Der Schweizer Chemiekonzern Clariant sieht sich erneut mit einer milliardenschweren Schadenersatzforderung konfrontiert. Laut einer Mitteilung vom Montag hat Dow Europe beim Landgericht München Klage gegen Clariant und drei weitere Chemieunternehmen eingereicht – mit einer Forderung in Höhe von 767 Millionen Euro. Hintergrund ist das im Juli 2020 aufgedeckte Ethylen-Kartell.
Die Europäische Kommission hatte damals Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht auf dem Ethylen-Einkaufsmarkt festgestellt. Clariant erklärt, die Vorwürfe „entschieden“ zurückzuweisen und kündigt an, sich energisch gegen die Klage zur Wehr zu setzen. Das Unternehmen betont, bei Dow selbst kein Ethylen eingekauft zu haben und sieht keine nachweisbaren Auswirkungen auf den Markt.
Vergangenes Fehlverhalten mit juristischem Nachspiel
Clariant, Orbia, Celanese und Westlake hatten im Sommer 2020 eingeräumt, sich beim Einkauf von Ethylen abgestimmt zu haben, um bessere Preise zu erzielen. Alle vier akzeptierten damals ein Bußgeld der EU-Kommission. Clariants Anteil belief sich auf 155,8 Millionen Euro.
Dow reiht sich in wachsende Klagewelle ein
Die Klage von Dow ist nicht die erste ihrer Art. Bereits im Januar reichte BASF eine Klage über 1,4 Milliarden Euro ein. Im Februar folgte TotalEnergies mit einer Forderung von 625 Millionen Euro. Auch Shell hatte 2023 rechtliche Schritte eingeleitet. Die rechtliche Aufarbeitung der Kartellvergehen ist damit noch lange nicht abgeschlossen.
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