Liebe Leser,
die Lage im Biotech-Sektor bleibt insgesamt angespannt. Der hier regelmäßig herangezogene Benchmark Nasdaq Biotechnology Index hat es in den vergangenen Tagen nicht geschafft, wieder über seine Widerstandszonenbereich von rund 5.000 Punkten zu kommen, im Gegenteil.
Er fiel noch einmal zurück und notiert jetzt bei rund 4.850 Zählern erneut auf seiner kurzfristigen Unterstützung.
Ein Grund dafür dürfte sicherlich auch sein, dass die Diskussionen rund um die Wirksamkeit und dann um die Nebenwirkungen der vorhandenen Corona-Impfstoffe nicht abreißt.
Exemplarisch dafür steht sicherlich BioNTech, die zwar zuletzt auch wieder Erfolge in verschiedenen Zulassungsverfahren verbuchen konnten. So in Israel, wo der Impfstoff inzwischen nun auch für Kinder ab fünf Jahren zugelassen wurde. Dennoch:
Warum ist BioNTech so billig?
Angesichts dieser Meldungen und trotz eines geradezu bombastischen Gewinnausweises für die ersten neun Monate des laufenden Jahres ist die Bewertung an der Börse immer noch extrem niedrig. So notiert die Aktie für dieses Jahr gerade mal mit einem KGV von 5,7.
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Im kommenden Jahr sind es auch nur 5,9. Selbst in der sehr volatilen Biotech-Branche ist eigentlich bei Firmen, die Gewinne machen, hier ein anderes Bewertungsniveau üblich. Aber:

Die Börse bleibt kritisch, weil man nicht genau quantifizieren kann, was die stark auf den Markt drängenden Behandlungs-Therapien für Corona für die weiteren Wachstumsperspektiven von BioNTech bedeuten könnten.
Außerdem hat BioNTech zwar eine gut gefüllte Forschungspipeline. Der am weitesten fortgeschrittene Wirkstoff ist allerdings erst in der zweiten klinischen Testphase. D. h., dass im Normalfall hier noch einige Jahre ins Land gehen dürften, ehe an eine Zulassung oder Vermarktung zu denken ist.
Impfstoff-Aktien bleiben unter Druck
Entsprechend schwach präsentiert sich die Aktie immer noch, was aufgrund ihres hohen Gewichtes auch im Index entsprechenden Druck erzeugt.
Wobei auch die anderen Impfstoffhersteller wie Moderna oder Novavax ebenfalls charttechnisch derzeit nicht besonders glänzen können. Also sollten Anleger hier nach wie vor eher Zurückhaltung üben.
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Zu einem anderen Thema: Die Berichtsaison zum dritten Quartal läuft auch in der Biotech-Branche langsam aus. Dabei ist ein deutscher Branchenvertreter positiv aufgefallen:
Medigene hebt Prognose an
Medigene konnte einen recht ansehnlichen Bericht präsentieren. Zur Erinnerung: Das Unternehmen ist Spezialist für Immuntherapien. Dabei arbeitet Medigene insbesondere an humanen T-Zellen und die Möglichkeiten, diese gegen Krebserkrankungen einzusetzen.
Im dritten Quartal machte das Unternehmen 6,5 Millionen Euro Umsatz nach 5,9 Millionen Euro im Vorjahr. Spannender war allerdings der Blick auf die Profitabilität.
Denn nach einem Verlust von 16,5 Millionen Euro im Vorjahr beim EBITDA meldete Medigene nun einen Verlust von nur noch 6,2 Millionen Euro. Mehr noch:
Für das laufende Geschäftsjahr hob Medigene seine Prognosen deutlich an, sowohl beim Umsatz als auch beim Ertrag. Beim Umsatz peilt man nun die Spanne zwischen 10 bis 11 Millionen Euro an.
Vorher lag die Prognose zwischen 7 bis 9 Millionen Euro, die von FactSet befragten Analysten rechnen derzeit im Durchschnitt mit 8,73 Millionen Euro. Beim EBITDA rechnet Medigene nun mit einem Verlust zwischen 7 bis 9 Millionen Euro.
Auch hier eine wesentliche Verbesserung zur bisherigen Guidance, die von einem Verlust zwischen 10 bis 17 Millionen Euro ausgegangen war. Die FactSet-Prognose liegt aktuell bei einem Minus von 12,6 Millionen Euro.

Fazit: Die Aktie von Medigene steckt nach wie vor in ihren Abwärtstrend, hat aber auf die neuen Zahlen erst einmal positiv reagiert, auch wenn Tagesgewinne nicht gehalten werden konnten.
Aber es sieht alles stark danach aus, als wenn hier im Bereich von 3,50 Euro nun tatsächlich eine Bodenbildung möglich sein könnte.
Natürlich ist es noch deutlich zu früh, um hier schon wieder eine Trendwende auszurufen oder einzusteigen. Aber man sollte Medigene jetzt sicherlich etwas genauer verfolgen.
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