Ich habe in diesem Newsletter sehr oft versucht Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, Mut zu machen. Es ist beispielsweise gerade mal etwa ein Jahr her, dass FTX in die Insolvenz musste. Immerhin arbeitet die US-amerikanische Justiz schnell und effizient. Denn der Gründer und CEO von FTX (und Alameda Research), Sam Bankman-Fried (SBF), wurde gestern von den Geschworenen in seinem Strafprozess in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen.
Damit drohen ihm jetzt bis zu 110 Jahre Gefängnis. Da SBF den Kryptos einen immensen Schaden zugefügt hat, hoffe ich, dass das Gericht das Strafmaß am Ende möglichst hoch ansetzen wird. Zudem sollte er nicht begnadigt werden, sondern die Strafe möglichst vollständig absitzen müssen. Schon um potenzielle Nachahmungstäter abzuschrecken. Wobei eine Begnadigung, insbesondere bei einer Wiederwahl von Joe Biden, sehr heikel wäre.
Denn die Familie Bankman-Fried steht den Demokraten von Joe Biden nahe – und SBF selbst hat viel Geld gespendet. Zwar auch an Politiker der Republikaner, aber deutlich mehr an Politiker der Demokraten. Mehr möchte ich aber über den bald verurteilten Betrüger SBF nicht schreiben. Kommen wir daher lieber zu den Entwicklungen an den Krypto-Märkten, also von Bitcoin (BTC), Ether (ETH) und Co.
Kurzfristige Kursrally gerechtfertigt, aber…
In den letzten zwei Wochen stiegen die Kurse vieler Kryptowährungen deutlich. Angeführt wurde der kleine „Bullrun“ jedoch von der „Mutter aller Kryptowährungen“, dem Bitcoin. Denn es gab Spekulationen darüber, dass ein Bitcoin (Spot) ETF unmittelbar vor der Zulassung durch die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) stehen dürfte. Angefacht wurden diese Spekulationen dabei durch vermeintliche Fakten.
So wurde auf der Website der Depository Trust & Clearing Cooperation (DTCC) ein Eintrag für einen solchen ETF gefunden. Konkret soll das US-Symbol IBTC für einen iShares Bitcoin (Spot) ETF dort eingetragen worden sein. iShares ist die ETF-Tochter von BlackRock, so dass dies alles durchaus einen Sinn ergab. Denn es ist ja bekannt, dass unter anderem BlackRock die Zulassung eines solchen ETF beantragt hat.
Allerdings war dieser Eintrag nicht neu, sondern stammte schon aus dem August. Zudem wurde der Eintrag einen Tag nach dem Bekanntwerden wieder entfernt. Zwischenzeitlich ist er dann wieder erschienen. Was für ein Eiertanz! Doch damit noch nicht genug. Inzwischen ist mit dem US-Symbol BTCO ein zweiter solcher Eintrag auf der Website der DTCC aufgetaucht. Dieses soll für den Invesco Galaxy Bitcoin (Spot) ETF stehen.
„Buy The Rumors, Sell The Facts!”?
Die Gerüchte und Spekulationen und das ständige hin und her sind natürlich, wie schon geschrieben, ein Eiertanz. Allerdings ist nicht zu bestreiten, dass sich damit die Anzeichen, dass wirklich bald ein Bitcoin (Spot) ETF kommen dürfte, verdichten. Ich rechne durchaus noch bis zum Jahresende mit den ersten solchen ETFs. Was der Kursentwicklung des Bitcoin durchaus guttun dürfte.
Allerdings dürfte kurz nach den ersten Bitcoin (Spot) ETFs auch die ersten Ether (Spot) ETFs kommen. Daher müsste auch der Ether von Ethereum steigen, was er bis dato nur sehr zaghaft tut. Darüber hinaus könnte der Start solcher ETFs, so positiv sie zunächst wirken könnten, anschließend auch zu Gewinnmitnahmen führen. Frei nach dem Motto „Buy The Rumors, Sell The Facts!“.
Kurzfristige Rücksetzer bieten Kaufchancen!
Aber ob diese ETFs nun kommen oder nicht, die Euphorie aufgrund der zuletzt gesehenen Kursrally erscheint mir etwas übertrieben zu sein. So notiert der Crypto Fear & Greed-Index inzwischen bei 65% (der Index kann zwischen null und 100 schwanken, so dass man das Prozentzeichen durchaus verwenden kann). Dies liegt im Bereich der Gier, Englisch: Greed. Allerdings lag der gestern noch bei 72 (morgens) beziehungsweise 74 Punkten, so dass die aktuell schon laufenden Rücksetzer die Stimmung schon etwas eintrüben konnten. Gut so!
Grundsätzlich ist ein hoher Wert des Fear and Greed-Index ein Warnzeichen. Allerdings muss sich das noch nicht sofort in der Kursentwicklung niederschlagen. Schon John Maynard Keynes wusste, dass „Märkte länger irrational bleiben können als Anleger liquide!“. Solange wir daher noch nicht im Zustand der Extremen Gier („Extreme Greed“) sind – und selbst dieser kann durchaus einige Tage oder Wochen anhalten – ist es nur ein kleines Warnzeichen. Längere Zeit „Extreme Gier“ führt am Ende jedoch zu Euphorie – und in Euphorie sterben Kursrallys.
Noch aber ist alles okay, zumal auch ein etwas schwächerer Tag die Gier deutlich sinken lässt. Insofern gehe ich weiterhin von steigenden Kursen an den Krypto-Märkten in den nächsten Wochen und Monaten aus. Ich bleibe jedoch dabei, dass dies noch nicht der nächste große Bullrun ist. Diesen erwarte ich weiterhin erst nach dem Bitcoin-Halving, dass wahrscheinlich im kommenden April (April 2024) stattfinden wird – und zwar sechs bis neun Monate nach diesem Halving-Event.
Fazit: Kurzfristig mit Rücksetzern rechnen – und diese nutzen!
Womit ich noch kurz zum heutigen Fazit kommen möchte. Die restriktive Geldpolitik dürfte jetzt auf ihrem Höhepunkt angekommen sein. Damit wird sie zukünftig wieder „dovisher“, was insbesondere dem Bitcoin helfen sollte. Denn dieser war in der Vergangenheit ein nahezu perfekter „Tracker“ der US-Geldpolitik. Dies sollte weiterhin so bleiben. Kurzfristig sind Kursrücksetzer bei den Kryptos – auch dem Bitcoin – möglich. Diese sind klare Kaufgelegenheiten (Einstiegs- und/oder Nachkaufschancen).
Denn wir haben noch einige gute Wochen/Monate an den Krypto-Märkten vor uns, einen kleinen Bullrun. Das Hoch sollte um das Bitcoin-Halving erreicht werden. Anschließend dürfte es nochmals zu einer größeren Korrektur kommen. In dieser Korrektur sollte man dann die Investitionsquote für den Krypto-Bereich auf 100% erhöhen (was NICHT gleichbedeutend ist mit „All-In Krypto“!). Denn Ende 2024/Anfang 2025 kommt dann – endlich – der nächste richtige große Bullrun!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes, geruhsames und sonniges Wochenende!
Ihr
Sascha Huber
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