Der Hamburger Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat zum Jahresauftakt solide, aber weniger dynamische Zahlen vorgelegt. Das interessiert Anleger aktuell aber nur am Rande – im Fokus steht vielmehr die Frage, wie Analysten die Aktie auf Basis dieser Quartalszahlen bewerten. Und hier herrscht bemerkenswerte Einigkeit: Trotz einzelner Schwächen sehen viele Experten weiteres Potenzial.
Analysten loben Fokus und Innovationskraft
Besonders überzeugt zeigt sich die DZ Bank. Analyst Thomas Maul hebt in seiner aktuellen Studie die klare strategische Ausrichtung von Beiersdorf hervor – nämlich auf Haut-, Gesichts- und Anti-Aging-Produkte. Diese Positionierung dürfte dem Konzern nicht nur ein Wachstum über dem Marktdurchschnitt bescheren, sondern auch zu einer steigenden Profitabilität führen. Die Folge: Der faire Wert wurde von 139 auf 150 Euro angehoben.
Auch Goldman Sachs bleibt optimistisch. Analyst Olivier Nicolai betont, dass das organische Umsatzwachstum im ersten Quartal über den Erwartungen lag. Für ihn ein Signal, dass der Markt das Innovationspotenzial von Beiersdorf, insbesondere in China, noch unterschätzt.
Jefferies-Experte David Hayes sieht ebenfalls viel Gutes im Zahlenwerk – selbst wenn die Performance der Luxusmarke La Prairie enttäuschte. Entscheidend sei, dass die übrigen Marken wie Eucerin und Tesa ein solides Wachstum zeigen und der Gesamtkonzern auf Kurs bleibe.
Uneinigkeit bei der Bewertung – aber nicht beim Potenzial
Während sich die Kaufempfehlungen häufen, gehen die Kursziele der Analysten weiter auseinander. Bernstein Research spricht von einer „locker genommenen Hürde“ und bleibt mit einem Ziel von 155 Euro positiv gestimmt. Warburg Research berücksichtigt währungs- und konjunkturbedingte Belastungen und setzt das Ziel auf 180 Euro – nach zuvor 186 Euro. Die Privatbank Berenberg sieht mit 163 Euro ebenfalls Luft nach oben.
Einzige Ausnahme ist UBS: Die Schweizer Großbank hält trotz solider Zahlen an ihrem „Sell“-Rating fest und nennt ein Kursziel von nur 117 Euro. Zwar sei die Tesa-Sparte stark, doch die Entwicklung bei Nivea und im Kosmetikmarkt insgesamt werfe Fragen auf.
Realzahlen bieten Kontext – keine Schubkraft
Tatsächlich legte Beiersdorf im ersten Quartal beim Umsatz organisch nur um 3,6 Prozent zu – nach mehr als doppelt so viel im Vorjahr. Während Marken wie Nivea (+2,5 %) und Eucerin wuchsen, musste La Prairie mit einem Minus von 17,5 Prozent einen herben Rückschlag verkraften. Hauptgrund: ein schwieriges Marktumfeld in China.
Gleichzeitig bekräftigte Beiersdorf den Jahresausblick: Organisches Wachstum von 4 bis 6 Prozent und eine leicht steigende operative Marge stehen weiter im Plan.
Analysehaus | Empfehlung | Kursziel (EUR) | Kommentar |
---|---|---|---|
Warburg Research | Buy | 180 | Belastungen eingepreist, Markt besser als Schnitt |
Berenberg | Buy | 163 | Innovation als Wachstumstreiber |
Bernstein Research | Outperform | 155 | Q1-Hürde klar genommen |
Jefferies | Buy | 154 | Gute Zahlen trotz La Prairie |
DZ Bank | Kaufen | 150 | Wachstum über Marktdurchschnitt dank Fokussierung auf Hautpflege |
Goldman Sachs | Buy | 150 | Innovativ, starkes Q1, China unterschätzt |
RBC | Sector Perform | 120 | Tesa top, Nivea solide |
UBS | Sell | 117 | Wachstum im Kosmetikmarkt fraglich |
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