Nach ihrem Kursknick Mitte März war die Aktie von BYD auf einem richtig guten Weg. Angetrieben von positiven Analysten-Kommentaren und den enormen Expansionsplänen des chinesischen Batterie- und Fahrzeugkonzerns, verbesserten sich die Papiere von rund 25 bis auf knapp 33 US-Dollar – ein Plus von gut 30 Prozent. Doch seit einer Woche geht es wieder deutlich abwärts, am Freitag in New York rutschte die BYD-Aktie erstmals wieder unter die Marke von 30 Dollar. An den hochfliegenden Plänen des Konzerns ändert das jedoch nichts.
BYD will bis 2025 in Europa produzieren
Denn seit längerem ist bekannt, dass BYD nicht nur in Europa seine Elektroautos vertreiben will, perspektivisch wollen die Chinesen auch auf dem Kontinent produzieren. Schon zum Jahresbeginn gab es Meldungen, BYD verhandle mit Ford über die Übernahme des Werks in Saarlouis. Doch wie sich herausstellte, bevorzugt das Unternehmen einen Neubau. Nach neuesten Informationen ist ein Land keine Option mehr, Frankreich und Spanien dagegen schon. Und auch Deutschland.
Ein BYD-Sprecher habe gegenüber CarNewsChina erklärt, dass man derzeit mehrere Standorte für sein erstes europäisches E-Auto-Werk prüfe, meldet das Fachportal elektrive.net. BYD habe zuvor bestätigt, dass Großbritannien wegen des Brexit ausgeschlossen sei und der endgültige Standort noch 2023 gefunden werden soll. „In Frankreich hat kürzlich ein Minister Gespräche mit BYD bestätigt und Insidern zufolge sind auch Spanien und Deutschland im Rennen“, so der Bericht
- Konkrete Standorte oder Regionen in diesen drei Ländern werden demnach noch nicht genannt
- Allerdings will BYD bereits ab 2025 in Europa Elektroautos produzieren, die Zeit drängt also
Konkurrenz für VW – und Mercedes
Wer immer zum Zug kommen sollte, Tatsache ist, dass den etablierten europäischen Herstellern wie VW und Peugeot oder auch Mercedes und BMW Konkurrenz erwachsen könnte. BYD nämlich hat neben günstigen Einstiegsmodellen auch Premium-E-Autos im Portfolio. Zunächst aber sollen neben den drei bereits verfügbaren Modellen im Sommer zwei weitere dazukommen. Der BYD Dolphin, eine kompakte Fließhecklimousine, sowie die Mittelklasselimousine Seal wurden im April für Europa bestätigt.