BYD-Aktie: Ein hoher Preis!

Die Aktie von BYD knickt nach Quartals- und Jahreszahlen ein. Hintergrund: Die Zeit des ungebremsten Wachstums beim chinesischen Autobauer ist vorbei.

Auf einen Blick:
  • Die BYD-Aktie hat nach Veröffentlichung der Quartalszahlen massiv abgegeben
  • Der Preiskampf bei Elektroautos bremste zuletzt Umsatz- und Gewinnwachstum
  • Zum Jahresbeginn waren zudem weltweit die Absatzzahlen bei BYD eingebrochen
  • Analysten hoffen auf eine Wende im März, Skaleneffekte und den Export

Liebe Leserin, lieber Leser,

zum Wochenstart waren die Anleger noch hoffnungsvoll, dass BYD ordentliche Zahlen aus dem 4. Quartal und dem Gesamtjahr 2023 vorlegen wird. Auf bis zu 25,59 Euro verbesserten sich die Papiere des chinesischen Batterie- und Fahrzeugproduzenten am Handelsplatz Frankfurt. Doch mittlerweile hat sich die Stimmung massiv eingetrübt. Am Mittwoch in den ersten Handelsminuten knickte die BYD-Aktie deutlich ein, verlor bis auf 23,70 Euro. Denn eines haben die Zahlen bestätigt: Der ungebremste Aufstieg des Autobauers ist vorbei. Und das hat Gründe.

BYD wächst nur noch langsam

Denn BYD ist laut Medienberichten im abgelaufenen Quartal so langsam gewachsen wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Und das, obwohl man im Dezember noch 341.043 Fahrzeuge abgesetzt hatte, im Gesamtjahr damit auf mehr als 3 Millionen Auslieferungen kam. So viele Autos hatte zuvor noch kein chinesischer Hersteller innerhalb eines Jahres abgesetzt – und das war auch das erklärte Ziel. Doch dafür hat BYD einen verdammt hohen Preis bezahlt, der darin bestand, dass die so gewonnenen Kunden ihrerseits einen extrem niedrigen bezahlten. Allerdings nur in China.

„Der brutale Preiskampf auf dem chinesischen Markt frisst sich in das Umsatz- und Gewinnwachstum des Elektroautobauers BYD“, heißt es etwa beim Handelsblatt. Im vierten Quartal wuchs der Umsatz im Gesamtkonzern demnach noch um 15 Prozent auf 180,04 Milliarden Yuan (umgerechnet rund 23 Milliarden Euro), der Nettogewinn um 19 Prozent auf 8,67 Milliarden Yuan (1,11 Milliarden Euro), wie BYD am Dienstag mitteilte.

  • Allerdings: Das war dem Bericht zufolge der geringste Gewinnzuwachs in einem Quartal seit fast zwei Jahren
  • Im Gesamtjahr hingegen lag der Gewinn mit 30,04 Milliarden Yuan (3,83 Milliarden Euro) 81 Prozent über Vorjahresniveau
  • Der Umsatz kletterte auf 602,3 Milliarden Yuan oder 76,92 Milliarden Euro – ein Plus von 42 Prozent im Vergleich zu 2022

BYD hatte zuletzt Tesla abgehängt

Hintergrund: Im vergangenen Jahr legten die Verkaufszahlen bei Elektroautos in China nur noch um 21 Prozent zu – nach 74 Prozent Zuwachs 2022. Das gesamte Jahr war daher von einem Preiskampf bestimmt, der zu Jahresbeginn von Tesla angezettelt worden war – und dem schließlich alle weiteren Wettbewerber folgten, oder besser: folgen mussten. Ob VW oder die chinesischen Start-ups NIO und XPeng, aber eben in besonderem Maße auch BYD.

Nach Berechnungen von Reuters lagen die Preisnachlässe des Herstellers für die im Vorjahr 13 neu eingeführten Modele im Durchschnitt bei 17 Prozent. Dadurch hatte BYD im 4. Quartal 2023 zwar Tesla als verkaufsstärksten Elektroauto-Herstellers abgelöst, jedoch nagte die Strategie an den Renditen. Und es wird ja nicht besser.

Absatzzahlen brachen zum Jahresbeginn ein

BYD setze die Rabattstrategie im laufenden Jahr mit noch aggressiveren Preisnachlässen fort, schreibt das Handelsblatt. Die überarbeitete Elektro-Limousine Seal, die an diesem Montag auf den Markt kam, kostet demnach 5,3 Prozent weniger als das Vorgängermodell. „Es ist schon das 16. Fahrzeug seit Beginn des Jahres, für das BYD nach einem Facelift den Preis gesenkt hat“, so der Bericht. Das erschreckende: In den ersten beiden Monaten des Jahres hat das einen Einbruch bei den weltweiten Absatzzahlen nicht verhindert.

  • Im traditionell schwachen Januar hatte der Hersteller noch 201.493 Auslieferungen gemeldet, immerhin etwas mehr als im Vorjahr
  • Im Februar aber hatte BYD gerade einmal 122.311 Fahrzeuge auf die Straße gebracht, im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von satten 37 Prozent

Analysten empfehlen BYD-Aktie zum Kauf

Gibt es also gar keine Hoffnung? Doch, sagen die Analysten der Citi-Group. Sie gehen davon aus, dass sich BYDs Verkaufsvolumen in China im März wieder auf 280.000 Einheiten erholt und weltweit insgesamt sogar 320.000 Einheiten verkauft werden, meldete Der Aktionär in der vergangenen Woche. Im Vergleich zu den desaströsen Zahlen aus dem Februar wäre das annähernd eine Verdreifachung.

  • In der Folge hatten die Analysten ihr Kursziel von 463 Hongkong-Dollar bestätigt, was rund 54,70 Euro entspricht
  • Dafür müsste sich die BYD-Aktie nach ihrem kleinen Einbruch im Wert wieder weit mehr als verdoppeln
BYD Aktie Chart
Intraday
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

Doch ist das realistisch? Insgesamt sind die Experten sich darin einig, dass BYD derzeit unterbewertet ist. Von 35 Analysten raten laut aktien-guide.de derzeit 33 zum Kauf der Papiere. Mit umgerechnet rund 36 Euro sehen sie somit ein Aufwärtspotenzial von derzeit immerhin 50 Prozent. Was sie offenbar hoffnungsfroh stimmt: Dass es BYD in den vergangenen Quartalen geschafft hatte, die Margen zu verbessern. „Möglich wurde das durch Skaleneffekte sowie der hohe Fertigungstiefe inklusive der Entwicklung und Fertigung eigener Batterien (Blade-Battery)“, heißt es beim Aktionär.

In Deutschland im Februar nur 94 BYD-Käufer

Und der auf China spezialisierte Marktforscher John Zeng von GlobalData in London geht laut Manager Magazin davon aus, dass BYD die aktuellen Preisnachlässe mit Einsparungen und mit dem steigenden Export wettmachen könne, für den höhere Preise gelten. „2023 machten die 240.000 exportierten Fahrzeuge lediglich acht Prozent der Produktion aus, für 2024 rechnet Zeng mit 300.000 bis 400.000 Exportautos.“ In Deutschland allerdings sieht es nicht danach aus: BYD hatte im Dezember 2023 laut Kraftfahrtbundesamt hierzulande noch 701 Elektroautos verkauft, im Februar 2024 waren es, das ist kein Scherz, ganze 94.

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