranche ist das aktuelle Zinsniveau ein Quell der Freude und der Gewinne.
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Deutsche Bank: Höchster Gewinn seit 15 Jahren
Entwicklung des Nettogewinns bei Deutsche Bank
Der ehemalige Branchenprimus Deutsche Bank kann für 2022 den höchsten Gewinn seit 15 Jahren melden. Es steht hier ein Ergebnis von 5,02 Milliarden Euro zu Buche. Darin enthalten ist aber auch ein positiver Steuereffekt. Denn das Ergebnis vor Steuern war „nur“ 65% höher als 2021. Nach Steuern sind es sogar mehr als +100%.
Rentabilität deutlich gesteigert
Was jeden Investor besonders freut, ist die gestiegene Rentabilität. So sank die Aufwand-Ertrags-Quote auf 75%. Im Vorjahr lag diese noch bei 85%. Die Deutsche Bank muss also jetzt nur noch 75 Euro aufwenden, um einen Ertrag von 100 Euro zu erzielen. Im vergangenen Jahr waren es noch 85 Euro.
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Dividende erhöht sich um 50%
Die vorgeschlagene Dividende für das Geschäftsjahr 2022 liegt bei 0,30 Euro. Für das Jahr 2021 lag die Ausschüttung bei nur 0,20 Euro. Bei einem aktuellen Kurs von rund 12 Euro stellt sich die Dividendenrendite nun auf 2,5%. Das ist sicherlich nicht überwältigend hoch, aber durchaus ein nettes „Goodie“.
Kleiner „Schattenwurf“: Das Emissionsgeschäft
2022 war nicht das Jahr, in dem Unternehmen an die Börse drängten. So verschob auch ThyssenKrupp den Börsengang der Wasserstofftochter Nucera. Das sit auch verständlich, denn gerade der Anfang des Börsenjahres war durchaus „holprig“. Bei der damals herrschenden Stimmungslage wären Emissionen schwierig geworden. Nicht überraschend hat der Ertrag der Deutschen Bank in diesem Bereich einen Rückgang von 62% auf eine Milliarde hinnehmen müssen.
Das Fazit: Die Deutsche Bank kann es noch!
Es ist erfreulich zu sehen, dass die Deutsche Bank wieder „in der richtigen Spur ist“. Natürlich zeigt sich hier auch wieder, dass das Zinsniveau entscheidend für die Gewinnsituation ist. Dennoch sehe ich hier auch eine klare Verbesserung der Rentabilität. Ebenso erfreulich: Nach eigenen Angaben ist es der Deutschen Bank gelungen, die übernommene Postbank in die Unternehmensstruktur zu integrieren. Wenn die Bank diesen Weg weiter beschreitet, sollte auch der Aktienkurs weiter davon profitieren. Interessanterweise finden viele Unternehmen erst dann wieder zu alter Stärke zurück, wenn sie sich Herausforderungen gegenüber sehen. Und die Niedrigzinspolitik der vergangenen Jahre war gerade für die Banken eine massive Belastung, aber eben auch die Gelegenheit, die Geschäftsprozesse zu optimieren.
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