Vor Kurzem musste BMW mitteilen, rund 1,5 Millionen Fahrzeuge zurückrufen zu müssen. Rund 300.000 davon sind Neuwagen, die aktuell beim Werk in Dingolfing geparkt sind und deren Auslieferung aufgrund eines Problems beim von Continental gelieferten Bremssystem gestoppt wurde. Nun fehlt beim Werk offenbar Platz und die Produktion wurde vorübergehend eingestellt.
Anlaufen soll die Fabrik nach derzeitigen Planungen am Dienstagmorgen wieder. Dies steht jedoch unter dem Vorbehalt, dass die bestehenden Probleme bis dahin auch behoben werden konnten. Denn letztlich brauche es auch einwandfreie Komponenten, um fehlerfreie Autos zu bauen, wie ein Unternehmenssprecher mitteilen ließ.
BMW am Boden
Andere Werke sind vom Produktionsausfall nicht betroffen, dennoch steigert der Vorfall die Laune der Aktionäre nicht unbedingt. Verbunden war die Ankündigung des Rückrufs auch mit einer Gewinnwarnung, was die BMW-Aktie ins Bodenlose rauschen ließ. Trotz einer ganz dezenten Erholung schaffte der Titel es heute Morgen nur auf überschaubare 73,06 Euro. Das sind gut 30 Prozent weniger als noch vor sechs Monaten.
BMW Aktie Chart
Der großangelegte Rückruf ist auch längst nicht die einzige Herausforderung für BMW. Auch tendenziell schwächelnde Geschäfte in China lasten auf dem Konzern. In Europa ist man derweil noch recht erfolgreich und konnte bei Auslieferungen von Elektroautos zeitweise sogar an Tesla vorbeiziehen. Das ist allerdings mehr auf eine Schwäche des Konkurrenten denn eigene Sprünge bei den Absatzzahlen zurückzuführen.
Ein Symptom von vielen
Letztlich wird an den Märkten der Sturz der BMW-Aktie als eines von vielen Symptomen für eine übergeordnete Krise im Segment betrachtet. Auch die massiven Sparpläne von Volkswagen lassen die Laune nicht eben ansteigen. In einem solchen Umfeld scheinen spontane Erholungsversuche unter keinem guten Stern zu stehen. Im direkten Vergleich mit der Konkurrenz steht BMW aber trotz der jüngsten Rückschläge noch einigermaßen gut da.
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