Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kursentwicklung der Aktie von BYD nimmt beinahe dramatische Züge an. Im Laufe der vergangenen Woche ging es mit den Anteilscheinen des chinesischen Batterie- und Fahrzeugproduzenten bereits von gut 29 auf 27 US-Dollar bergab, am Montag setzte sich der Ausverkauf an der Nasdaq unvermindert fort. Nur noch 25,04 US-Dollar, in weiteres Minus von 2,5 Prozent, standen bei der BYD-Aktie zu Buche. Allein im zurückliegenden Monat haben die Papiere damit an die 20 Prozent an Wert eingebüßt. Die Frage ist: Warum?
Tesla senkt Preise, BYD zieht nach
Es hat wohl viel mit dem Konkurrenten Tesla zu tun: Der Elektroauto-Pionier hatte große Probleme mit dem Absatz und zum Jahresbeginn mit Preissenkungen reagiert, um die Nachfrage anzukurbeln. Und das nicht nur in China. Dies brachte BYD, selbst mittlerweile weltweit größter Hersteller von (teil)-elektrifizierten Fahrzeugen, offenbar unter Zugzwang. BYD habe erneut seine Preise für Elektroautos in China gesenkt, nachdem das Unternehmen erst kürzlich über Händler Preissenkungen durchgeführte habe, meldeten die IT Times vor dem Wochenende
Das hatte offenbar unmittelbare Wirkung auf die Märkte: Die Aktie von BYD hatte am Freitag in Hongkong mehr als acht Prozent verloren und bei rund 201 Hongkong-Dollar geschlossen. Das Handelsvolumen der Aktie in Hongkong sei zudem auffällig hoch gewesen, lag demnach beim Dreifachen des üblichen Volumens, so der Bericht. Doch auch an den anderen Märkten ging es bergab. Der Grund ist demnach klar:
- Nach den Rabatten von Tesla in China seien die Reservierungen von BYD-Fahrzeugen stark zurückgegangen
- Der chinesische Wettbewerber habe also reagieren und nachziehen müssen, was die Margen belasten wird
BYD überraschte mit guten Zahlen
Im vergangenen Jahr noch hatte BYD positiv überrascht: 2022 kam der Fahrzeugkonzern nach vorläufigen Zahlen von Ende Januar auf einen Umsatz von 420 Milliarden Yuan (circa 61,35 Milliarden US-Dollar). Analysten hatten laut Der Aktionär lediglich 400 Milliarden Yuan erwartet. Gegenüber 2021 habe das Umsatzwachstum bei 90 Prozent gelegen. Noch beeindruckender der Gewinnsprung: Der Nettoertrag hatte sich Gesamtjahr 2022 auf bis zu 17 Milliarden Yuan (knapp 2,5 Milliarden US-Dollar) im Vergleich zum Vorjahr mehr als verfünffacht – trotz Corona und Lieferketten-Problematik.
Keine Überraschung, dass sich die Anleger zunächst erfreut zeigten – und die BYD-Aktie am 1. Februar auf fast 34 US-Dollar steigen ließen. Es war allerdings zugleich das Jahreshoch, seitdem kennen die Papiere fast nur noch eine Richtung. Lediglich die erfreulichen Absatzzahlen aus dem Februar ließen die Aktie zum Monatsbeginn noch einmal von rund 27 auf bis zu 29 Dollar ansteigen, bevor es weiter abwärtsging.