BYD- und NIO-Aktie: Das kam wohl nicht von ungefähr!

Die chinesischen Fahrzeughersteller BYD und NIO hatten an der Börse zuletzt zugelegt. Das lag auch an überzeugenden Absatzzahlen der beiden Tesla-Rivalen.

Auf einen Blick:
  • Die Aktien von BYD und NIO haben das Jahr deutlich im Plus begonnen
  • Beide Fahrzeughersteller hatten zuletzt mit guten Absatzzahlen geglänzt
  • Platzhirsch BYD profitiert von eigener Batterie- und Chip-Produktion
  • Das Start-up NIO hingegen musste einige Probleme meistern

Liebe Leserin, lieber Leser,

nach einem hervorragenden Start ins neue Börsenjahr mussten die beiden chinesischen Elektroauto-Hersteller BYD und NIO vor dem Wochenende einen Dämpfer hinnehmen: eine Aktie einen kleineren, die andere verlor kräftig. Für BYD ging es an der Nasdaq um 1,5 Prozent auf 26,30 US-Dollar zurück, NIO verlor 4,5 Prozent und notierte zuletzt bei 10,36 Dollar. Damit allerdings hielten sich beide Papiere deutlich im Wochenplus. Und das kam wohl nicht von ungefähr.

2024 das absatzstärkste Jahr für BYD

Besonders beeindruckend ist zweifellos der operative Erfolg von BYD: Im Gegensatz zum aufstrebenden Konkurrenten NIO arbeitet der chinesische Batterie- und Fahrzeugproduzent längst profitabel – und eilt von einem Absatzrekord zum nächsten. Im Dezember 2024 setzte BYD laut des Branchendienstes IT Times insgesamt 235.197 NEV-Fahrzeuge ab, ein weiterer Zuwachs um zwei Prozent zum Vormonat mit 230.427 Verkäufen. Im Vergleich zum Vorjahr mit 93.945 verkauften Fahrzeugen bedeutet dies eine Steigerung um sagenhafte 150 Prozent.

Seit Februar 2024 hat BYD seine monatlichen Absatzzahlen somit kontinuierlich gesteigert. Von den Auslieferungen im Dezember entfiel laut des Berichts mit 234.598 Einheiten der Großteil erwartbar auf den PKW-Bereich. Auf 599 Verkäufe kam der Hersteller bei Elektro-Bussen und anderen Nutzfahrzeugen. „BYD lieferte damit im Gesamtjahr 2024 insgesamt 1.863.494 NEVs aus, ein Wachstum von knapp 209 Prozent“, so die IT Times. „Das Unternehmen übertraf damit die ursprüngliche Prognose von 1,5 Millionen Einheiten deutlich.“

NIO mit Problemen – und Monatsrekord

Von solchen Ergebnissen kann NIO nur träumen: Während der etablierte Konkurrent durch seine Fertigungstiefe im Laufe des Jahres 2024 weitaus weniger Probleme in den Lieferketten beklagte als andere Hersteller, musste NIO sogar zeitweilig die Produktion anhalten. Dennoch meldete das Start-up in der vergangenen Woche ebenfalls einen neuen Monatsrekord bei den Absatzzahlen:

  • Im Dezember 2024 waren insgesamt 15.815 Fahrzeuge ausgeliefert worden
  • Das entsprach einem Anstieg um immerhin gut 50 Prozent im Vergleich zum Dezember 2021

Die kumulierten Fahrzeugauslieferungen im gesamten 4. Quartal bewegten sich mit 40.052 Einheiten sogar leicht über der Erwartung des Unternehmens von 38.500 bis 39.500 Einheiten. Und doch muss dies richtig eingeordnet werden: Die Prognose war erst beim NIO Day am 24. Dezember nach unten korrigiert worden, aufgrund von Unterbrechungen bei den Liefer- und Registrierungsverfahren sowie des Ausbruchs der Omikron-Coronavirus-Variante in großen Städten Chinas, wie es hieß.  Zuvor war der Hersteller von 43.000 bis 48.000 Auslieferungen im Schlussquartal 2024 ausgegangen.

