Der Bitcoin ist nicht jedermanns Sache. Nicht wenige dürften schon Probleme dabei haben, das Prinzip hinter der Kryptowährung zu verstehen. Das ist auch keine Schande. Selbst gestandenen IT-Experte kommen beim Thema Blockchain gerne mal an ihre Grenzen. Geht es aber rein um den Wert der Kryptowährung, so haben auch Laien so ihre ganz eigenen Vorstellungen vom Bitcoin. Für die einen ist es die größte Revolution im Finanzsektor aller Zeiten, für die anderen nichts weiter als eine große Blase.
Zu den Kritikern zählt auch Investorenlegende Warren Buffet. Wie bei „The Motley Fool“ zu lesen ist, äußerte der sich im Rahmen der diesjährigen Hauptversammlung seiner Investmentfirma zu der Kryptowährung und fällte dabei ein hartes Urteil. Nicht einmal für 25 US-Dollar würde er über den Kauf von Bitcoin nachdenken. Das entspräche einem Abschlag von fast 99 Prozent im Vergleich zu den aktuellen Kursen. Selbstredend kann Buffet diese Überzeugung auch begründen.
Was ist der Wert des Bitcoin?
Für ihn stellt sich vor allem die Frage nach dem Wert der Kryptowährung und einen solchen sieht er schlicht nicht gegeben. Die Coins würden nichts produzieren und auch zu keiner Wertsteigerung beitragen. Damit wiederholt Buffet letztlich nur viel von der Kritik, welche der Bitcoin sich schon seit Jahren gefallen lassen muss. Etwas provokant ausgedrückt steckt hinter dem Wert des Bitcoin nicht viel mehr als die Erwartung der Anleger, dass sich irgendwann jemand finden wird, der noch mehr für die digitale Währung bezahlen wird. Daraus leiten sich auch die regelmäßigen Vorwürfe ab, dass es sich um ein Schneeballsystem handele.
Ohne an dieser Stelle die nächste Grundsatzdiskussion darüber auslösen zu wollen: derartige Kritik verkennt regelmäßig, dass auch bei unseren täglich genutzten FIAT-Währungen wie dem Euro und dem US-Dollar alles auf dem Prinzip Vertrauen fußt. Natürlich verfügen solche Währungen über eine deutlich höhere Stabilität aufgrund der enormen Akzeptanz rund um den Globus. Allerdings spricht nichts dagegen, dass der Erfolgszug des Bitcoin sich fortsetzen und dieser eines Tages ebenso alltäglich verwendet wird wie derzeitig geläufige Währungen.
Der Bitcoin bleibt eine Glaubenssache
Ob nun der endgültige Absturz oder die nächste Kursexplosion: all das ist beim Bitcoin derzeit erst einmal Zukunftsmusik. Beim Blick auf die tatsächlichen Kurse ergibt sich derweil ein gemischtes Bild. Zwar musste der Bitcoin im laufenden Jahr einige schmerzliche Verluste hinnehmen. Er wagte es aber bisher nicht, die Höchststände aus dem Jahr 2017 dauerhaft zu unterschreiten. Damals schaffte die Kryptowährung es bis auf mehr als 19.000 Dollar und wurde bereits als vollkommen überbewertet bezeichnet. Am Wochenende standen 21.200 Dollar auf dem Ticker. Dass ein solches Niveau nun als möglicher Boden gehandelt wird und allerorten von einem Crash die Rede ist, lässt tief blicken.
Chartanalysten würden da auch nüchtern von einem klaren Aufwärtstrend sprechen, der bis heute nicht beendet werden konnte. Allen Krisen zum Trotz zeigt der Bitcoin sich einigermaßen stabil. Daran ändern auch neuerliche Verluste am Sonntag nichts, welche den Bitcoin-Kurs bis zum Nachmittag um 2,24 Prozent in Richtung Süden beförderten. Ein Blick auf die Kursentwicklung offenbart eine mehr als starke Performance, von der die meisten Aktien nur träumen können.
Zeitraum | 1 Monat | 6 Monate | 1 Jahr | 5 Jahre |
Performance Bitcoin | -26,64 % | -49,02 % | -36,38 % | +654,66 % |
Kann der Bitcoin noch einmal zurückschlagen?
Bleibt also die Frage, was vom Bitcoin in Zukunft noch zu erwarten ist. Das lässt sich momentan gar nicht so einfach beantworten, denn die Kryptowährung begibt sich in eine völlig neue Ausgangslage. Die wird von einigen Faktoren beherrscht, mit denen es der Bitcoin in seiner noch jungen Geschichte bisher schlicht nie zu tun hatte:
- Steigende Zinsen
- Hohe Inflation
- Nachlassender Konsum
- Bärenmarkt an den Börsen
Natürlich wird bereits viel spekuliert und die Verfechter verweisen bevorzugt auf die Tatsache, dass der Bitcoin bisher noch jeden „Crash“ wegstecken konnte. Daran ist im ersten Moment nicht zu rütteln. Allerdings bedeuten positive Entwicklungen aus der Vergangenheit noch lange nicht, dass diese sich auch in der Zukunft endlos wiederholen werden. Beim Bitcoin gilt das in ganz besonderer Weise. Denn auch wenn der als Urvater aller Kryptowährungen gilt, so ist er doch erst seit einer recht überschaubaren Zeit ein Thema an den Märkten.
Was beim Bitcoin jetzt zu tun ist
Ob sich ein Investment beim Bitcoin nun lohnt oder nicht, das hängt vor allem von den eigenen Erwartungen ab. Es scheint derzeit, als könnte die Digitalwährung ihren Tiefpunkt hinter sich gelassen haben und da ist es natürlich verlockend, sich zu günstigen Kursen einzudecken und auf den nächsten Hype zu warten. Ein solcher ist nicht unwahrscheinlich, aber eben nicht sicher und er könnte noch einige Jahre auf sich warten lassen. Für derartige Investments braucht es also Risikofreude und eine ordentliche Portion Geduld.
In Sachen Verkauf sollten sich dies vor allem all jene gut überlegen, die im vergangenen Jahr zu weit höheren Kursen beim Bitcoin eingestiegen sind. Verluste mit der Kryptowährung entstehen letztlich erst, wenn diese auch tatsächlich zu niedrigeren Kursen als dem Kaufkurs verkauft wird. Zumindest momentan erscheint es da sinnvoller, die aktuelle Schwächephase auszustehen. Gleichwohl lässt sich natürlich nicht ausschließen, dass es auch jetzt noch weiter in die Tiefe gehen könnte.
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