Nachdem der dänische Windkraftkonzern Orsted in den letzten Monaten mehrmals vor erheblichen Problemen im US-Windgeschäft gewarnt hatte, musste nun auch der Wettbewerber BP nachziehen. Im Rahmen der Quartalspräsentation hat das Unternehmen eine Wertminderung vor Steuern in Höhe von 540 Millionen US-Dollar für seine Windkraftprojekte vor der Küste des Bundesstaats New York eingeräumt.
BP, Offshore-Windparks: US-Behörden lehnen höhere Strompreise ab
BP hat es demnach nicht geschafft, mit den zuständigen Behörden eine erträgliche Lösung zu finden. Hintergrund: Wegen des Inflationsdruck, der hohen Zinsen und der Verzögerungen in den Lieferketten sind die Kapitalkosten für Offshore-Windparks an der US-Ostküste zuletzt deutlich gestiegen.
BP und andere Branchenvertreter haben deshalb versucht, die für die in der Entwicklung oder im Bau befindlichen Windparks bestehenden Stromverträge neu zu verhandeln, um die finanziellen Belastungen nachhaltig zu kompensieren. Demnach wollte BP eine deutliche Erhöhung der künftigen Strompreise durchsetzen. Doch dieses Ansinnen ist nun offenbar zunächst gescheitert. Entsprechend musste nun auch der BP-Partner Equinor Wertminderungen hinnehmen.
Im Mittelpunkt stehen die drei von BP und Equinor geplanten Offshore-Windparks „Empire Wind 1“, „Empire Wind 2“ sowie „Beacon Wind“. Zusammen sollen sie später auf eine Kapazität von 3,3 Gigawatt kommen und dann Millionen New Yorker Haushalte mit grünem Strom versorgen.
BP-Aktie nach Quartalszahlen rot
Die BP-Aktie fiel nach Bekanntgabe der Wertminderung deutlich. Am Dienstagmittag belief sich das Minus auf knapp 4 Prozent (Stand: 31.10.2024, 12:00 Uhr). Hinzu kam, dass auch die Quartalszahlen und vor allem der Gewinn des Ölkonzerns zwischen Juli und Ende September unter den Erwartungen der meisten Analysten lagen.
Hoffen dürfen die Anleger nun auf steigende Ölpreise infolge der politischen Krisen. Vor allem der Nahost-Konflikt könnte im Falle einer weiteren Eskalation die Ölpreise beflügeln. Die Probleme im US-Windgeschäft könnten zudem dazu führen, dass BP seine grüne Transformation ausbremst. Das wäre kurzfristig zwar nachvollziehbar, auf langfristige Sicht aber fordern inzwischen auch immer mehr Investoren höhere Investitionen unter anderem in die Wind- und Solarkraft.
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