BYD- und NIO-Aktie: Der gefährliche Rivale aus Shanghai?

BYD und NIO haben sich von ihren jüngsten Tiefstständen wieder deutlich abgesetzt. Die chinesischen Autobauer überzeugen jeweils auf ihre eigene Weise.

Auf einen Blick:
  • Die Nio-Aktie knackte kurz wieder die Marke von 10 Euro
  • Das Start-up überzeugt Experten regelmäßig technisch
  • Die Verkaufszahlen aber bleiben beim E-Autobauer niedrig
  • BYD hingegen mit Rekordabsatzzahlen und hohem Gewinn
  • Analysten rufen weiter hohe Kursziele auf

Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist gerade mal eine gute Woche her, da rauschten chinesische Techwerte allesamt zweistellig in den Kurskeller. Die beiden Automobilhersteller BYD und NIO machten da keine Ausnahme. Es war die Reaktion der Märkte auf die von Staats- und Parteichef Xi Jinping vorgestellte, linientreue neue Regierungsmannschaft in Peking, die laut Beobachtern auf mehr staatliche Kontrolle und eine größere Rolle der KP in der Wirtschaft setzt. Doch die Aktien von BYD und NIO haben sich zuletzt wieder deutlich erholt. Aus ganz unterschiedlichen Gründen, wie es scheint.

NIO mit Licht und Schatten

Bei BYD war zweifellos der bereits vorliegende Quartalbericht für die wiedergewonnene Zuversicht der Anleger verantwortlich, der große Steigerungsraten aufzeigte. Bei NIO werden die Anleger hingegen erst am 11. November Näheres erfahren, wenn das aufstrebende Unternehmen die Zahlen aus dem 3. Quartal vorlegen will. Immerhin gab es nun die Meldung zu den Neuzulassungen im Monat Oktober, die NIO gerne als Erfolg verkauft – es bei näherem Hinsehen aber nicht sind.

So lieferte NIO im Oktober insgesamt 10.059 Fahrzeuge aus, „was einer Steigerung um 174,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht“, wie man nicht vergaß zu erwähnen. Die Lieferungen umfassten demnach 5.979 Premium-Smart-Elektro-SUVs, darunter 2.814 ES7, und 4.080 Premium-Smart-Elektrolimousinen, darunter 3.050 ET7 und 1.030 ET5. Was NIO jedoch verschwieg, das war der Vergleich mit dem Vormonat – aus gutem Grund möglicherweise: NIO hatte im September noch 10.878 Elektroautos ausgeliefert, der Rückgang betrug demnach annähernd acht Prozent.

NIO-Aktie kurz wieder über 10 Euro

Eine Erklärung allerdings dafür hat NIO dann immerhin geliefert: Fahrzeugproduktion und -auslieferung seien „durch betriebliche Herausforderungen in unseren Werken sowie Schwankungen in der Lieferkette aufgrund der COVID-19-Situation in bestimmten Regionen Chinas eingeschränkt“ gewesen, wie es in aller Kürze hieß. Nun meldet fundscene.com, dass NIO wegen Corona-Beschränkungen in der chinesischen Stadt Hefei die Produktion in zwei seiner Fabriken vorübergehend eingestelt habe. Möglicherweise ein Grund dafür, dass die Nio-Aktie nach ihrem jüngsten Jahrestief bei 8,60 Euro am Mittwoch nur kurz die Marke von 10 Euro wieder überwand, dies aber nicht halten konnte – und innerhalb der letzten drei Monate noch immer die Hälfte ihres Werts verlor.

