Was ist da jetzt schon wieder los? Am Montag krachte die Boeing-Aktie nach unten. Am frühen Nachmittag verzeichnete das Papier des US-Flugzeugbauers ein Minus von 7,27 Prozent auf 211,05 Euro (Stand: 08.01.2024, 14:15 Uhr, Tradegate).
Boeing und 737 MAX: FAA ordnet Inspektionen an
Der Grund für den Kurseinbruch ist jedenfalls schnell gefunden. Denn: Es gibt abermals Zweifel an der Sicherheit der Boeing-Maschinen. So hat die US-Luftverkehrsbehörde FAA am Wochenende mitgeteilt, dass bestimmte Flugzeuge des Typs 737 MAX überprüft werden sollen. Die Anweisung bezieht sich freilich nur auf Maschinen, die von US-Airlines oder auf dem Gebiet der USA eingesetzt werden. Insgesamt sollen 171 Flugzeuge betroffen sein.
Der Behörde zufolge sind die Prüfungen unmittelbar erforderlich, sollten jeweils allerdings nur vier bis acht Stunden andauern. Anschließend sei ein Weiterflug prinzipiell möglich.
Fensterteil während Flug weggerissen
Die Inspektionen sind eine direkte Folge eines Zwischenfalls an Bord einer 737-MAX-Maschine. Am Freitag hatte sich auf einem Flug in den USA in rund 4.800 Metern Höhe plötzlich ein Teil eines Fensters gelöst und flog davon.
Die Passagiere haben demnach einen lauten Knall gehört, woraufhin Luft durch das Loch geströmt sei. Nach US-Medienberichten wurde aufgrund des Druckabfalls ein Jugendlicher an Bord verletzt. Schwere Verletzungen habe es aber keine gegeben.
Boeing-Aktie: ungute Erinnerungen
Zur Einordnung: Die 737-MAX-Reihe war vor einigen Jahren bereits in den Schlagzeilen gewesen. So waren 2018 und 2019 zwei dieser Maschinen abgestürzt. Die Katastrophen endeten für insgesamt 346 Menschen mit dem Tod. Verantwortlich für die Abstürze war offenbar ein fehlerhaftes Steuerungsprogramm. Boeing überarbeitete die Baureihe daraufhin und bekam nach langer Wartezeit wieder eine Zulassung für den Flugzeugtyp.
Die Boeing-Aktie war infolge der schweren Unfälle gecrasht und konnte sich davon bis dato noch längst nicht gänzlich erholen. Entsprechend empfindlich hat die Börse nun auf den Zwischenfall vom Freitag und die neuen behördlichen Anweisungen reagiert.
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