BionTech- und Valneva-Aktie: Was für ein Kursziel!

Die Impfstoff-Aktien von BionTech und Valneva verloren im September beide, die eine weniger, die andere mehr. Das könnte an den Analysten-Einschätzungen gelegen haben.

Auf einen Blick:
  • BioNTech verliert im September sechs Prozent an Börsenwert
  • Die Berenberg-Bank glaubt aber an eine fulminante Rückkehr
  • Mit der Valneva-Aktie ging es im letzten Monat sogar 40 Prozent abwärts
  • Trotz Kurszielsenkung durch Goldman Sachs bleibt Kurspotenzial

Liebe Leserin, lieber Leser,

es war das versöhnliche Ende eines ansonsten schwierigen Monats für BioNTech an der Börse: Die Papiere des Mainzer Impfstoffherstellers legten am letzten Handelstag im September um gut zwei Prozent auf 138,80 Euro zu und reduzierten damit das Monatsminus auf rund sechs Prozent. Von solch einer Performance kann der französische Wettbewerber Valneva nur träumen. Zwar legte die Aktie am Freitag um sogar drei Prozent zu auf 5,18 Euro, die jüngste Kursentwicklung jedoch bleibt schlicht ein Desaster. Dieses blieb BioNTech letztlich erspart, was auch an einem in der vergangenen Woche ausgerufenen Kursziel eines Experten gelegen haben mag.

BioNTech und Moderna knickten nach Biden-Reede ein

Vor knapp zwei Wochen nämlich sah es wahrlich nicht gut aus für die Aktie des Herstellers eines mRNA-basierten Impfstoffes gegen COVID-19: Am 20. September waren die BioNTech-Anteilscheine von zuvor 145 auf 126 Euro eingebrochen. Es war offenbar die Reaktion auf Aussagen von US-Präsident Joe Biden in einem Fernsehinterview, „die Pandemie ist vorbei“, auch wenn es noch immer ein Problem mit der Krankheit gebe, wie etwa das Manager Magazin damals berichtete. Anleger gingen  davon aus, dass die Umsätze mit Impfstoffen deutlich zurückgehen werden, hieß es. Und in der Tat rauschte auch die Aktie von US-Konkurrent Moderna an jenem Tag in den Kurskeller.

BioNTech Aktie Chart
Intraday
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

Wirklich erholt hat sich seitdem jedoch nur die BioNTech-Aktie, seit ihrem September-Tiefststand hat sie sich wieder um fast zehn Prozent verbessert. Am Mittwoch waren die Papiere sogar kurzzeitig 141,10 Euro wert, was offenbar einer neuen Einschätzung eines Analysten geschuldet war: Es war Zhiqiang Shu von der Privatbank Berenberg, der tags zuvor ein Kursziel für BioNTech aufgerufen hatte, das es wahrlich in sich hat.

Kursziel von 312 Dollar für BioNTech-Aktie

Nach einem Gespräch mit dem Management setzte der Berenberg-Analyst die Aktie des Mainzer Biotech-Unternehmens nicht nur auf „Buy“, den fairen Wert beließ  Zhiqiang Shu bei sage und schreibe 312 US-Dollar – rund 130 Prozent über dem aktuellen Kursstand! Der Impfstoff-Hersteller sei gewillt, die Investoren in Zukunft an seinen üppigen Barmitteln zu beteiligen, begründete er laut finanzen.net seine Einschätzung. Wie lange der Umsatz mit Corona-Impfstoffen noch anhalte und wie die Qualität der Pipeline bei BioNTech sei, dürfte ihm zufolge zwar weiter Gegenstand von Debatten sein. Er sehe „die Aktie aber positiv“.

Dies gilt auch für andere Analysten, die bei BioNTech durchaus Potenzial sehen, aber lediglich zum Halten der Aktie raten: Analyst Emmanuel Papadakis von Deutsche Bank Research etwa, der Anfang September das Kursziel bei 180 US-Dollar belassen hatte. Mit etwas Verspätung hatte er seine Einschätzung an die Anfang August vorgelegten Quartalszahlen angepasst. Dabei sei der mRNA-Impfstoffhersteller, wie die Konkurrenz, hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Dennoch sieht auch er die BioNTech-Aktie derzeit unterbewertet – wie andere Experten ebenfalls:

KurszielKurspotenzial
Deutsche Bank180,00$+33,45%
Goldman Sachs200,00$+48,28%
UBS168,00$+24,56%
JP Morgan183,00$+35,68%

Valneva-Kursziel mit neuem Jahrestief

Bei Valneva, das mit seinem inaktivierten Impfstoff VLA2001 lange Zeit als Hoffnungsträger galt, sieht die Lage anders aus: düster! Bis in den Juni 2024 musste das Unternehmen auf eine EU-Zulassung seines Corona-Vakzins warten, die EU-Kommission hatte die ursprünglich bestellten bis zu 60 Millionen Impfdosen im Juli radikal auf nur noch 1,25 Millionen Dosen zusammengestrichen.

  • Mehr als zehn Euro war die Valneva-Aktie zuvor noch wert
  • Seitdem hat sie rund die Hälfte eingebüßt
  • Am Mittwoch kündigte Valneva zudem eine Kapitalerhöhung über rund 40 Millionen Dollar an

Dass es insbesondere in der letzten Septemberwoche zunächst weiter massiv nach unten ging, war fraglos auch darin begründet – und in einer neuen Einschätzung, die vor dem vergangenen Wochenende bekanntgeworden war: Es war die US-Investmentbank Goldman Sachs, die Valneva laut Der Aktionär von „Buy“ auf „Neutral“ abgestuft und das Kursziel radikal von 27,50 auf 8 Euro gesenkt hatte. Am Freitag  war es mit den Papieren von Valneva dann zunächst auf ein neues Jahrestief bei 4,85 Euro zurückgegangen, bevor die Aktie sich wieder fing.

Aufwärtspotenzial trotz Kurszielsenkung

Goldman Sachs-Analyst Keyur Parekh bewertete die Chancen des Impfstoffherstellers mit dem Corona-Vakzin VLA2001 neu, hieß es in Medienberichten. Wegen deutlich niedrigerer EU-Bestellungen sei die eigene Herstellung ausgesetzt und Valneva müsse einem Produktionspartner gegen Ausgleichszahlungen kündigen. Parekh sieht darin „ein starkes Signal dafür, dass das Unternehmen nicht mehr mit nennenswerten Auftragseingängen für seinen Impfstoff rechnet“.

Bemerkenswert allerdings, dass die Aktie selbst nach der Kurszielsenkung um 70 Prozent derzeit noch ein Aufwärtspotenzial von rund 50 Prozent bietet. Davon ist aktuell allerdings noch nichts zu sehen: Allein im September hat Valneva gut 40 Prozent an Börsenwert verloren, das Minus aus dem vergangenen Halbjahr beträgt derzeit knapp 70 Prozent.

Auch BioNTech weit unter Höchtstand

Seit ihrem Höchststand Ende November 2021, als in Frankfurt kurzzeitig 30,50 Euro für die Valneva-Aktie aufgerufen worden waren, beträgt der Abschlag gar 83 Prozent. Allerdings: Auch BioNTech als vermeintlicher Star der Branche musste deutlich Federn lassen. Vor zehn Monaten mit 332 Euro bewertet verlor das Mainzer Unternehmen seitdem fast 60 Prozent an Börsenwert. Im frühen Feiertagshandel am Montag ging es zunächst weiter zurück auf 136,55 Euro.

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