Liebe Leserin, lieber Leser,
die Börsenwoche hatte BYD noch fulminant begonnen. Nach einem Schlusskurs von 49,75 US-Dollar am Freitag, waren die Papiere des chinesischen Fahrzeug- und Batteriehersteller am Montag bis auf 53,88 Dollar geschossen – ein zeitweiliges Plus von gut acht Prozent. Am Dienstag dann der Rückschlag, als die BYD-Aktie an den Nasdaq wieder deutlich auf 51,45 Dollar zurückfiel. Für beide Reaktionen der Märkte gab es ganz offenbar seinen jeweiligen Grund. Auf Expansionsphantasien erfolgte ein Rückschlag.
BYD will im Ausland massiv wachsen
Denn zum Wochenstart war zunächst bekannt geworden, dass BYD global so richtig durchstarten will. Bis 2030 sollen 50 Prozent aller Fahrzeuge des chinesischen Herstellers außerhalb des Heimatmarktes verkauft werden. „Das massive Wachstum soll demnach vor allem durch eine aggressive Expansion in Europa und Südamerika vorangetrieben werden“, heißt es beim Anlegermagazin Der Aktionär.
So wolle BYD das ehrgeizige Ziel „selbst dann erreichen, wenn der wichtige US-Markt aufgrund von Handelsbarrieren und politischen Spannungen weiterhin verschlossen bleibt“, heißt es. Insbesondere die Expansion in Europa sei dabei als entscheidender Faktor für den Erfolg hervorgehoben worden.
- Allerdings tut sich der Hersteller bislang extrem schwer, die Bedürfnisse der europäischen Kunden zu erahnen
- Statt günstige Elektroautos zu bauen, setzt BYD auf eine Premium-Strategie, kommt gegen die etablierte Konkurrenz aber nicht an
Ford-CEO sieht BYD als „größte Bedrohung“
BYD sei dennoch „überzeugt, die richtigen Produkte zu haben, um seinen chinesischen Erfolg auf ausländischen Märkten zu wiederholen“, zitierte die Agentur Reuters einen Insider. Ford-CEO Jim Farley bezeichnete BYD demnach auf einer Investorenkonferenz im Februar „als größte Bedrohung im globalen Wettlauf“ um die Entwicklung profitabler Elektrofahrzeuge.
BYD und andere chinesische Hersteller haben ihre Marktanteile in China auf Kosten einst dominierender ausländischer Marken in der Tat rasant ausgebaut, indem sie günstigere Lieferketten nutzten, um eine Flut von Elektrofahrzeugen und Hybridmodelle auf den Markt zu bringen, wie es heißt. Die Anleger hat die Nachricht über die daran anknüpfenden Auslandspläne sehr erfreut, wie am Kursverlauf der BYD-Aktie vom Montag abzulesen ist. Genauso erschraken sie aber am Dienstag offenbar, als es um mögliche Schwierigkeiten bei genau jener angestrebten Expansion ging.
BYD-Werk in Brasilien startet später
Denn während bis Jahresende in Ungarn der erste europäische BYD-Produktionsstandort in Betrieb gehen soll, wird sich der Start in Brasilien verzögern, wie jetzt bekannt wurde. „BYDs brasilianisches Werk soll erst Ende 2026 voll betriebsbereit sein, gab der Arbeitsminister Augusto Vasconcelos aus dem Bundesstaat Bahia bekannt“, meldeten die IT Times am Dienstag. Die Produktion des Werks, das zuvor aufgrund von Arbeitsrechtsstreitigkeiten und einer Untersuchung wegen Arbeitsrechtsverletzungen verzögert worden sei, soll laut BYD aber noch in diesem Jahr wenigstens mit der Fahrzeugmontage beginnen.
Mit der schrittweisen Lokalisierung der meistverkauften Modelle Brasiliens werde das Werk seine Produktionskapazitäten schrittweise erhöhen, hieß es demnach in einer Erklärung. Mit 76.713 verkauften Fahrzeugen verzeichnete BYD in Brasilien im vergangenen Jahr laut der IT Times ein Wachstum von 327,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
BYD-Kursziele zwischen 35 und 89 US-Dollar
Und so wechseln bei BYD derzeit Licht und Schatten in der Nachrichtenlage, was sich auch an den Einschätzungen zum weiteren Kursverlauf manifestiert. Umgerechnet gut 60 US-Dollar lautet das durchschnittliche Kursziel für die BYD-Aktie laut marketscreener.com derzeit, was knapp 20 Prozent Kurspotenzial verspricht. Die Prognosen allerdings gehen weit auseinander.
- Der optimistischste Beobachter sieht die BYD-Aktie bei umgerechnet 89,09 US-Dollar, 75 Prozent über dem aktuellen Kursstand
- Das niedrigste Kursziel liegt hingegen bei 35,39 Dollar, der Analyst erwartet demnach einen Rücksetzer um fast 30 Prozent
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