Der Biotechsektor hat den vergangenen Tagen wieder Boden gutmachen können.
Dabei konnte unser Benchmark Nasdaq Biotechnology Index sogar auf Basis der letzten fünf Tage etwas besser als der marktbreite S&P 500 abschneiden, allerdings an den Nasdaq 100 reichte er noch nicht wieder heran.

Wir werden jetzt schauen müssen, ob in der sprichwörtlichen Sauren-Gurken-Zeit September es genügend Impulse auf der Unternehmensebene gibt, um den Index auf dem erreichten Niveau zu halten.
Das gilt natürlich auch für die anderen Indices. Von Seiten der Notenbank, die ja zuletzt für Unruhe sorgte, dürfte jetzt wieder erst einmal nichts kommen. So werden die Anleger wohl hauptsächlich dann schon mal auf den Oktober und die nächste Quartalsbilanz schielen.
Qiagen mit neuen Plänen
Vor diesem Hintergrund gibt es allerdings wieder Einzelwerte, die interessante Neuigkeiten verkünden können. Ganz oben auf meine Agenda dabei wieder Qiagen.
Der Spezialist für Test-Technologien für die Diagnostik will das Momentum aus der derzeitigen Corona-Pandemie mitnehmen und neue Produkte für den Hausgebrauch lancieren.
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Dabei geht es um Test-Produkte, die auch eher alltägliche Infektionen schnell erkennen können, ohne dass die Betroffenen eine Arztpraxis oder ein Krankenhaus aufsuchen müssen.
Noch die Chance auf den DAX?
Angesichts der aktuellen Sensibilisierung der Bevölkerung könnte das ein äußerst wachstumsträchtiger Markt werden. Aber auch so ist Qiagen derzeit noch viel Aufmerksamkeit gewiss.
Denn die Aktie ist immer noch im Rennen um eine mögliche Aufnahme in den DAX.
Die Entscheidung fällt in dieser Woche am Freitag nach Börsenschluss und Qiagen hat schon im Vorfeld angekündigt, dass man im Falle eines DAX-Aufstieges auch an eine erstmalige Dividende denkt.

Die Aktie von Qiagen hat jedenfalls in den vergangenen Wochen eine sehr dynamische Aufwärtsentwicklung nehmen können, nur kurzzeitig durch Gewinnmitnahmen unterbrochen.
Inzwischen notiert man auf neuem Höchstniveau. Das geschätzte KGV für dieses Jahr liegt dabei bei 23.
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Sicherlich schon ambitioniert zu nennen bei einer erwarteten Gewinnwachstum von rund 15 % für dieses Jahr (auf Basis des Gewinns je Aktie), aber auch noch nicht zu teuer. Insofern bleibt Qiagen ein attraktives Investment.
Amgen unter die Räder gekommen
Gleich zu einem geradezu krassen Gegensatz: Amgen zeigt sich derzeit in äußerst schwacher Verfassung. Nicht ganz überraschend.
Denn obwohl der Biotech-Riese bei den Ergebnissen für das zweite Quartal sowohl auf Basis des Gewinns je Aktie als auch beim Umsatz die Analystenerwartungen schlagen konnte und gleichzeitig auch noch die Guidance für das Gesamtjahr bestätigte, musste die Aktie einen kräftigen Verlust hinnehmen.
Denn im Raum steht eine potentielle Steuerschuld von rund 3,6 Milliarden Dollar für die zurückliegenden Jahre 2010-2012.
Wobei noch nicht eindeutig geklärt ist, ob nicht für die Folgejahre ebenfalls größere finanzielle Belastungen zu erwarten sind.
Nicht gut kam im Markt außerdem auch noch an, dass Amgen auch für die zweite Jahreshälfte mit negativen Einflüssen durch die Corona-Pandemie rechnet.
Weiter beobachten
Unter dem Strich büßte Amgen seit Mitte Juli rund 10 % an Kurswert ein. Es bleibt abzuwarten, ob die aktuelle Unterstützung im Bereich von 221 Dollar halten kann.
Zumindest in der neuen Woche gibt es hier leichte positive Signale, die allerdings noch nicht überbewertet werden sollten.

Grundsätzlich gilt nach wie vor meiner Einschätzung: Wer im Biotech-Sektor engagiert sein will, kommt zumindest an einer Analyse von Amgen (und auch von Biogen) als zwei der größten Biotech-Unternehmen nicht vorbei.
Aber Größe ist halt auch nicht vor Rückschlägen gefeit.
Aktuell sind beide Aktien sicherlich kein Kauf, wobei sich Bio gen derzeit charttechnisch etwas besser präsentieren kann. Aber ein neues Investment ist auch hier nach wie vor nicht zwingend. Ich würde allerdings beide Werte weiterhin in Beobachtung halten.
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