Nach einem bereits grauenhaften halben Jahr für Coinbase-Anleger glich die laufende Woche einem Blutbad. Seit dem Zwischenhoch im vergangenen November crashte das Papier von 361 auf 52 US$. Allein in den vergangenen 5 Handelstagen ging es um fast -60% abwärts für den Krypto-Titel.
Desaströse Quartalszahlen
Das Fintech hatte am Dienstag desaströse Quartalszahlen vorgelegt, die sämtliche Schätzungen meilenweit verfehlt haben und endgültig deutlich gemacht haben: Der Einbruch der Kryptowährungskurse und die reduzierten Gebühren, die aus einem geringeren Handelsvolumen hervorgehen, haben Coinbase operativ großen Schaden zugefügt.
So hatte die Handelsplattform am späten Dienstag für das Auftaktquartal einen verwässerten Nettoverlust je Aktie von -1,98 US$ gemeldet – nach einen Überschuss von 3,05 US$ im Vorjahr. Der Fehlbetrag war damit weit höher als die Konsensschätzung der Analysten (-0,25 US$ je Aktie).
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Auch der Umsatz sackte in den drei Monaten deutlich stärker ein als erwartet. So nahm der US-Konzern zwischen Januar und März 1,17 Milliarden US$ ein – gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Einbruch von 35%. Die Marktexperten hatten im Schnitt 1,48 Millionen US$ erwartet.
Vage Jahresprognose bestätigt
Bis auf weiteres ist keine Besserung für Geschäftslage von Coinbase in Sicht. Für das 2. Quartal rechnet das Unternehmen mit einem ähnlichen bis leicht niedrigeren Umsatz bei den Abonnements und Dienstleistungen, während das Handelsvolumen wahrscheinlich niedriger sein wird.
Für das Gesamtjahr plant die Handelsplattform weiterhin mit einem „starken“ Wachstum der Einnahmen aus Abonnements und Dienstleistungen im Vergleich zum Vorjahr. Das Unternehmen geht außerdem davon aus, dass es seine bereinigten EBITDA-Verluste auf 500 Millionen US$ begrenzen wird.
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Volatile Fundamentaldaten
Die Abhängigkeit von Transaktionseinnahmen, die Coinbase hauptsächlich von seinen Privatkunden erzielt, machte es sehr schwierig für das Management, eine gute Prognose zu modellieren. Daher bin ich nicht vollkommen überrascht, dass die Q1-Kennzahlen von Coinbase deutlich unter den Konsensschätzungen lagen.
Für Coinbase-Anleger sieht 2022 bislang ziemlich düster aus. Nach ein paar großartigen Jahren entwickeln sich die Geschäfte der Krypto-Plattform derzeit besorgniserregend schwach. Die jüngste Entwicklung hat gezeigt, wie volatil die Fundamentaldaten des Unternehmens sind und wie riskant ein Investment für Anleger.
Fazit: Konsolidierung abwarten
Obwohl die Aktie bereits eine tiefen Sturz hinter sich hat, ist es aus meiner Sicht wahrscheinlich, dass der Boden für den Fintech-Titel noch nicht erreicht ist. Anleger sollten sich daher davor hüten, jetzt „günstig“ einzusteigen und eine Konsolidierung geduldig abwarten, bevor sie wieder ein Engagement in Erwägung ziehen.
Das Coinbase-Management arbeiten derzeit daran, den Einkommensstrom zu diversifizieren. Selbst wenn das nun teilweise gelingen sollte: Der Konzern bliebe in einem Markt verankert, der äußerst volatil ist und auf lange Sicht wahrscheinlich nur einen beschränkten inneren Wert hat.
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