Im Gegensatz zu vielen anderen Energiekonzernen hat der russische Angriff auf die Ukraine der BP-Aktie bislang kaum geschadet. Die Aktie des britischen Ölmultis hat seit Ausbruch des Krieges nur rund acht Prozent an Wert eingebüßt. Was bedeutet der Ukraine-Krieg für BP?
Die Verbindungen zu Russland gekappt
BP hat als einer der ersten Großkonzerne auf die russische Invasion reagiert und entschieden, geschäftliche Verbindungen zu Russland zu kappen. Verwaltungsratschef Helge Lund ließ wissen, dass der russische Angriff auf die Ukraine eine fundamentale Veränderung bedeute und deshalb das Engagement beim staatlichen Ölkonzern Rosneft einfach nicht weitergeführt werden könne.
Für BP bedeutet ein Ende der Zusammenarbeit mit Rosneft einen großen finanziellen Schaden. Ein Konzernsprecher teilte mit, dass mit Abschreibungen in Höhe von rund 22,3 Milliarden Euro zu rechnen sei. Ein Verkauf des 20-prozentigen BP-Anteils an Rosneft dürfte angesichts der aktuellen Lage nicht möglich sein. Deshalb rechnet man mit einem Totalverlust. Zudem legten BP-Konzernchef Bernhard Looney sowie sein Vorgänger Bob Dudley ihre Posten im Rosneft-Aufsichtsrat mit sofortiger Wirkung nieder.
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Doch der Ukraine-Krieg bringt für BP auch Chancen. Da russische Ölfirmen auf Jahre hinaus ein international stark beschädigtes Image haben werden, könnte BP als westlicher Ölkonzern gefragter denn je sein als Geschäftspartner. Sollte es zur Eskalation der Sanktionen gegen Russland kommen und westliche Staaten auch die Einfuhr von Öl und Gas unterbinden, dürfte eine riesige Nachfrage auf BP zukommen.
Ein neuer Höhenflug?
Darüber hinaus profitiert BP aktuell vom hohen Ölpreis. Es ist deshalb gut möglich, dass die BP-Aktie in den kommenden Wochen zu einem neuen Höhenflug ansetzt. Viel wird davon abhängen, wie sich der Konflikt in der Ukraine weiterentwickelt.
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