Wie alle Bankaktien geriet auch die Commerzbank-Aktie seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine unter die Räder. Seitdem sank der Kurs der Bank um rund 40 Prozent. Gestern und heute konnte sich die Commerzbank-Aktie jedoch wieder um insgesamt rund 15 Prozent erholen. Geriet das deutsche Kreditinstitut zu Unrecht unter Druck?
Die direkten und indirekten Auswirkungen des Ukraine-Kriegs
Ja und nein. Ja, weil das Engagement der Commerzbank in Russland und der Ukraine äußerst überschaubar ist. In den letzten Jahren hat die Bank ihre Geschäftstätigkeit in den Ländern sukzessive zurückgefahren. Stand heute sind nur noch rund 130 Mitarbeiter für Commerzbank in Russland tätig. In der Ukraine sind es gerade einmal zwei. Auch das Kreditvolumen in beiden Ländern ist sehr gering. In Russland beträgt es 1,3 Milliarden Euro, in der Ukraine weniger als 100 Millionen Euro. In Summe machen beide Länder nicht einmal 0,5 Prozent des Gesamt-Exposures der Bank aus. Das Risiko für die Commerzbank ist somit minimal.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Commerzbank?
Nein, weil sich der Ukraine-Krieg inzwischen zu einer echten Bedrohung für die Weltwirtschaft entwickelt hat. Die Sanktionen Europas und der USA wirken sich zwar in erster Linie in Russland aus, haben aber auch Folgewirkungen für die Weltmärkte. Vor allem die Energiepreise reagieren sehr sensibel auf den Wirtschaftskrieg zwischen den Großmächten. Der drastische Anstieg der Preise für Gas und Öl könnte die Konjunktur in Europa in Mitleidenschaft ziehen und damit den europäischen Banken das Geschäft vermiesen.
Eine trügerische Erholung!
Anleger sollten der zwischenzeitlichen Erholung der Commerzbank-Aktie deshalb nur bedingt trauen. Sollten die Energiepreise in den kommenden Wochen weiter steigen, dürften Bankaktie wieder auf der Verkaufsliste stehen.
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