CureVac-Aktie: Wendepunkt für den Spätstarter?

Was war das für ein brutaler Dämpfer für CureVac! Die Aktie des Impfstoffherstellers aus Tübingen legte im Juni mit einem ernüchternden Wirksamkeits-Resultat des Covid-19-Vakzins eine bittere Bruchlandung hin. Es war der Tiefpunkt in einer Reihe von Rückschlägen des Unternehmens in den vergangenen Monaten.

Entsprechend sind die guten Neuigkeiten von Montag sehr dankbar an der New Yorker Börse aufgenommen worden. Der Pharma-Konzern hat bei der Vorstellung seines Halbjahresberichts vielversprechende Daten für sein Corona-Präparat der zweiten Generation geliefert. Der Report zeigt zudem auf, wie sich das Unternehmen mit großen Investitionen transformieren will.

Sind wir womöglich an einem neuerlichen Wendepunkt für die Tübinger angelangt? Ein Kurz-Briefing für Sie.

Weniger wirksam als Konkurrenz

Sie nennen sich „the RNA people“. Das 2000 gegründete biopharmazeutische Unternehmen CureVac hat seinen rechtlichen Sitz in den Niederlanden, seine Firmenzentrale liegt im baden-württembergischen Tübingen. CureVac erforscht und entwickelt vorwiegend Arzneimittel auf der Grundlage des Botenmoleküls mRNA.

Im Rennen um den ersten Corona-Impfstoff ist das Unternehmen aus der Pole Position gestartet – ins Ziel kamen jedoch andere. Nachdem sich vergangenes Jahr der deutsche Staat mit 300 Millionen Euro bei dem Pharma-Konzern beteiligt hat, sind in der Bundesrepublik nun vier Impfstoffe zugelassen – CureVac ist jedoch nicht dabei.

Andere Hersteller wie BioNTech und Moderna waren nicht nur schneller, sondern schützen auch deutlich effektiver. Der mRNA-Wirkstoff der Tübinger zeigte in der klinischen Studie eine Wirksamkeit von nur 48 Prozent – deutlich schlechter als die Konkurrenzprodukte. Die CureVac-Aktie rauschte nach der Veröffentlichung der Studienergebnisse um fast 40 Prozent in die Tiefe.

Vielversprechender Impfstoff der 2. Generation

Nach der bitteren Pleite hat der Montag vorgestellte Halbjahresbericht der Tübinger den Investoren wieder Hoffnung vermittelt: So legte CureVac Daten zu seinem neuen Impfstoff-Kandidaten vor, den das Unternehmen gemeinsam mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) entwickelt und in einer präklinischen Studie an Affen getestet hat.

Das Testresultat des neuen Vakzins: frühere und bessere Immunantwort und Schutzwirkung im Vergleich zum ersten Wirkstoff bei stärkerer Antikörperneutralisierung von gefährlichen Virusmutationen wie der Delta-Variante. Klinische Studien mit Freiwilligen sollen mit dem neuen Präparat voraussichtlich im vierten Quartal starten, heißt es im neuen Report der Tübinger.

An der Technologie-Börse Nasdaq sprang die CureVac-Aktie daraufhin vorbörslich gleich um 10 Prozent, legte die Gewinne im Laufe des Tages jedoch wieder ab. Zwischenzeitlich erhöhte sich die Marktkapitalisierung der Tübinger auf über 10 Milliarden Euro.

Wandel zu kommerziellem Unternehmen

Die Halbjahresbilanz von CureVac ist unterdessen von hohen Fehlbeträgen und Cash-Reserven geprägt. Aufgrund der hohen Forschungskosten des Pharma-Konzerns betrug der operative Verlust im ersten Halbjahr 264 Millionen Euro – ein zehnmal so großes Minus wie im Vorjahrszeitraum. Der H1-Umsatz sank um 14 Prozent auf 32 Millionen Euro. Demgegenüber steht ein üppiges Cash-Polster von 1,35 Milliarden Euro, das durch einer Kapitalerhöhung nochmal um 2,5 Prozent angewachsen ist.

CureVac verfolgt mit dem vielen Geld eine ehrgeizige Expansionsstrategie. Im neuen Bericht betonen die Tübinger, sich von einem eher wissenschaftlich orientierten Biotech- zu einem kommerziellen Pharma-Unternehmen wandeln zu wollen. 470 Millionen Euro im Halbjahr gibt der Impfstoffhersteller dafür laufend aus für Forschung, Entwicklung und Kommerzialisierung seiner Präparate. Mit Malte Greune (COO) und Klaus Edvardsen (CDO) ernannte CureVac kürzlich zwei neue Vorstandsmitglieder, die die notwendige Infrastruktur für die Transformation errichten sollen.

Zulassung für Erstimpfstoff

Ungeachtet der enttäuschenden klinischen Daten des ersten Covid-19-Impfstoffs des Unternehmens (CVnCoV) bekräftigte CEO Franz-Werner Haas am Montag, dass CureVac weiterhin eine Zulassung bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (Ema) für das wirkungsarme Mittel anstrebe. Haas begründet das Vorgehen damit, dass CVnCoV  für die Altersgruppe von 18 bis 60 gegenüber moderatem und schwerem Krankheitsverlauf eine Schutzwirkung von immerhin 77 Prozent gezeigt hat. Zusätzlich wollen die Tübinger ihren Erstimpfstoff nun in einer separaten Studie an Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 testen.

Der Zeitplan für die Vermarktung des ersten Vakzins hat sich allerdings wieder verschoben. Ursprünglich hatte das Unternehmen in Aussicht gestellt, den Zulassungsantrag für CVnCoV Ende des zweiten Quartals zu stellen. Verzögerungen der entscheidenden Studie und die schwachen Testdaten haben das Kalkül des Pharma-Konzerns jedoch durchkreuzt. Gegen Ende des dritten Quartals will CureVac nun alle klinischen Datenpakete an die Ema weiterreichen.

Erfolgreich mit Verzögerung?

So könnte 2024 CureVac doch noch der kommerzielle Durchbruch gelingen – und das gleich mit zwei unterschiedlichen Vakzinen. Kooperationen mit Großkonzernen wie GSK und Bayer können das möglich machen. Selbst wenn die Impfkampagnen in den Industrienationen bereits weit fortgeschritten sind: Die weltweite Nachfrage ist weiterhin riesig, insbesondere in ärmeren und schwer erreichbaren Regionen, wo die günstigen und einfach handhabbaren CureVac-Präparate große Vorteile versprechen.

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