Chinas Techbranche hat mit DeepSeek plötzlich wieder Rückenwind. Das Start-up, entstanden aus einem Hedgefonds, schockte die Märkte vor vier Monaten mit seinem R1-Modell – einem KI-System auf Augenhöhe mit OpenAI, aber deutlich günstiger. Prompt wurde eine Billion Dollar Börsenwert bei US-Tech vernichtet. Doch was bedeutet das für Anleger?
Alibaba: Der neue KI-Platzhirsch
Wenn es einen Gewinner dieser Entwicklung gibt, dann heißt er Alibaba. Der Konzern hat angekündigt, über drei Jahre rund 52 Milliarden Dollar in Cloud und KI zu stecken – ein Rekord in China. Bereits heute ist Qwen, Alibabas KI-Modell, die beliebteste Anwendung im Land mit 149 Millionen aktiven Nutzern pro Monat.
Besonders spannend: Alibaba will seine KI-Services auf Apple-Geräten in China anbieten – Genehmigung vorausgesetzt. Damit könnte die Reichweite nochmals massiv steigen. Analysten feiern das Unternehmen als „best positioniert für die KI-Adoption in China“. Das Wachstum spricht für sich: Sieben Quartale in Folge hat sich der KI-Umsatz mehr als verdoppelt.
Tencent: KI trifft Gaming und Werbung
Auch Tencent mischt kräftig mit. Der Konzern integriert KI sowohl in seine Werbetools als auch in die Spieleentwicklung. Die hauseigene GameGen-O-Plattform erzeugt Open-World-Spiele per Knopfdruck. Parallel wächst das Werbegeschäft dank KI-getriebener Zielgruppenansprache.
Mit über 11 Milliarden Dollar jährlich investiert Tencent ähnlich aggressiv wie Alibaba. Besonders der Messengerdienst WeChat dient dabei als Testfeld – etwa für Tencents eigenes Modell Hunyuan. Noch ist Tencent nicht ganz so sichtbar im KI-Wettlauf, doch intern passiert mehr, als die Außenwirkung vermuten lässt.
Baidu: Vom KI-Pionier zur zweiten Reihe?
Baidu, lange als „Chinas Google“ bekannt, kämpft derzeit um seine Rolle im KI-Markt. Zwar wächst das Cloud-KI-Geschäft – zuletzt um 26% –, doch der Ernie-Chatbot liegt weit hinter Alibaba: nur 14 Millionen aktive Nutzer. Auch der Zuschlag für Apple-Geräte ging verloren.
Ein Trostpflaster ist die Plattform Wenku, die mit 40 Millionen zahlenden Nutzern punktet. Trotzdem bleibt die Frage: Reicht das, um mit Tencent und Alibaba Schritt zu halten?
Risiken bleiben – Chips und Politik im Fokus
So viel Euphorie – doch ein paar dunkle Wolken bleiben. Erstens: Die US-Regierung könnte weitere Chip-Exporte nach China einschränken. Schon jetzt braucht Nvidia für die Ausfuhr seiner H20-Chips eine Lizenz – die kaum erteilt wird. Zwar haben Alibaba und Tencent vorsorglich rund eine Million dieser Chips gebunkert, doch wie lange das reicht, ist offen.
Zweitens: Ein mögliches Delisting chinesischer Aktien aus den USA macht Investoren nervös. Sollte Trump den Handelskrieg mit China verschärfen, könnten ADRs von der Bildfläche verschwinden. Dann bleibt nur die Umwandlung in Hongkong-Aktien – oder der Ausstieg.
Trotzdem zeigt DeepSeek: Chinas KI-Rennen ist eröffnet – und Alibaba, Tencent und mit Abstrichen auch Baidu stehen in der Pole-Position.
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