Kursziel für NIO bei 16,10 Dollar

Die Analysten von Morgan Stanley beunruhigte dies nicht. Sie beließen die Einstufung für NIO laut Medienberichten auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 16,10 Dollar, sehen also ein Kurspotenzial von aktuell mehr als 50 Prozent.  „Die Prognosesenkung könnte die Performance der NIO-Aktie beeinträchtigen, sollte aber unseres Erachtens keinen starken Abverkauf nach sich ziehen, weil die Folgen der Wiedereröffnung in China den gesamten Sektor betreffen und voraussichtlich nur vorübergehend spürbar sein werden“, wurden die Experten zitiert.

Mit dieser Einschätzung ist die US-Bank nicht allein. Laut marketscreener.com liegt das durchschnittliche Kursziel aus 30 Analysen für die NIO-Aktie aktuell bei umgerechnet 18,48 US-Dollar, fast 80 Prozent über dem momentanen Kurs.  Selbst der vorsichtigste unter den Experten sieht mit einem Ziel von 10,60 Dollar noch ein wenig Luft nach oben. Keine Überraschung, dass derzeit kein Analyst empfiehlt, die Papiere zu verkaufen, wenngleich Firmen-Gründer William Li seine Fans am NIO-Day „auf ein schwieriges erstes Halbjahr 2024“ eingestellt hatte.

Analysten bei BYD-Aktie zuversichtlich

Bei BYD sind die Analysten angesichts der jüngsten Erfolge ebenfalls optimistisch. Die Daten aus aktuell 29 Expertisen von marketscreener.com:

  • Durchschnittliches Kursziel: 45,48 US-Dollar, +74%
  • Höchstes Kursziel: 84,32 US-Dollar, +220%
  • Niedrigstes Kursziel: 29,52 US-Dollar, +13%

Besonders bemerkenswert, da Hauptanteilseigner Warren Buffets seit mehreren Monaten in großem Stil und in immer schnellerem Tempo Positionen beim chinesischen Tesla-Rivalen abgebaut hat. Dies hatte die Aktie immer wieder kurzzeitig unter Druck gesetzt, zuletzt nach dem 8. Dezember:

BYD Aktie Chart
Intraday
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

Laut des Wirtschaftsmagazins Capital warf Buffets Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway seit August 2024 mehr als 49 Millionen Aktien aus dem Depot, der Anteil am Unternehmen sank von gut 20 auf weniger als 15 Prozent aller Anteile. Dennoch bleibt Berkshire mit Abstand größter BYD-Aktionär. Ein anderer Big-Player hat sein Engagement in den chinesischen Konzern jüngst hingegen ausgebaut.

Shell übernimmt BYD-Ladestationen

Eine chinesische Unit des britischen Energiekonzerns Shell übernahm laut Medienberichten der vergangenen Woche einen Mehrheitsanteil an einer BYD-Tochter, die Ladestationen für Elektrofahrzeuge betreibt, erworben. Shell China halte damit 80 Prozent der Anteile an der BYD Electrically-Powered Automotive Investment, so die IT Times. BYD Auto Industry verfügt demnach über die restlichen 20 Prozent der Anteile an der in Shenzhen ansässigen Tochtergesellschaft.

BYD und Shell hatten im März 2024 eine globale strategische Kooperationsvereinbarung für Ladeinfrastruktur geschlossen. Diese soll in China und Europa beginnen und später weltweit ausgeweitet werden. „Shell wird BYD-Kunden Zugang zu den mehr als 275.000 Ladepunkten in seinem Netzwerk bieten“, hieß es beim Branchendienst elektrive.net. Die Partner werden demnach auch zusammenarbeiten, „um Flottenlösungen und exklusive Ladedienste für BYD-Kunden in Europa zu entwickeln“.

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