Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von BYD kommt einfach nicht voran. Nachdem die Papiere des chinesischen Batterie- und Fahrzeugherstellers vor dem Wochenende ein paar Prozente gutmachen konnten, fielen sie am Dienstag an der Nasdaq bereits wieder um mehr als vier Prozent auf zwischenzeitlich noch 23,25 US-Dollar zurück. Auch wenn es am Mittwochmorgen an den europäischen Handelsplätzen etwas nach oben ging, die allgemeine Skepsis gegenüber chinesischen Werten geht an der BYD-Aktie offenbar nicht vorbei. Denn prinzipiell häuften sich zuletzt die positiven Nachrichten, es ging Schlag auf Schlag.
BYD kündigt Luxusmodelle noch für 2024 an
Während etwa Bremerhaven auf die Ankunft von 3000 Elektroautos wartet, die dort noch im Februar von der „BYD Explorer No.1“ gelöscht werden sollen, und der Konzern mehrere Neuheiten für den Genfer Autosalon vom 26. Februar bis 3. März ankündigte, hat BYD-Chef Wang Chuanfu zuletzt bereits weitere, ambitionierte Pläne für sein Unternehmen enthüllt. Es geht laut Medienberichten darum, die Produktion von Luxusmodellen noch in diesem Jahr deutlich auszuweiten. „Dieser Schritt zielt darauf ab, das Ansehen des Unternehmens als Produzent hochwertiger und dennoch erschwinglicher Fahrzeuge zu festigen“, heißt es etwa bei boersennews.de.
So wolle BYD bereits Ende des Monats den Yangwang U9 vorstellen. Dabei handelt es sich laut „Carnewschina“ um einen Supersportwagen mit enormer Power. Der Wagen soll mittels 1287 PS in nur zwei Sekunden aus dem Stand auf 100 Kilometer pro Stunde beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit soll erst bei 300 km/h abgeriegelt sein. In Sachen Batterie und Reichweite machte BYD bislang demnach aber noch keine offiziellen Angaben.
- Zudem liebäugelt BYD laut eines Agenturberichts mit dem Export zweier Geländewagen – dem Yangwang U8 und dem Fang Cheng Bao Bao 5
- Der Bao Bao 5 Plug-in-Hybrid startet umgerechnet bei rund 40 000 Euro, der U8 kostet etwa 140 000 Euro und greift damit klar die G-Klasse von Mercedes an
Elektroautos in China auf dem Vormarsch
Ob diese Modelle in Europa wirklich Interessenten finden, bleibt abzuwarten. In China hingegen stehen die Chancen gut. Denn offenbar gelingt die Marktdurchdringung von Elektroautos und Hybrid-Modellen in China schneller als gedacht. So habe der Anteil der so genannten New Energy Vehicles (NEV) 2023 auf dem Heimatmarkt im vergangenen Jahr bereits bei 35 Prozent gelegen, sagte Wang Chuanfu am Sonntag. Der BYD-Gründer rechnet nun damit, dass deren Anteil in diesem Jahr in mindestens einem Monat die 50-Prozent-Marke erreichen wird.
Das wäre für BYD von großem Vorteil: Seit Anfang 2022 hat der Hersteller gar keine Autos mit reinem Verbrennungsantrieb mehr im Programm. Bereits im 4. Quartal 2023 verkauften die Chinesen erstmals insgesamt mehr reine Elektroautos als der bisherige Spitzenreiter Tesla, über 90 Prozent davon allerdings auf dem Heimatmarkt.
BYD plant Fabriken weltweit
Doch das soll sich in absehbarer Zukunft ändern, BYD fährt eine aggressive Expansionsstrategie. Das in Ungarn geplante, erste Werk auf europäischem Boden ist dabei nur ein, wenngleich wichtiger Mosaikstein. In Szeged will das Unternehmen sowohl Batterien als auch Fahrzeuge herstellen, wie seit Dezember bekannt ist. Erst jüngst wurden demnach Vorabverträge unterzeichnet. Dass die Wahl auf Ungarn fiel, ist wohl kein Zufall: In der Stadt Komarom fertigt BYD bereits Elektrobusse. Bis zuletzt hatten sich unter anderem auch Frankreich und Deutschland Hoffnungen auf die Ansiedlung des chinesischen Konzerns gemacht – letztlich vergeblich.
Mexiko und Indonesien als Schlüsselmärkte
Anderswo stehen die Chancen hingegen gut. Dass BYD die Errichtung einer Fertigung in Mexiko plant, ist seit Wochen bekannt. Vor wenigen Tagen vermeldete „Nikkei Asia“ dann unter Berufung auf Aussagen des Country Managers für Mexiko, dass man eine Machbarkeitsstudie für das geplante Werk angestoßen habe. Zudem beabsichtige BYD, rund 1,3 Milliarden US-Dollar in den Anlagenbau in Indonesien zu investieren, wie der Branchendienst IT Times Mitte Januar meldete. Die Mittel sollen in den Bau eines Automobilwerks mit einer Produktionskapazität von 150.000 Fahrzeugen fließen, wie es hieß.
Think big, scheint das Motto von BYD zu sein. Nur die Anleger honorieren das nicht. Allein im vergangenen Vierteljahr hat die BYD-Aktie mehr als 20 Prozent an Wert eingebüßt. Seit August 2023, als kurzzeitig gut 36 US-Dollar für die Papiere aufgerufen worden waren, beträgt der Abschlag sogar rund 35 Prozent.
BYD Aktie Chart
Kursziele für BYD-Aktie bleiben hoch
Die Analysten hingegen sind durchaus positiv gestimmt, dass die Strategie von BYD aufgehen könnte. Zwar gingen angesichts der sinkenden Kursstände die Prognosen seit November etwas zurück, laut marketscreener.com im Schnitt von umgerechnet knapp 46 US-Dollar auf jetzt rund 40 Dollar. Doch selbst mit diesem mittleren Kursziel erkennen die derzeit 29 Beobachter ein Aufwärtspotenzial von 70 Prozent. Der mutigste unter ihnen glaubt gar an ein mittelfristiges Kursplus von 150 Prozent auf fast 59 Dollar.
- Und so empfehlen derzeit 21 Analysten die BYD-Aktie zum Kauf
- Sieben weitere raten zum Aufstocken des Bestandes
- Lediglich jeweils einer würde BYD halten oder verkaufen
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