Letzte Woche schrieb ich an dieser Stelle, dass der große Krypto-Bullrun bald beginnen dürfte. Seitdem sind die Kurse der meisten Kryptos weiter gestiegen. Grundsätzlich halte ich daher auch an der Einschätzung – natürlich – unverändert fest. Wer diesen Newsletter regelmäßig liest (die nächste Ausgabe wird übrigens die 250. Ausgabe dieses Newsletters!), weiß, dass ich nicht zu denjenigen gehöre, die ihre Einschätzung mehrfach wechseln sowie zu meinen Fehleinschätzungen stehe.
Denn nur wer zu seinen Fehlern steht, kann auch aus diesen lernen und somit letzten Endes besser werden. Aber das ist ein anderes Thema. Kommen wir zurück zu den Kryptos und dem, meines Erachtens, bald bevorstehenden Beginn des großen Bullrun. Denn auch wenn ich meine Einschätzung nicht ändern möchte, möchte ich sie doch ein wenig präzisieren. Ferner möchte ich auch kurz darauf eingehen, warum ich denke, dass der große Bullrun dieses Mal ein wenig kleiner ausfallen könnte. Aber der Reihe nach!
Wann der große Krypto-Bullrun wahrscheinlich beginnt…
Ich weiß nicht, wie oft ich es schon an dieser Stelle geschrieben habe. Aber die Krypto-Märkte unterliegen bekanntlich diversen Zyklen. Der wichtigste Zyklus war (und ist!) wahrscheinlich der Bitcoin-Halving-Zyklus. Gemäß dieses Bitcoin-Halving-Zyklus kam es bisher stets sechs bis neun Monate nach einem Bitcoin-Halving zu einem großen Krypto-Bullrun. Zunächst beim Bitcoin (BTC), dann beim Ether von Ethereum (ETH) und dann bei den Altcoins.
Das letzte Bitcoin-Halving fand bekanntlich am 20. April 2024 statt. Rechnet man dort sechs Monate drauf, wäre man beim 20. Oktober 2024. Rechnet man neun Monate drauf, wäre man bei 20. Januar 2025. Irgendwo dazwischen, wobei man eine gewisse Toleranz dazu nehmen sollte, müsste also der Krypto-Bullrun, zunächst als Bitcoin-Bullrun, starten. Schon dies zeigt, dass wir kurz vor dem Beginn stehen sollten.
Aber… die Charttechnik beim Bitcoin spricht zwar einerseits ebenfalls für einen baldigen Beginn des Bullruns, aber zuvor noch einem letzten Downer. Lassen Sie mich konkreter werden. Nachdem der Bitcoin zuletzt einige wichtige charttechnische Widerstände aus dem Weg räumen konnte, wäre nun erst einmal noch Luft bis rund 72.000 US-Dollar. Ich denke, dass wir diese in den kommenden zwei, drei (oder auch vier) Wochen noch sehen werden.
Diese Marke stellt dann aber eine weitere charttechnische Widerstandsmarke dar; und zwar eine harte. Denn wir haben uns zuvor ja schon deutlich nach oben bewegt. Normalerweise müsste den Bullen daher dann die Kraft fehlen diese charttechnisch harte Nuss gleich im ersten Anlauf zu knacken. Erst noch UP bis 72.000 US-Dollar (womöglich auch, überschießend ein Tick darüber), dann aber nochmal DOWN in Richtung 65.000 bis 68.000 US-Dollar, das wäre derzeit ein charttechnisch sehr typischer Kursverlauf.
Bitcoin Chart
Doch ein solcher Kursverlauf wäre nicht nur charttechnisch durchaus typisch. Vielmehr würde er auch dafür sorgen, dass das – spätestens bis dahin – wohl sehr positive Sentiment kurzfristig noch einmal kippt. Denn wenn alle schon das neue Allzeithoch feiern und nun endlich den Bitcoin in Richtung 100.000 US-Dollar oder mehr stürmen sehen, sorgt ein kurzfristig kräftiger Rücksetzer für eine deutliche Eintrübung der Laune.
Auch in der Vergangenheit war es übrigens oft so, dass der Bitcoin bei Erreichung eines neuen Allzeithochs erst noch einmal kräftig(er) abverkauft wurde, ehe sich die Bullen letzten Endes doch durchsetzen konnten. Sollte es daher so kommen, wie heute von mir skizziert, wissen Sie Becheid. Lassen Sie sich dann nicht ins Boxhorn jagen und aus dem Bitcoin oder den anderen Kryptos vertreiben!
Warum ein „Soft Landing“ für Kryptos nicht ganz so gut ist!
Stellt sich, abschließend für heute, nun nur noch die Frage, wo ich das Kursziel für den Bitcoin im kommenden Bullrun sehe und warum ich keinen so starken Bullrun erwarte wie zuletzt. Nun, fangen wir hinten an! Der letzte Bullrun der Kryptos fand zurzeit der Covid-19-Pandemie statt. Seinerzeit gab es Lockdowns, die die Wirtschaft in weiten Teilen der Welt in eine Schockstarre versetzte. Daher druckten quasi alle Notenbanken der Welt (synchron) massiv Geld, allen voran natürlich die US-Notenbank Federal Reserve.
Dieses Geld floss dann, auch weil viele Menschen ja gar nicht die Möglichkeit hatten es anderweitig auszugeben ( Konsum), in Assets. Diese Assets waren einerseits Aktien und andere Dinge, andererseits aber eben auch Bitcoin, Ether und Altcoins ( Kryptos). Hinzu kamen dann innerhalb der Krypto-Märkte diverse Booms wie Decentralized Finance (DeFi), Non-Fungible Tokens (NFTs) oder das Metaverse.
Nahezu unendlich viel Liquidität, aber eher begrenzt verfügbare Assets, da mussten die Kurse durch die Decke gehen und taten es auch (Warren Buffett hat seinerzeit mal dazu gesagt, dass „die Flut alle Boote hebt“). Insofern war der letzte Bullrun nicht unbedingt normal, sondern schon sehr, sehr stark. Eine solche Liquiditätsflutung durch die Notenbanken der Welt ist dieses Mal aber kaum zu erwarten, insbesondere nicht durch die Fed.
Dies gilt natürlich umso mehr, wenn es in den USA zu einem „Soft Landing“ kommen sollte. Ja, um dies zu initiieren, müssen die Leitzinsen sinken. Darum hat der Fed-FOMC, das für die Geldpolitik zuständige Gremium, zuletzt ja auch den US-Leitzins (Fed Funds Rate) um 50 Basispunkte gesenkt und stellt weitere Zinssenkungen in Aussicht. Und ja, die Asset-Preise, auch die Kurse der Kryptos, sind schon gestiegen und dürften noch etwas weiter steigen.
Aber wenn es keinen „Unfall“ wie seinerzeit die Covid-19-Pandemie gibt, wird die Gelddruckerei nicht so exzessiv sein. Die US-Leitzinsen werden nicht auf null, sondern wohl nur auf zwei Prozent fallen. Quantitative Easing (QE) wird es dann vermutlich gar nicht geben. Ergo wird weniger Liquidität freigesetzt und in die Märkte gepumpt, was weniger exzessiv steigende Preise (Kurse) zur Folge haben dürfte. Daher fühle ich mich mit meinem relativ konservativen Kursziel von 125.000 US-Dollar für den Bitcoin derzeit ganz wohl!
Und wird es am Ende doch mehr, freue ich mich, so wie wahrscheinlich fast alle anderen „Kryptorianer“ auch. In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern viel Erfolg sowie ein entspanntes und geruhsames Wochenende!
Ihr
Sascha Huber
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