Liebe Leserin, lieber Leser,
der Mai schien lange Zeit ein weiterer, erfolgreicher Monat für BYD an der Börse zu werden. Ausgehend von 47,55 US-Dollar noch am letzten Handelstag im April, hatten die Papiere des chinesischen Autobauers sich bis auf 61,51 Dollar nach oben geschraubt. Die letzte Mai-Woche wurde dann aber zum Desaster, als die BYD-Aktie wieder unter die 50-Dollar-Marke fiel. Inzwischen hat sie sich wieder etwas stabilisiert – und für beide Entwicklungen gab es Gründe.
BYD heizt Preiskampf weiter an
Denn kurz nachdem die Anteilscheine am 24. Mai ihr Rekordhoch ausgebildet hatten, wurde bekannt, dass der Wettbewerb auf dem chinesischen Elektroautomarkt sich immer weiter verschärft. Tesla hat kurz davor deutliche Preisnachlässe angekündigt, BYD wird mit massiven Rabatten nachziehen. Auf einzelne seiner günstigeren Elektro- und Hybridmodelle gehe es um Nachlässe bis zu 35 Prozent, wie CNBC berichtete.
- Auch andere chinesische Hersteller wie Geely, Li Auto oder XPeng heizen den Preiskampf weiter an, in dem sie ihrerseits die Preise senken
- „BYDs Vorgehen hat die Branche diesmal ziemlich nervös gemacht“, zitierte CNBC Zhong Shi, Analyst bei der China Automobile Dealers Association
Elektroautos stehen in China auf Halde
Das Einstiegsmodell BYD Seagull sei jetzt schon für umgerechnet 7.780 US-Dollar zu haben – „ein Kampfpreis“, heißt es bei Telepolis. Der Grund für die Maßnahme: Zwar wuchsen die Verkäufe von E-Autos in China weiter, doch das Tempo habe sich verlangsamt. „Um die lahmende Verbrauchernachfrage anzukurbeln, drehen viele Hersteller jetzt an der Preisschraube. Das geht zulasten der Gewinnmargen.“
Wie angespannt die Lage ist, zeigt laut des Berichts ein Blick „auf die prall gefüllten Höfe der Autohändler“. Laut Branchendaten erreichten deren Lagerbestände im April demnach den höchsten Stand seit Ende 2023. Im Schnitt standen die Autos 57 Tage laut Bloomberg-Informationen bei den Händlern, bis sie verkauft wurden. „Für viele Händler wird die Situation existenzbedrohend. Seit April mussten Dutzende BYD-Händler in zwei Provinzen aufgeben, weil sie zahlungsunfähig waren“, so Telepolis.
BYD-Aktie sackte um mehr als 20 Prozent ab
Der aggressive Preiskampf im chinesischen Elektroautomarkt ruft laut finanzen.net jetzt Regulierungsbehörden und Branchenverbände auf den Plan. Sowohl der Verband der Automobilhersteller (CAAM) als auch das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) warnten demnach vor „ungeordnetem Wettbewerb“. Demnach sind die Gewinnmargen von 4,3 Prozent im Jahr 2024 auf 3,9 Prozent im ersten Quartal 2025 gesunken.
Für den Aktienmarkt war das freilich Gift: Die Kurse fielen zweistellig, bei Li Auto genauso wie bei XPeng. BYD verlor binnen einer Woche sogar mehr als 20 Prozent an Börsenwert, die Aktie fand erst am Montag bei 48,50 Dollar einen Boden. Dass sie sich seitdem wieder auf aktuell 52,50 Dollar verbesserte, hat zweifellos mit den Absatzzahlen aus dem Mai zu tun – noch bevor die angekündigten Rabatte griffen.
BYD meldet fast 40 Prozent Absatzplus
BYD meldete aus dem Vormonat laut Medienberichten den Verkauf von 382.476 Fahrzeugen, ein deutlicher Anstieg gegenüber 331.817 Einheiten im Vorjahresmonat. Die Produktion lag demnach im Mai bei 349.824 Fahrzeugen, ebenfalls leicht über den Vorjahreszahlen. „In den ersten fünf Monaten des Jahres 2025 erreichte der kumulierte Absatz 1,76 Millionen Fahrzeuge – ein Zuwachs von 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, so Wallstreet Online. Auch die Produktion sei um 39 Prozent auf 1,79 Millionen Einheiten gestiegen.
- Und doch sind Werte wie diese für BYD-Verhältnisse vergleichsweise mager
- Das angestrebte Jahresziel von 5,5 Millionen Fahrzeugen scheint in Gefahr
Die Zuwachsraten im vergangenen Jahr lagen zeitweilig deutlich höher. In einigen Monaten hatte der chinesische Hersteller seine Verkaufszahlen im Vergleich zu 2023 annähernd verdoppelt.
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