Canopy Growth-Aktie: Spiel auf Zeit?

Rein optisch erlebte die Canopy Growth-Aktie jüngst einen gewaltigen Sprung, welcher das Papier von rund 0,50 US-Dollar bis auf nicht ganz 5 Dollar in die Höhe befördern konnte. Dabei handelt es sich aber leider nicht um einen Tenbagger, von dem einige Anleger vielleicht träumen mögen. Stattdessen wurde lediglich der zuvor angekündigte Reverse Split in die Tat umgesetzt.

Für jeweils zehn bisherige Anteilsscheine haben die Anteilseigner nun eine „neue“ Aktie mit einem entsprechend höheren Wert erhalten. Rechnen wir diesen Effekt heraus, ging es bei Canopy Growth im Handel am Mittwoch um 7,6 Prozent und damit sehr deutlich in die Tiefe. Den Abwärtstrend kann das Papier also noch lange nicht abstreifen.

Canopy Growth: Verzweifelte Maßnahmen?

Dafür fehlt es leider auch an überzeugenden Argumenten. Canopy Growth hat zuletzt einige Unternehmensteile unter den Hammer gebracht und zeitweise spekulierten einige Anleger mal wieder auf positive Effekte durch Cannabis-Legalisierung. Doch nichts davon konnte bisher die fundamental mauen Aussichten aufbessern.

An den Märkten wird der Reverse Split als fast schon verzweifelte Maßnahme angesehen, um die Notierung an der Nasdaq nicht zu verlieren. Dass Canopy dazu zu derartigen Mitteln greift, spricht nicht dafür, dass das Unternehmen selbst mit einer schnellen Erholung des Aktienkurses rechnen. Entsprechend wird das ohnehin überschaubare Vertrauen der Anleger in Mitleidenschaft gezogen.

Wie lange geht das gut?

Für Anleger ist es stets wichtig, sich von derartigen Zahlenspielereien nicht in die Irre führen zu lassen. Es bleibt dabei, dass die Canopy Growth-Aktie auf Jahressicht um 80 Prozent an Wert verloren hat. Sollte es im kommenden Jahr ähnliche weitergehen, wäre ein erneuter Rutsch unter die 1-Dollar-Marke nicht ausgeschlossen. Solange das Unternehmen nicht fundamental für Besserung sorgt, spielt das Management also auf Zeit und Anleger sehen sich das Schauspiel bevorzugt von der Seitenlinie aus an.