Bristol Myers Squibb: Grünes Licht für Opdivo – CEO bezieht Stellung zu Trumps Dekret

EU-Zulassung für neue Opdivo-Therapie bei Lungenkrebs: Rückfallrisiko sinkt deutlich, Bristol Myers Squibb punktet mit Innovation.

Auf einen Blick:
  • EU lässt neue Kombi-Therapie bei frühem Lungenkrebs zu
  • 42% weniger Rückfälle laut CheckMate-77T-Studie
  • Opdivo nun einziger PD-(L)1-Inhibitor mit perioperativer Zulassung in Europa
  • CEO Christopher Boerner fordert höhere Zahlungen aus dem Ausland für US-Medikamente
  • Kritik an Mittelsmännern: 50% der Ausgaben landen nicht beim Hersteller

Bristol Myers Squibb gehört zu den Schwergewichten der globalen Biopharma-Branche. Mit dem Immuntherapeutikum Opdivo hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren Maßstäbe gesetzt – jetzt folgt ein weiteres Kapitel: Die EU-Kommission hat eine neue Therapieoption bei Lungenkrebs zugelassen, die bereits in den USA grünes Licht erhalten hatte.

42% geringeres Rückfallrisiko

Der Kern der neuen Behandlung: eine Kombination aus Opdivo und Chemotherapie vor der Operation, gefolgt von einer Opdivo-Monotherapie danach. Diese sogenannte perioperative Behandlung richtet sich an Patienten mit resektablem, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) im Frühstadium und einem erhöhten Rückfallrisiko. Voraussetzung: Der Tumor muss einen PD-L1-Wert von mindestens 1% aufweisen.

In der zulassungsrelevanten Studie CheckMate-77T zeigte sich ein deutlicher Vorteil: Die sogenannte ereignisfreie Überlebenszeit (EFS) verbesserte sich um 42% gegenüber der Kontrollgruppe mit Standard-Chemotherapie. Nach zwei Jahren waren noch 65% der Patienten im Opdivo-Arm rückfallfrei – verglichen mit nur 44% unter Placebo.

Mehr als nur Überlebenszeit

Nicht nur das Rückfallrisiko sank. Auch die Rate vollständiger Tumorantworten (pCR) und die Zahl bedeutender Rückbildungen (MPR) war in der Opdivo-Gruppe höher. Klinisch relevant – und ein Signal dafür, dass die Kombination nicht nur wirkt, sondern tiefgreifend eingreift.

Positiv: Die Nebenwirkungen blieben im bekannten Rahmen, neue Sicherheitsbedenken traten nicht auf. Damit steigt die Chance, dass die Therapie rasch in nationale Behandlungsrichtlinien aufgenommen wird.

Bristol Myers Squibb Company Aktie Chart

Warum diese Zulassung wichtig ist

Lungenkrebs bleibt weltweit die häufigste krebsbedingte Todesursache. Besonders tückisch: Selbst wenn der Tumor früh erkannt und operativ entfernt wird, erleiden viele Patienten Rückfälle – je nach Stadium zwischen 30% und 55%. Genau hier setzt die neue Strategie an: durch Immunaktivierung schon vor der Operation und gezielte Nachbehandlung wird der Tumor stärker zurückgedrängt.

Für Bristol Myers Squibb ist die EU-Zulassung ein strategischer Erfolg: Opdivo ist nun das einzige PD-(L)1-Medikament in Europa, das sowohl neoadjuvant als auch perioperativ bei resektablem NSCLC eingesetzt werden darf. Damit vergrößert sich der adressierbare Markt – und das Potenzial für weiteres Wachstum in einem hart umkämpften Segment.

Wer zahlt für Forschung? Der BMS-Chef hat eine klare Meinung

Zudem meldete sich CEO Christopher Boerner zu Wort – und das deutlich. Auf dem US Pharma- und Biotech-Gipfel in New York forderte er eine fairere globale Lastenteilung bei Arzneimitteln. Sein Vorwurf: Die USA zahlen, andere profitieren.

Boerner: „Andere Länder sollen sich an F&E beteiligen“

Laut Boerner tragen amerikanische Patienten und Steuerzahler einen übergroßen Anteil an den weltweiten Forschungskosten. Zwar erkenne er an, dass die US-Preise gesenkt werden müssten – aber bitte nicht durch die staatlich gedeckelten Preise anderer Länder. Diese „gescheiterten Politiken“ dürften kein Vorbild sein. Vielmehr sollten ausländische Staaten mehr für Medikamente zahlen, um die Innovationskraft amerikanischer Firmen langfristig zu sichern.

Preistreiber im Visier: Die Mittelsmänner

Einen weiteren Schuldigen für die hohen Preise sieht Boerner in den Pharmacy Benefit Managern (PBMs) – also jenen Zwischenhändlern, die Preise aushandeln und Medikamente verteilen. Laut seiner Aussage landen 50 Cent von jedem Arzneidollar bei diesen Mittelsmännern, nicht bei den Herstellern.

Diese Kritik ist nicht neu – auch Donald Trump hatte PBMs während seiner Präsidentschaft ins Visier genommen. Boerner positioniert sich damit klar: Der Druck auf die Industrie sei teilweise hausgemacht – aber eben auch von undurchsichtigen Marktstrukturen geprägt.

China im Rückspiegel: Standortfrage gewinnt an Brisanz

Ein weiteres Thema: Forschung in China. Boerner zeigte sich wachsam, aber gelassen. Zwar steige die Zahl an dort durchgeführten Forschungsprojekten, doch die USA seien weiterhin führend in Sachen Innovation – dank Hochschulen, Biotech-Clustern und regulatorischer Qualität.

Gleichzeitig warnte er davor, durch politische oder strukturelle Veränderungen das Geschäftsumfeld in den USA zu verschlechtern. BMS wolle den Großteil seiner Forschung auch künftig in den Vereinigten Staaten betreiben.

Lob für die FDA – aber mit Bedacht

Positiv äußerte sich der BMS-Chef zur Modernisierung der US-Arzneimittelbehörde FDA. Er lobte Initiativen, bei denen künstliche Intelligenz eingesetzt werde und die Abläufe effizienter würden. Aber: Die Balance müsse gewahrt bleiben. Boerner sprach sich dafür aus, die Kernfunktion der FDA nicht zu gefährden – sie solle innovativer werden, aber nicht „kaputtreformiert“.

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