Noch immer liegt die Zukunft von Compleo Charging Solutions im Dunkeln, nachdem das Unternehmen im vergangenen Monat Insolvenz beantragen musste. Die Verantwortlichen geben sich aber zuversichtlich, mit den derzeitigen Herausforderungen zurechtzukommen. Erste Lösungsansätze wurden wohl bereits erarbeitet.
So sagte CEO Jörg Lohr gegenüber dem „WDR“, dass es Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen sowie die dortige Landesbank gebe. In welchem Umfang sich diese abspielen könnte, ging aus dem knappen Interview nicht hervor. Compleo muss kurzfristig rund 25 Millionen Euro auftreiben, um das Weiterbestehen zu sichern. Kein Ding der Unmöglichkeit, aber eben auch keine ganz einfache Angelegenheit.
Compleo will schlanker auftreten
Dass es überhaupt so weit kommen musste, wird unter anderem mit einem viel zu großen Portfolio an Ladesäulen begründet. Kunden konnten bisher auf über 300 davon wählen, womit so ziemlich jeder zufriedengestellt werden sollte. Um die Kosten zu senken, sollen es in Zukunft nur noch rund 25 Ladesäulen sein, die Compleo anbietet.
Keinerlei Probleme scheint es derweil bei der Nachfrage zu geben. Hier ist die Rede von vollen Auftragsbüchern und Kunden, welche Compleo auch nach dem Insolvenzantrag die Treue halten. Unter dem Strich gibt es damit durchaus eine Zukunftsperspektive. An der Börse herrscht aber weiterhin eine gehörige Protion Skepsis.
Der Blick auf die Compleo-Aktie
Zwar konnte die Compleo-Aktie sich vom heftigen Absturz im Dezember wieder etwas erholen und ihren Kurs seit den Tiefstständen wieder mehr als verdoppeln. Mit 2,58 Euro zum Wochenende bleibt es aber bei einem Verlust von 64,15 Prozent auf Monatssicht und einer entsprechend düsteren Charttechnik. Die warmen Worte des Managements sind hübsch anzuhören. Um der Aktie nachhaltigen Auftrieb zu geben, braucht es aber greifbare Ergebnisse. Solange solche fehlen, ist nur der Verbleib auf der Seitenlinie reinen Gewissens zu empfehlen.