Willkommen zu einer neuen Ausgabe von Money Trail!
Jeden Samstag teile ich mit Ihnen die spannendsten Aktien- und Finanzstorys der Woche.
Mein Name ist Felix Baarz, und ich bin seit über 15 Jahren als Wirtschaftsjournalist tätig.
Mit meiner Erfahrung als Reporter für internationale Finanzmärkte, unter anderem von der Wall Street in New York, möchte ich Ihnen fundierte Einblicke und Orientierung in einer immer komplexeren Finanzwelt bieten.
Mein Ziel ist es, Ihnen komplexe Themen einfach und klar zu erklären, damit Sie informierte Entscheidungen treffen können.
In der heutigen Ausgabe beschäftigen wir uns mit:
- Circle startet fulminant an der Börse – stabilecoins auf dem Weg in die Mitte des Marktes
- Circle als Vorreiter für künftige Krypto-Börsengänge
- Wise verlässt London – ein Alarmsignal für Europas Finanzplatz
- Was Londons Exodus für den FinTech-Sektor bedeutet
Circle sorgt mit Börsengang für Aufsehen
Der Börsengang des Stablecoin-Anbieters Circle hat in dieser Woche für große Aufmerksamkeit an den Finanzmärkten gesorgt. Der erste Handelstag endete mit einem Kursplus von 168 %, der Schlusskurs lag bei 83,23 US-Dollar, deutlich über dem Ausgabepreis von 31 Dollar. Damit erreichte Circle eine Marktkapitalisierung von rund 22 Milliarden US-Dollar.
Das Unternehmen mit Sitz in Boston betreibt USDC, die zweitgrößte Stablecoin weltweit mit einem Volumen von rund 61 Milliarden Dollar. Besonders bemerkenswert: Circle erzielt seine Umsätze vorrangig aus Zinserträgen der hinterlegten Reserven – diese werden durch einen von BlackRock verwalteten Geldmarktfonds abgesichert.
Die hohe Nachfrage beim Börsengang zeigt, dass Investoren zunehmend Vertrauen in Geschäftsmodelle mit digitalen Währungen gewinnen. Im Jahr 2023 erzielte Circle einen Umsatz von 1,5 Milliarden US-Dollar – doppelt so viel wie ursprünglich geplant.
Ein Gamechanger für Krypto-Unternehmen?
Der erfolgreiche Börsengang von Circle setzt Maßstäbe – insbesondere für Unternehmen aus dem Krypto- und FinTech-Sektor, die nun gestärkt über einen eigenen Börsengang nachdenken könnten. Namen wie Klarna, Chime, Plaid oder Monzo stehen bereits in den Startlöchern.
Die regulatorischen Rahmenbedingungen in den USA haben sich unter der neuen SEC-Führung deutlich verbessert, und auch ein parteiübergreifender Gesetzesentwurf zu Stablecoins könnte bald verabschiedet werden. Marktbeobachter erwarten, dass das weltweite Stablecoin-Volumen auf bis zu 2 Billionen Dollar anwachsen könnte – mit Circle in einer führenden Rolle.
Londons Kapitalmärkte unter Druck – Wise zieht nach New York
Während die USA mit Krypto und FinTech florieren, verliert der Londoner Finanzplatz weiter an Bedeutung. Die britische FinTech-Firma Wise kündigte diese Woche an, ihre Börsennotierung von London nach New York zu verlagern.
Begründet wurde der Schritt mit der Suche nach höherer Liquidität und einem breiteren Investorenkreis.
Wise Registered (A) Aktie Chart
Wise reiht sich damit in eine wachsende Liste prominenter Unternehmen ein, die den britischen Markt verlassen – darunter Flutter Entertainment, Ashtead oder CRH. In Summe sind durch diese Abwanderung rund 100 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung aus London abgezogen worden.
Und das, obwohl Wise operativ gut dasteht: Der Umsatz stieg zuletzt um 15 % auf 1,2 Milliarden Pfund, der Vorsteuergewinn um 17 %, und die Kundenzahl legte um 21 % zu.
Was bedeutet das für Europas FinTech-Zukunft?
Die Abwanderung von Unternehmen wie Wise zeigt, dass strukturelle Probleme den britischen Kapitalmarkt zunehmend unattraktiv machen – insbesondere für wachstumsorientierte Technologie- und FinTech-Firmen.
Obwohl Reformen wie vereinfachte Börsenzulassungsregeln und die Einführung von Mehrstimmrechtsaktien eingeführt wurden, reicht dies offenbar nicht aus, um London konkurrenzfähig zu halten. Die Folgen könnten weitreichend sein: Je mehr innovative Unternehmen dem Standort den Rücken kehren, desto schwieriger wird es, neue anzuziehen.
Für Investoren und Gründer bedeutet das: Der Blick richtet sich zunehmend auf die USA – mit tiefen Kapitalmärkten, einem innovationsfreundlichen Umfeld und steigender Akzeptanz auch für digitale Finanzprodukte.
Fazit:
Circles erfolgreicher Börsengang ist ein Meilenstein für den Krypto-Sektor – und ein Signal an andere FinTechs. Gleichzeitig zeigt der Fall Wise, wie schwer sich europäische Finanzzentren im globalen Wettbewerb tun.
Die kommenden Monate dürften zeigen, ob es Europa gelingt, im FinTech-Zeitalter den Anschluss zu halten.
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Bis nächste Woche – mit neuen Einblicken aus der Welt der Finanzmärkte.
Ihr
Felix Baarz
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