Nachdem in den letzten Tagen mit Exxon Mobil, Chevron und Shell die großen Ölkonzerne bereits erhebliche Rückgänge ihrer Quartalsgewinne vermelden mussten, war am Dienstag nun BP an der Reihe. Und wie erwartet hat auch dieser Ölriese im zweiten Quartal 2024 Federn gelassen – und das ziemlich deutlich.
BP in Q2 2024: Gewinn um 70 Prozent eingebrochen
Wie BP mitteilte, krachte der Gewinn (replacement cost profit) in Q2 2024 gegenüber dem Vorjahresquartal um knapp 70 Prozent ein. In Q2 2022 hatte der Ölgigant noch massiv von den Verwerfungen auf dem Energiemarkt infolge des Ukraine-Kriegs profitiert. Aber auch im Vergleich zum Vorquartal (Q1 2024) sackte der Gewinn nun um 47 Prozent ein.
Im abgelaufenen Jahresviertel sanken offenbar die Margen des Raffineriegeschäfts, die zuvor die gefallenen Ölpreise noch kompensieren konnten. BP-Chef Bernard Looney zeigte sich am Montag trotzdem kämpferisch: „Unsere zugrunde liegende Leistung war widerstandsfähig und lieferte gute Barmittel – in einer Zeit erheblicher Turnaround-Aktivitäten und schwächerer Margen in unserem Raffineriegeschäft“.
Der operative Cashflow belief sich in Q2 2024 auf immerhin knapp 6,3 Milliarden Dollar. Im Vorjahresquartal hatte der freie Barmittelzufluss operativ allerdings noch bei 10,8 Milliarden Dollar gelegen.
Management will trotz Gewinnflaute Dividende erhöhen
Die Aktionäre sollen indes weiterhin mit großzügigen Belohnungen bei der Stange gehalten werden. Trotz des Gewinnrückgangs und der Cashflow-Einbußen erhöht BP seine Dividende um 10 Prozent auf 7,27 Cent pro Anteilsschein. Das ist die vierte Erhöhung, seit BP die Ausschüttung vor drei Jahren wegen der Corona-Pandemie zusammengestaucht hatte.
Die BP-Aktie reagierte darauf am Dienstagmittag mit einem Aufschlag von 2,02 Prozent (Stand: 01.08.2024, 12:30 Uhr). Unter den Analysten gibt es aber auch erhebliche Kritik an der Dividendenstrategie des Managements – vor allem mit Blick auf den Schuldenberg des Ölgiganten, der im letzten Quartal weiter anwuchs.
„Angesichts der Tatsache, dass BP über einen höheren Verschuldungsgrad verfügt als alle seine Super-Major-Konkurrenten, hätten wir es grundsätzlich vorgezogen, wenn sich das Unternehmen auf den Abbau der Nettoverschuldung konzentriert und eine Dividendenerhöhung auf später im Jahr verschoben worden wäre“, sagte der Analyst Biraj Borkhataria von der Bank RBC laut Reuters.
Ölmarkt: Hoffnung auf Angebotsverknappung
Für das dritte Quartal hofft das Management indes unter anderem auf die vom mächtigen Ölkartell OPEC angekündigten Produktionskürzungen, die den Marktpreis unterstützen sollen.
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