BYD-Aktie: Da hat selbst NIO keine Chance!

Die Aktie von BYD musste zuletzt aufgrund von Spekulationen um einen Großinvestor leiden. Langfristig aber hat selbst Analystenliebling NIO das Nachsehen.

Was war das für eine Woche für BYD an der Börse: 41,85 Euro waren die Papiere des chinesischen Batterie- und Fahrzeugproduzenten am Ende der Vorwoche in Frankfurt noch wert, zugleich ein neues Allzeithoch. Am vergangenen Dienstag aber rauschte die BYD-Aktie urplötzlich zweistellig nach unten, fand erst am Mittwoch bei 33,55 Euro einen Boden – ein Minus von zwischenzeitlich fast 20 Prozent. Inzwischen steht wieder deutlich mehr auf dem Kurszettel, doch gänzlich beruhigt hat sich die Lage nicht. Selbst E-Auto-Konkurrent NIO steht kurzfristig besser da. Der Grund: Ein Gerücht, das für den Kurssturz bei BYD sorgte, ist bislang nicht gänzlich ausgeräumt.

Steigt Warren Buffets bei BYD aus?

Es geht um Spekulationen um einen möglichen Ausstieg Warren Buffets aus der BYD-Aktie. Im Hongkonger Clearingsystem war laut Medienberichten eine entsprechende Verkaufsposition aufgetaucht, die offenbar genau den Anteil von Buffets Investmentholding Berkshire Hathaway an BYD entspricht: 20,49 Prozent. Dies reichte, um für massive Verunsicherung an den Märkten zu sorgen.

Berkshire Hathaway hatte der Agentur Bloomberg zufolge im September 2008 erstmals 225 Millionen Aktien von BYD für etwa 230 Millionen US-Dollar gekauft. Um mehr als 2.000 Prozent seien die Papiere seitdem gestiegen. Der richtige Zeitpunkt also, um sich gewinnbringend von seinem Aktienpaket zu trennen? Von Berkshire selbst kam keine Antwort auf eine entsprechende Anfrage. Auch von BYD selbst blieb ein Statement bislang aus.

„Keine wesentlichen Änderungen“

Dabei hatten die Securities Times bereits am Dienstag berichtet, dass der Anteil von Buffetts Firma unverändert bleibt. Die Zeitung berief sich dabei auf einen nicht genannten Insider des Wertpapierbüros von BYD. Auch Morgan Stanley sah nach eigenen Überprüfungen bei der BYD Company derzeit „keine wesentlichen Änderungen“ in der Struktur der Hauptaktionäre des Konzerns, meldeten die IT Times am Mittwoch. Gut möglich, dass die Einschätzung einer so renommierten Bank zur Beruhigung der Anleger beitrug.

Am gleichen Tag gab es laut 4Investors eine mögliche Erklärung für die angeblich aufgetauchte Verkaufsposition: „Angeblich sollen Änderungen bei den Tradingregeln an der Hongkonger Börse der Grund sein, warum Buffets Aktienpaket in dieser Woche im Handelssystem des asiatischen Börsenplatzes aufgetaucht ist“, hieß es. „Alles also nur ein Missverständnis?“ Die Analysten von Daiwa sind sich nicht sicher: Sollte Buffets Holdinggesellschaft „nicht klarstellen, wie die weiteren Pläne mit BYD aussehen, könnte der Aktienkurs angesichts der aufgekommenen Verkaufsgerüchte weiter stark unter Druck bleiben“.

Doch in der Tat ging es vor dem Wochenende mit der BYD-Aktie wieder hinauf bis auf 38,04 Euro – gut 13 Prozent über dem Tiefststand vom Mittwoch. Bis zum Abend allerdings gaben die Anteilscheine des Autobauers wieder deutlich ab, gingen letztlich bei 37,33 Euro in Frankfurt aus dem Handel. Dies bedeutete zugleich noch immer ein Wochenminus von rund sieben Prozent.

BYD-Aktie hängt Geely und Tesla ab

Allerdings: Bis zu den Gerüchten war BYD Außergewöhnliches gelungen. Während andere Automobiltitel in den vergangenen Monaten massiv abgaben, darunter die chinesischen Wettbewerber Geely oder Great Wall Motor, aber auch der US-amerikanische Elektroauto-Pionier Tesla, legte die Aktie des Technologiekonzerns mit Sitz in Shenzhen zu. Aus guten Gründen, wie so mancher Beobachter anmerkte. Der bedeutendste: BYD hat im März die Produktion von Modellen mit reinen Verbrennermotoren eingestellt, setzt voll auf Elektroautos und Plug-in-Hybride.

So hatte BYD laut Medienberichten als einziger der 20 absatzstärksten Autohersteller, die in China aktiv seien, in den ersten fünf Monaten die Verkäufe gesteigert, wie Zahlen des Statistikportals BSCB zeigten. „BYD lieferte in den letzten vier Monaten zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte jeweils mehr als 100.000 NEVs aus, zuletzt sogar mehr als 134.000 Units – ein neuer Rekordwert“, heißt es bei den IT Times. Jedes vierte verkaufte (teil)-elektrifizierte Auto in China stammt inzwischen von BYD. Selbst Tesla hat da keine Chance.

Aktie von NIO hängt hinterher

Von NIO ganz zu schweigen: Der aufstrebende chinesische Elektroautohersteller meldete im Juni weniger als 10 Prozent des Verkaufsvolumens von BYD. Mit 12.961 ausgelieferten Fahrzeugen verzeichnete das Start-up allerdings einen Anstieg um 60,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Es war zudem ein neuer Absatzrekord, trotz Lieferkettenproblemen und Teil-Lockdown in China. Dies führte zu kumulierten Auslieferungen seit Produktionsstart von 217.897 Einheiten zum 30. Juni 2024. Diese Anzahl verkauft BYD allerdings locker mal in zwei Monaten.

Und so haben sich die Aktien von BYD und NIO in den zurückliegenden Monaten auch völlig unterschiedlich entwickelt. Trotz der jüngsten Korrektur weist der 1995 gegründete Mischkonzern den 2014 gestarteten Neuling an der Börse deutlich in die Schranken:

1 Woche1 Monat6 Monate1 Jahr
BYD-Aktie-7%+3%+26%+67%
Nio-Aktie-2%+13%-23%-44%

Dennoch wird auch NIO von den Analysten weiter geliebt. Das mittlere Kursziel aus 26 Analysen liegt aktuell bei 33,14 Dollar – rund 60 Prozent über dem letzten Schlusskurs der NIO-Aktie in New York. Doch auch bei BYD sehen die Analysten Luft nach oben. Just vor dem Wochenende hat sich die Credit Suisse gemeldet – und die Papiere des Unternehmens zum Kauf empfohlen.

Kursziel für BYD-Aktie bei 48 Euro

Die Analysten der Schweizer Großbank erhöhten das Kursziel für die BYD-Aktie von zuvor 368 auf nunmehr 380 HK-Dollar, „nachdem sie es zuvor zunächst von 380 auf 350 HK-Dollar gesenkte hatten“, wie die IT Times am Freitag meldeten. Umgerechnet sind das exakt 48 Euro. Mit anderen Worten: Bezogen auf den Schlusskurs vor dem Wochenende in Frankfurt bedeutet das für die Papiere von BYD ein weiteres Aufwärtspotenzial von knapp 30 Prozent.

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