Das schwindelerregende Frankfurter Personalkarussel dreht sich munter weiter: Nachdem die IT-Chefin der Deutschen Bank, Kim Hammonds, zuletzt mit kritischen Äußerungen über den Konzern für Aufsehen gesorgt hatte, folgte nun die Ankündigung ihres Abgangs. Dies teilte das Geldhaus am Mittwoch mit.
Demnach scheide Hammonds im gegenseitigen Einvernehmen zur anstehenden Hauptversammlung (24. Mai) aus dem Unternehmen aus. Der Aufsichtsrat werde nun in Abstimmung mit den zuständigen Kontrollbehörden über ihre Nachfolge entscheiden, hieß es.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Deutsche Bank?
Hammonds und das „dysfunktionalste Unternehmen“
Die Managerin stand bereits seit geraumer Zeit unter Druck. Hammonds hatte im Vorfeld gesagt, Deutschlands größtes Geldhaus sei das „dysfunktionalste Unternehmen“, für das sie je tätig gewesen sei. Bei einigen Mitarbeitern und Aktionären sorgte die deutliche Aussage für Kopfschütteln. So hatte man Hammonds schon vor den streitbaren Äußerungen vorgehalten, dass sie die als Großbaustelle geltenden Computersysteme nicht in ausreichendem Maße modernisiert habe.
Hammonds sah das jedoch anders und widersprach ihren Kritikern. So sei unter ihrer Führung die Zahl der IT-Systeme von 45 auf 35 verringert worden. Auch die Stabilität der Digitalstruktur sei verbessert worden. Zur Einordung: Die Deutsche Bank will die Anzahl ihrer IT-Systeme eigentlich auf vier reduzieren.
Gratis PDF-Report zu Deutsche Bank sichern: Hier kostenlos herunterladen
Achleitner komplimentiert Hammonds hinaus
Zum Abschied fand Aufsichtsratschef Paul Achleitner übrigens lobende Worte für die Amerikanerin: „Kim Hammonds hat frischen Wind in die Bank gebracht – mit dem Blick von außen und viel Erfahrung mit organisatorischen Veränderungen.“
Hammonds kam im Jahr 2013 nach Frankfurt und arbeitete dort zunächst als CO-Chefin für Betrieb und Technologie. Im Sommer 2016 stieg sie schließlich als IT-Chefin in den Vorstand auf. Vor ihrem Wechsel zum Dax-Konzern war sie zunächst beim Computerproduzenten Dell sowie bei Ford und anschließend fünf Jahre lang als IT-Verantwortliche bei Boeing tätig.
Deutsche Bank kaufen, halten oder verkaufen?
Wie wird sich Deutsche Bank jetzt weiter entwickeln? Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Anleger lieber verkaufen? Die Antworten auf diese Fragen und warum Sie jetzt handeln müssen, erfahren Sie in der aktuellen Deutsche Bank-Analyse.