Es gab eine Zeit, da blickten die Anleger noch sehr hoffnungsvoll auf die Pipeline von BioNTech. Als die Mainzer mit Corona-Impfstoffen schwindelerregende Umsätze einfuhren, sahen es die allermeisten nach, dass selbst im besten Fall noch viele Jahre bis zu einer Zulassung vergehen würden. Heute ist es mit der Geduld nicht mehr sonderlich weit her.
Zwar konnte BioNTech vor einigen Tagen mit frischen Studiendaten aus einer Phase-2-Studie zu einem Medikament zur Bekämpfung von Bauchspeicheldrüsenkrebs punkten. Doch an der Börse lockte dies die Bullen nicht aus der Reserve. Die BioNTech-Aktie bleibt im Abwärtstrend und landete am Dienstagmorgen bei übersichtlichen 81,45 Euro. Seit Jahresbeginn hat das Papier um gut 20 Prozent an Wert verloren.
BioNTech: Wie lange noch?
Die Anteilseigner dürften sich vor allem daran stören, dass weiterhin nicht abzusehen ist, wann BioNTech mit seinen durchaus interessanten Pipeline-Projekten tatsächlich Geld verdienen wird. Phase-2-Studien gelten gemeinhin als eine eher frühe Phase und im Biotech-Sektor können schon mal mehrere Jahre ins Land ziehen, bis darauf eine Zulassung folgt.
Vor einigen Wochen sprach BioNTech zwar noch davon, bis 2026 Krebsmedikamente am Markt platzieren zu wollen. Derartige Ambitionen sind aber eben noch lange kein Garant für Erfolge. Bis dahin blickt das Unternehmen schwindenden Umsätzen entgegen und 2024 wird aller Wahrscheinlichkeit nach erstmals seit Jahren wieder ein Verlust zu verbuchen sein.
Das Rennen läuft
BioNTech Aktie Chart
Wie auch schon bei den Corona-Impfstoffen findet derzeit ein Rennen um die ersten Krebsmedikamente mit mRNA statt und Experten sehen Moderna dabei im Vorteil. Aus Anlegersicht ist alles andere als in Stein gemeißelt, dass BioNTech noch für den nächsten Coup sorgen kann. Da aber auf dem Weg dorthin noch einiges schiefgehen kann, bleiben die Bullen bis auf Weiteres in Deckung. Ohne durchschlagende Neuigkeiten und im besten Falle eine mindestens mittelschwere Sensation scheint der Weg nach oben versperrt zu bleiben.
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