Die Stimmung am Aktienmarkt gegenüber dem Gesundheitssektor kühlt sich spürbar ab – und ein Name steht dabei ganz oben auf der Abschussliste: Moderna. Der US-Biotechkonzern, bekannt durch seinen mRNA-basierten COVID-Impfstoff, verzeichnete im April eine Short-Quote von 17,58%. Damit ist das Unternehmen erneut die am stärksten geshortete Aktie im S&P-500-Gesundheitsindex.
Während die Papiere von Moderna in den letzten Monaten ohnehin unter Druck standen, zeigt die steigende Zahl der Leerverkäufe: Viele Investoren wetten auf weiter fallende Kurse – und das nicht ohne Grund.
Was sind Leerverkäufe?
- Definition: Leerverkäufe (Short Selling) sind Wetten auf fallende Aktienkurse.
- So funktioniert’s: Investoren leihen sich Aktien, verkaufen sie sofort und hoffen, sie später günstiger zurückzukaufen.
- Ziel: Der Gewinn entsteht aus der Differenz zwischen Verkaufs- und Rückkaufpreis.
- Warum relevant: Hohe Short-Quoten gelten als Warnsignal – viele Profis erwarten Kursverluste.
Umsatzrückgang, Verluste, Sparkurs
Der Blick auf die jüngsten Quartalszahlen liefert Ansatzpunkte für den Pessimismus: Der Umsatz von Moderna brach im Jahresvergleich um 35% auf 108 Mio. USD ein – die COVID-Sonderkonjunktur flaut weiter ab. Unterm Strich stand ein Verlust von knapp 1 Mrd. USD. Zwar lag das Ergebnis über den ohnehin gedämpften Erwartungen, doch selbst die bestätigte Umsatzprognose für 2025 von 1,5 bis 2,5 Mrd. USD blieb unter der Markterwartung von 2,13 Mrd.
Immerhin: Das Unternehmen hat einen Sparkurs angekündigt. Die operativen Kosten sollen 2026 auf 5,4 bis 5,7 Mrd. USD sinken, 2027 sogar auf 4,7 bis 5 Mrd. Ziel ist es, gegenüber 2025 bis zu 1,7 Mrd. USD einzusparen. Ob das reicht, um wieder Vertrauen zu schaffen, bleibt offen.
Moderna Aktie Chart
Biotech im Kollektiv-Bann
Moderna ist allerdings nicht allein. Der gesamte Biotech-Sektor gerät verstärkt ins Visier von Short-Sellern. Die durchschnittliche Short-Quote stieg im April auf 2,93% – das ist der 13. Monat in Folge, in dem die Branche das höchste Short-Interesse im Gesundheitssektor aufweist. Auch andere Unternehmen wie DaVita und ResMed verzeichnen hohe Quoten von 6 bis 7%.
Gleichzeitig hinkt der Sektor dem Gesamtmarkt hinterher: Der ETF Health Care Select Sector SPDR hat seit Jahresbeginn 4,14% verloren, während der breite S&P 500 leicht im Plus notiert. Investoren ziehen also Kapital ab – besonders aus risikobehafteten Biotechwerten.
Schwergewichte bleiben stabil
Am unteren Ende der Short-Liste stehen hingegen klassische Pharma-Giganten: Johnson & Johnson, Eli Lilly und Medtronic zeigen sich weitgehend resistent gegen spekulative Wetten. Mit Short-Quoten unter 1% gelten sie weiterhin als defensive Anker in einem nervösen Marktumfeld.
Ein Markt im Umbruch
Die Daten machen deutlich: Der Gesundheitssektor befindet sich in einer Phase der Neujustierung. Die Pandemie-Effekte laufen aus, regulatorische Risiken steigen und Anleger setzen vermehrt auf Strukturwandel – oder auf fallende Kurse. Für Unternehmen wie Moderna bedeutet das: Der Weg zu neuem Vertrauen wird ein steiniger.
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