Als der Bund vor gar nicht langer Zeit Anteile an der Commerzbank verkaufte, wurden diese von der italienischen UniCredit eingesammelt, welche kurz danach recht unverhohlen ihre Übernahmeabsichten bekanntgab. Das führte zu einiger Kritik am Vorgehen der Bundesregierung, welche an Bundesfinanzminister Christian Lindner aber weitgehend abzuprallen scheint.
Bei einem Bürgerdialog in München bekräftigte Lindner noch einmal seine Ansichtsweise, wonach Verkäufe diskriminierungsfrei stattfinden müssen. Schon allein aufgrund von EU-Recht habe man keinen Einfluss darauf, wer als Käufer auftritt, auch wenn er persönlich sich den Übergang in den Streubesitz gewünscht hätte.
Commerzbank: Das gefällt nicht jedem
Der Finanzminister gab auch zu bedenken, dass der Staat aus einer privaten Geschäftsbank irgendwann aussteigen müsse. Kritik an UniCredit gibt es dennoch. Vor allem das vorher nicht kommunizierte Zukaufen weiterer Anteile bezeichnete Lindner als „irritierend“. Genau deshalb habe man entscheiden, erst einmal keine weiteren Anteile zu verkaufen.
Das weitere Vorgehen liege nun aber in den Händen des Aufsichtsrats. Neue Entwicklungen haben sich in den letzten Tagen noch nicht ergeben. Bekannt ist, dass zwischen der Commerzbank und UniCredit ergebnisoffene Gespräche stattfinden sollen. Dem kann das Unternehmen sich mittlerweile auch kaum noch verweigern. Ebenfalls bekannt ist aber, dass die allermeisten Vertreter des Vorstands einer möglichen Übernahme sehr kritisch gegenüberstehen.
Anleger in Lauerstellung
Commerzbank Aktie Chart
An der Börse wird ungeduldig auf neue Entwicklungen gewartet. In der Zwischenzeit scheint die Commerzbank-Aktie auf der Stelle zu treten. Auch heute Morgen gab es keine nennenswerten Kursbewegungen zu sehen und das Papier notierte zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels bei 16,55 Euro. Auf die Übernahmeabsichten reagierten die Anleger sehr positiv, versprechen sie sich doch einen hübschen Aufschlag, sollte UniCredit noch weiter aufstocken (können).
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