Die Elektroautos von BYD werden laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters in den kommenden Monaten vom brasilianischen Ride-Hailing-Anbieter 99 getestet. Der Uber-Konkurrent wurde 2018 vom chinesischen Fahrdienstunternehmen DiDi erworben, wodurch das Unternehmen zu Brasiliens erstem „Einhorn“ wurde – also zu einem Start-up mit einer Marktbewertung von über einer Milliarde US$.
99 will seine Flotte den Angaben nach nun schnellstmöglich auf E-Fahrzeuge umrüsten und bis Ende des Jahres über 300 Stromer einsetzen. Bis 2025 sollen es bereits 10.000 Fahrzeuge sein. Die Chancen darauf, dass BYD letztlich den Zuschlag des brasilianischen Marktführers erhält, stehen demnach gut, da der Autobauer seine E-Modelle für Rail-Hailing-Dienste bereits erfolgreich mit DiDi in China getestet hat.
Ende Mai hatte BYD erstmals bekanntgegeben, dass man den größten Markt Südamerikas ins Visier genommen habe. Das deklarierte Ziel des Mischkonzerns ist es, bereits bis Ende des Jahres seine Elektroautos in 45 brasilianischen Städten zu verkaufen.
Aktie crasht -12% wegen Buffett-Ausstiegsgerüchten
Während die globale Expansion des chinesischen Branchenprimus in vollem Gange ist, hat die seit Monaten andauernde Rallye der BYD-Aktie am Dienstag einen kräftigen Dämpfer erlitten: Das Papier rutschte an der Hongkonger Börse um fast -12% ab.
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Auslöser waren offensichtlich Gerüchte, wonach US-Investorenlegende Warren Buffett seine Anteile an dem chinesischen Konzern verkaufen wolle. Die Spekulationen kamen anscheinend auf, nachdem tags zuvor im Clearing-System in Hongkong eine Verkaufsposition von 225 Millionen BYD-Aktien aufgetaucht sei, die genau der Beteiligung von Buffetts Investmentplattform Berkshire Hathaway entsprechen soll.
BYD hat die Gerüchte über eine Reduzierung der Aktienposition des Starinvestors umgehend dementiert. Die IR-Abteilung des Autobauers verwies darauf, dass Aktionäre mit einem Anteil von mehr als 5% relevante Rechte und Interessen anmelden müssen, bevor sie ihre Einsätze reduzieren. In diesem Fall erfolge eine entsprechende Offenlegung der Hongkong Stock Exchange.
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Weltweit auf dem Vormarsch
Wie hoch auch immer der Wahrheitsgehalt des Buffett-Gerüchts ist: Für ein langfristiges Investment spielen solche Angelegenheiten nur eine Nebenrolle. Was letztlich zählt, sind die unmittelbare Geschäftsentwicklung und die Zukunftsaussichten des Unternehmens – und in dieser Hinsicht weiß BYD derzeit auf ganzer Linie zu überzeugen.
So schafft es der Autobauer, in einem schwierigen Marktumfeld einen Absatzrekord nach dem anderen einzufahren. Mit über 640.000 verkauften Einheiten im ersten Halbjahr sind die Chinesen vorübergehend sogar an US-Konkurrent Tesla vorbeigezogen und haben Elon Musk damit als Branchenkönig entthront.
Auch das lukrative Zuliefergeschäft mit Batteriezellen läuft hervorragend. Im Hersteller-Ranking ist das Unternehmen laut Informationen der Financial Times (FT) an LG aus Südkorea vorbeigezogen und belegt nun Platz zwei hinter dem chinesischen Marktführer CATL.
Das Vorrücken des Mischkonzerns ist sinnbildlich für den globalen Vormarsch der chinesischen Elektroautoindustrie. Angesichts des zunehmenden Fokus von BYD und Co. auf das Exportgeschäft erwarten von FT zitierte Analysten eine „tektonische Verschiebung“ auf dem weltweiten Automarkt.
Günstige Gelegenheit
Abgesehen von dem jüngsten zweistelligen Tagesabsturz auf unter 270 HK$ ist die BYD-Aktie im aktuellen Bärenmarkt ein Lichtblick für Anleger. Seit Mitte März hat der Titel weiterhin um fast zwei Drittel zugelegt. Dem Analystenkonsens zufolge sind damit bis Jahresende mehr als +30% Kurspotenzial drin. Sollte bald der potenziell lukrative Börsengang der Chip-Sparte des Unternehmens wieder ein Thema werden, dürften sich diese Aussichten noch weiter verbessern.
Die Kursdelle bietet daher meiner Meinung nach für Anleger eine gute Gelegenheit, um neu einzusteigen oder die Position bei BYD weiter auszubauen – ganz gleich, was Warren Buffetts Pläne mit der Aktie sind.
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