Der deutsche Automobilzulieferer Continental ist mit Schwung ins Jahr 2025 gestartet. Obwohl das Marktumfeld in Europa und Nordamerika angespannt blieb, konnte der DAX-Konzern seine Profitabilität deutlich steigern. Die Börse reagierte prompt – die Continental-Aktie legte um 2,51% zu.
EBIT springt nach oben, trotz rückläufigem Umsatz
Mit einem Konzernumsatz von 9,7 Milliarden Euro blieb Continental leicht unter dem Vorjahreswert. Doch beim Gewinn sah es ganz anders aus: Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) schoss auf 639 Millionen Euro – mehr als dreimal so viel wie im Vorjahresquartal. Die EBIT-Marge kletterte auf 6,6%, getragen unter anderem vom geplanten Spin-off der Automotive-Sparte, durch den bestimmte Abschreibungen entfallen.
Auch das Nettoergebnis drehte ins Plus: Nach einem Verlust von 53 Millionen Euro im Vorjahr stand nun ein Gewinn von 68 Millionen Euro. Und der Free Cashflow? Der war zwar saisonbedingt negativ, verbesserte sich aber massiv auf –304 Millionen Euro – ein klares Signal in Richtung finanzielle Stabilität.
Automotive mit Aufholjagd – trotz schrumpfender Märkte
Gerade die Automotive-Sparte war im Vorjahr Sorgenkind – nun zeigt sie Stärke. Zwar blieb der Umsatz mit 4,8 Milliarden Euro stabil, doch die EBIT-Marge stieg von –4,0% auf 2,8%. Grund dafür waren strikte Kostensenkungen und erfolgreiche Preisanpassungen. Auch neue Großaufträge aus Nordamerika – etwa für Radarsensoren – sorgten für Rückenwind. Der Auftragseingang summierte sich auf 5,8 Milliarden Euro.
Reifen laufen rund – „Reifenhersteller des Jahres“
Im Bereich Tires lief es noch besser: Der Umsatz stieg auf 3,4 Milliarden Euro, die EBIT-Marge auf beeindruckende 13,4%. Besonders das Ersatzgeschäft überzeugte. Auch externe Anerkennung blieb nicht aus – Continental wurde als „Reifenhersteller des Jahres“ ausgezeichnet. Nachhaltigkeit, Effizienz und Qualität zahlen sich also nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich aus.
ContiTech stabil – neue Perspektiven mit Wasserstoff
ContiTech, das Industriegeschäft von Continental, behauptete sich trotz schwacher Industrienachfrage. Die EBIT-Marge blieb mit 5,4% nahezu auf Vorjahresniveau. Gleichzeitig baut Conti sein Zukunftsgeschäft aus: Eine neue Produktionslinie für Wasserstoffschläuche wurde in Betrieb genommen – ein Schritt Richtung grüner Mobilität.
Spin-off im Anmarsch – Bilanz wird angepasst
Ein zentrales Thema bei Continental ist derzeit die geplante Abspaltung des Automotive-Bereichs. Bereits am 12. März 2025 hat der Aufsichtsrat dem Vorhaben zugestimmt – mit weitreichenden Folgen: Seitdem greift der IFRS-5-Standard, der bei zur Veräußerung vorgesehenen Geschäftsbereichen Anwendung findet. Bedeutet konkret: Abschreibungen auf bestimmte Vermögenswerte im Automotive-Segment entfallen, was das operative Ergebnis vorübergehend erhöht.
Diese buchhalterische Entlastung macht sich in der EBIT-Marge bemerkbar – ohne IFRS 5 läge sie bei 6,0% statt der offiziell gemeldeten 6,6%. Auch im Automotive-Bereich selbst hätte die EBIT-Marge bei nur 1,6% gelegen (gemeldet: 2,8%). Das unterstreicht: Der Spin-off verzerrt aktuell die Vergleichbarkeit mit Vorjahreswerten.
Ausblick mit Einschränkung – Automotive separat betrachtet
Aufgrund der bevorstehenden Abspaltung wird der Ausblick 2025 getrennt ausgewiesen: Continental gibt die Prognose nur noch für die fortgeführten Bereiche Tires und ContiTech ab. Der Automotive-Bereich läuft bilanziell unter „nicht fortgeführte Aktivitäten“ und wird separat bilanziert.
Für die verbleibenden Kerngeschäfte erwartet Continental:
- Umsatz: 19,5 bis 21,0 Milliarden Euro
- Bereinigte EBIT-Marge: 10,5 bis 11,5%
- Free Cashflow: 0,6 bis 1,0 Milliarden Euro
Im Tires-Segment rechnet der Konzern mit einer Marge von bis zu 14,3%. Bei ContiTech soll die Marge auf bis zu 7,0% steigen.
Der Automotive-Bereich – also die ausgegliederte Sparte – soll 2025 einen Umsatz zwischen 18,0 und 20,0 Milliarden Euro erzielen, bei einer Marge von 2,5 bis 4,0%. Effekte aus dem Spin-off selbst oder mögliche Handelsbeschränkungen sind dabei noch nicht eingepreist.
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