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Commerzbank-Aktie: Wie groß ist das Russland- und Ukraine-Risiko?

Seit Beginn der russischen Ukraine-Invasion ist die Commerzbank-Aktie im freien Fall. Auch die Erhöhung der Mittelfristziele konnte den Absturz nicht stoppen.

-13, +8, -7, -11: Das ist nicht etwa eine Rechenaufgabe für Viertklässler, sondern die prozentuale Kursbewegung der Commerzbank-Aktie in den vergangenen vier Tagen. Der Einmarsch russischer Invasionstruppen in die Ukraine vor gut einer Woche ist zwar in erster Linie eine humanitäre Katastrophe; wie man an den Börsenkapriolen der deutschen Privatbank sieht, lässt der Kriegsausbruch in Europa jedoch auch die internationalen Finanzmärkte verrücktspielen.

Geschäftsziele 2024 angehoben

Die guten Nachrichten des Managements vom gestrigen Capital Markets Day konnten den weiteren Absturz der Commerzbank-Aktie am Dienstag ebenfalls nicht stoppen. Konzernchef Manfred Knof verkündete bei dem virtuellen Event, dass das Unternehmen sein Umsatzziel für 2024 um fast 5% auf 9,1 Milliarden € angehoben hat. Beim operativen Ergebnis peilen die Frankfurter demnach nun 3 Milliarden € an – über 10% mehr als zuvor.

Ein starkes Kundengeschäft – bereits der Garant für die Rückkehr in die Gewinnzone 2021 – werde dem Konzern auch in den kommenden beiden Jahren Rückenwind geben, erklärte Knof. Die Privatbank profitiere zudem von den Fortschritten des laufenden Konzernumbaus sowie über die Tochter M-Bank vom gestiegenen Leitzins in Polen.

Möglichen Zinserhöhungen der EZB seien bei den Prognosen jedoch noch gar nicht berücksichtigt. „Für diesen Fall sind substanzielle zusätzliche Erträge möglich“, erklärte das Bankhaus. Den Aktionären versprach CEO Knof in jedem Fall eine stärkere Gewinnbeteiligung: Über Dividenden und Aktienrückkaufprogramme wollen die Frankfurter bis einschließlich 2024 zwischen 3 und 5 Milliarden € ausschütten.

2023: Milliardengewinn und Dividende

Seit rund einem Jahr befindet sich das Kreditinstitut in einer tiefgreifenden Restrukturierung, der fast 10.000 Stellen und fast die Hälfte aller Filialen zum Opfer fallen sollen. Geplanter Abschluss der Transformation ist 2024.

Trotz des teuren Konzernumbaus schrieb die Commerzbank nach düsteren Jahren 2021 wieder schwarze Zahlen: Um dem Strich blieb ein Überschuss von 430 Millionen €. Im Vorjahr hatten die Frankfurter noch mit einem Minus von 2,9 Milliarden € den größten Verlust seit der Finanzkrise verbucht.

Den Großteil der Umbaukosten hat der Konzern nun bereits verbucht. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Commerzbank aufgrund höherer Nettozins- und Provisionserträge einen weiteren deutlichen Gewinnanstieg auf über 1 Milliarde €. Zudem stellte das Kreditinstitut nach zwei Jahren Pause wieder eine Dividendenzahlung in Aussicht, bei der Analysten im Schnitt eine Rendite von immerhin 1,67% erwarten.

Anfangs hielten die meisten Experten Knofs Ziel für utopisch, bis 2024 eine Eigenkapitalrendite von 7% zu erreichen. Doch mittlerweile hat sich auch hier die Stimmung gedreht. Dank der Fortschritte beim Umbau sowie steigender Markzinsen trauen viele Analysten der Commerzbank zu, diesem Wert zumindest nahezukommen.

Russland-Engagement überschaubar

Hat die Commerzbank jedoch die geopolitischen Risiken in seinen Hochrechnungen berücksichtigt? Darauf angesprochen teilte das Geldhaus mit, dass sein Russland-Engagement überschaubar wäre und zuletzt bereits verringert worden sei. In dem Land hat die Bank nach eigenen Angaben ein Netto-Risiko von 1,3 Milliarden €, was gerade einmal 0,4% der Gesamt-Exposure entspreche. In der Ukraine liegt die Summe bei unter 100 Millionen €.

Die Risiken durch den Ukraine-Konflikt halten sich diesen Zahlen nach bei der Commerzbank tatsächlich in Grenzen. Auch wenn Analysten Unicredit und BNP aufgrund ihrer umfänglicheren Dividenden und Aktienrückkäufe bevorzugen: Es ist davon auszugehen, dass das Russland-Engagement der beiden europäischen Großbanken deutlich größer ist.

Was ebenfalls für die deutsche Privatbank spricht: Gemessen am Buchwert (KBV: 0,4) ist die Commerzbank-Aktie weiterhin vergleichsweise günstig. Spekulationen über eine Übernahme, etwa durch die französische BNP, reißen zudem nicht ab. Fakt ist, dass der Bund seine Beteiligungen verkaufen will. So ein Deal dürfte wohl über dem aktuellen Aktienkurs abgewickelt werden.

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