Nio Aktie Chart
Intraday
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

Der NIO ET7  überzeugt bei RTL-Testfahrt

Doch in der Tat gab es jüngst auch Lob für NIO, und zwar von RTL: Die Tester sind den ET7 gefahren – und kommen zu einem positiven Fazit: „Gefährlicher Tesla-Rivale aus Shanghai!“ NIO sei beleibe nicht der einzige Hersteller aus China, der mit Elektroautos nach Deutschland dränge. „Doch die neue Marke aus Shanghai hat wohl die besten Aussichten hier Fuß zu fassen“, so das Urteil. Das liege vor allem am einzigartigen Bedienkonzept und dem flexiblen Abo-Modell. Und in der Zukunft dürften auch die Wechselakkus, sowie die Hardware-Vorrüstung fürs autonome Fahren einen entscheidenden Vorteil bringen. „Deshalb könnte Nio seinem Vorbild Tesla durchaus gefährlich werden“, heißt es.

Ein Fahreindruck vom BYD Tang, der laut Autozeitung nun in Deutschland und dem Rest von Europa vorbestellt werden kann, gab es zwar nicht, eine erste Sitzprobe allerdings konnte die Expertin überzeugen. Im Elektroauto sei der erste Gedanke gewesen: „Die Sitze erinnern mich ganz schön an BMW.“ Aber: Vorbildern nachzueifern könne nur Gutes hervorbringen, glaubt sie. Dementsprechend fällt dann auch das Fazit aus. Preislich und technisch bewege sich der BYD Tang auf Augenhöhe mit der Konkurrenz vom Schlage eines BMW iX3. „Es muss daher schon die Ausstattungsvielfalt wettmachen, was es dem deutschen Publikum voraussichtlich an Image fehlt.“

BYD mit beeindruckenden Quartalszahlen

In China ist das BYD längst gelungen, erstmals verkaufte der Hersteller im September mehr als 200.000 Autos. Die Absatzzahlen aus dem Oktober sind hingegen bis dato noch nicht veröffentlicht worden. Dafür überzeugte der Fahrzeug- und Batteriehersteller mit seinem bereits vor einer Woche vorgelegten Quartalsbericht:

  • Der Umsatz von BYD im 3. Quartal 2024 steigerte sich im Jahresvergleich um gut 115 Prozent auf umgerechnet 15,23 Milliarden US-Dollar
  • Der Nettogewinn aus dem Zeitraum Juli bis September betrug dabei rund 788,75 Millionen US-Dollar
  • Damit sprang der Gewinn aus den ersten neun Monaten im Jahrevegrleich um 281 Prozent auf 1,28 Milliarden Dollar

Kein Wunder, dass die BYD-Aktie am Tag der Veröffentlichung vom Tagestief bei 20,84 Euro, zugleich der niedrigste Kurs seit März, wieder auf 22,10 Euro anzog. Bis zum Donnerstagvormittag verbesserten sich die Papiere bis auf 24,50 Euro. Binnen einer Woche hat sich die Aktie von BYD somit um rund elf Prozent gesteigert. Auch die Analysten erwarten noch einiges:

Die Kursziele für die BYD-Aktie bleiben hoch

Zwar hatte etwa Jefferies das Kursziel für die BYD-Aktie nach den Zahlen von zuvor 354 Hongkong-Dollar auf 242 HKD gesenkt, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung allerdings notierten die Anteilscheine bei lediglich 175 HK-Dollar. Die US-Bank sah damit 40 Prozent Kurspotenzial, von denen aktuell noch knapp 30 Prozent übrig beleiben. Noch überzeugter war die UBS:

KurszielKurspotenzial
Jefferies242 HKD+29,1%
UBS345 HKD+84,0%
Daiwa Securities328 HKD+74,9%

Laut der Anlegerseite Der Aktionär liegt der Analystenkonsens derzeit bei einem Kursziel für die BYD-Aktie von 343 HKD. Bei einem aktuellen Stand von 187,50 HKD verspricht das ein Kurspotenzial von mehr als 80 Prozent. Wenig überraschend: Von 37 von Bloomberg befragten Analysten raten demnach 35 zum „Kaufen“ und zwei zum „Halten“ der Aktie.

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