Der Münchner Agrar- und Energiekonzern BayWa hat am 31. Januar das selten genutzte StaRUG-Verfahren eröffnet – eine Art „Operation am offenen Herzen“ ohne Gläubiger-Haircut. Der Restrukturierungsplan sieht vor, Kuponzahlungen der 560-Millionen-Euro-Hybridanleihe auszusetzen, Laufzeiten bankenseitig zu verlängern und über ein neues Konsortialdarlehen frische Liquidität einzuwerben.
Baywa AG Aktie Chart
Wichtig ist: Aktionärsrechte bleiben unangetastet, ein Novum in einer Branche, die bei Sanierungen oft zu Kapitalherabsetzungen greift. An der Börse dominiert dennoch Skepsis: Seit Jahresbeginn hat die Aktie deutlich nachgegeben, wie Sie hier entnehmen können.
Stichtag 15. Mai – alles oder nichts!
Die Erörterungs- und Abstimmungsversammlung steigt am 15. Mai in München. Kommen mindestens 75 Prozent Zustimmung je Gläubigergruppe zusammen – Insider berichten von positiver Stimmung –, tritt der Plan unmittelbar in Kraft. Die Finanzierung wäre dann bis Ende 2028 gesichert; laut CFO Andreas Helber sinkt die jährliche Zinslast um etwa 45 Millionen Euro. Scheitert das Votum, droht ein Schutzschirmverfahren mit teuren Brückenkrediten und hoher Verwässerungsgefahr.
Chancen-Risiko-Profil für Mutige!
Operativ liefern die Sparten ein gemischtes Bild: Das Agrargeschäft leidet unter schwachen Getreidepreisen, während die Solar-Tochter BayWa r.e. reihenweise Großaufträge meldet. Der Vorstand kalkuliert für 2025 mit einem EBITDA von 450 Millionen Euro – erreichbar, sofern die Entschuldung gelingt. Stimmen die Gläubiger zu, sehen Analysten Spielraum für einen Kursanstieg in Richtung Buchwert von etwa 23 Euro. Scheitert der Plan, schlagen Junk-Renditen zu: Jede Milliarde zusätzlicher Schulden kostet rund 120 Millionen Euro Zins pro Jahr.
Wie passt das zusammen?
BayWa bietet ein asymmetrisches Setup: Hohe Downside-Risiken bei Scheitern, aber ein Aufwärtspotenzial, falls die StaRUG-Sanierung durchgeht. Wer Turnarounds mag, findet hier ein Lehrbeispiel mit einem klaren Trigger – den 15. Mai. Bis dahin entscheidet sich, ob der Patient ohne Narben davonkommt oder in den OP-Saal zurückmuss.
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