BYD-Aktie: Kaputtreguliert?

Von der großen Green-Tech-Korrektur zwischen Februar und Mai hatte sich BYD fast vollständig erholt, da ergriff die Märkte in China Ende Juli wieder die Panik. Pekings Tech-Crackdown ging in die nächste Runde: Diesmal hat es die Milliardenfirmen Alibaba und Tencent erwischt. Der Sog des Crashs zog auch die BYD-Aktie innerhalb weniger Tage um 10 Prozent hinunter.

Kaum hat der chinesische E-Auto-Pionier dieses Börsenbeben hinter sich gelassen, ereilte ihn Mitte August die nächste Hiobs-Botschaft: Die führenden chinesischen Aktienmärkte haben auf eine Schlag über 40 Börsengänge gestoppt – BYDs Halbleiter-Tochter ist betroffen.

Auch das am Montag präsentierte Zahlenwerk vermag es nicht, den BYD-Anlegern die Sorgenfalten auszutreiben. Angesichts dieser Probleme scheint der Titel außerordentlich hoch bewertet zu sein. Ein Kurz-Briefing für Sie.

Agiler Mischkonzern

Was BYD-Gründer Wang Chuanfu seit 1995 aufgebaut hat, ist zweifellos beeindruckend. Aus BYD ist ein agiler Mischkonzern geworden, der in diversen Bereichen Start-ups gründet und zu Erfolg führt. Jüngstes Beispiel: BYD produziert seit den ersten Tagen der Covid-19-Pandemie Schutzmasken und ist heute der größte Hersteller weltweit.

Die Kerngebiete des Konzerns sind jedoch PKWs, Batterien und Halbleiter. Damit bedient das Unternehmen mit Komponenten aus erster Hand im Automobilbereich die gesamte Wertschöpfungskette.

Börsengang der BYD-Tochter gestoppt

Seit einem Dreivierteljahr nun gehen die chinesischen Regulierungsbehörden massiv gegen alle Tech-Branchen vor. Angefangen hat es mit den suspendierten Börsenplänen der Ant-Group. Das IPO des Fintechs hätte das größte der Geschichte werden sollen.

Die Maßnahmen konzentrierten sich zunächst auf chinesische Großkonzerne im Bereich E-Commerce und Kommunikation. Unter den Opfern waren die Internetgiganten Alibaba und Tencent. Der Vorwurf der Partei-Führung in Peking lautete offiziell, die Tech-Riesen würden nicht genug zum Gemeinwohl beitragen.

Zuletzt hat die Regierung seine Aufmerksamkeit Richtung Hard-Tech gelenkt, also Hersteller von Chips, Quanten-Computern und Halbleitern. Völlig überraschend stoppten die beiden führenden chinesischen Aktienmärkte Shanghai und Shenzhen über 40 Börsengänge.

Dabei traf es auch die Halbleitersparte von BYD. Der Hardware-Riese hatte ursprünglich Mitte Mai in der Heimatstadt Shenzhen eine Kotierung beantragt, die umgerechnet knapp 350 Millionen Euro einsammeln sollte.

Offiziell begründen die Behörden das Vorgehen damit, dass gegen einen Rechtsbeistand BYDs Ermittlungen laufen. Weitere Details sind nicht bekannt. Sollte der Börsengang tatsächlich abgesagt statt nur verschoben werden, wäre BYD Semiconductor das erste Hard-Tech-Unternehmen, dass beim Tech-Crackdown Pekings unter die Räder kommt.

Schwache Margen

Während das Vorgehen gegen BYD bei den Investoren für Fassungslosigkeit sorgte, konnten auch die vergangene Woche veröffentlichten Halbjahreszahlen kaum positive Akzente setzen. Zwar steigerte das Unternehmen seinen Umsatz im Vorjahresvergleich um knapp 50 Prozent (14 Milliarden Dollar); unter dem Strich fiel der Gewinn jedoch um fast 30 Prozent (180 Millionen Dollar).

Die Bruttomarge sackte entsprechend von 18,1 auf 11,1 Prozent ein. Erhöhte Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie anziehende Verkaufs- und Vertriebskosten zwischen Januar und Juni waren laut BYD-Management für die Einbußen verantwortlich.

Ambitioniert bewertet

Der von Analysten geschätzte Gewinnanstieg von 24 Prozent im laufenden Jahr ist nun akut in Gefahr. Diesen Aussichten steht aktuell ein Börsenwert von umgerechnet 105 Milliarden Euro gegenüber – gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis, das in diesem Jahr 150 übersteigen wird, ein äußerst ambitioniertes Maß. Selbst Tesla liegt mit einem KGV von 136 deutlich darunter.

Fundamental ist BYD zwar gut aufgestellt und wirtschaftet im Gegensatz zu anderen chinesischen Tech-Start-ups seit Jahren profitabel. Die regulatorischen Eingriffe durch die heimische Regierung sind für den Tech-Riesen jedoch eine große Gefahr, deren Folgen derzeit noch nicht absehbar sind.

Die Gewinnschätzungen werden in diesem Jahr voraussichtlich verfehlt, ohnehin scheint der Titel derzeit im Vergleich zur Konkurrenz eine Spur überbewertet. Interessierte Anleger sollten bei BYD daher abwarten, bis Peking vom Hardware-Konzern ablässt und sich der Titel konsolidiert hat.

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