BayWa, der Münchner Handels- und Agrarkonzern, zieht die Reißleine: Mit dem Verkauf seiner Beteiligung an der österreichischen RWA AG verschafft sich das Unternehmen dringend benötigte Luft. Der Kurs? Klar Richtung Gesundschrumpfen.
Halbe Milliarde weniger Schulden
Was auf dem Papier wie ein normaler Beteiligungsverkauf aussieht, ist in Wirklichkeit ein Befreiungsschlag. Für 176 Millionen Euro verkauft BayWa 47,53 Prozent an der RWA AG – und tilgt damit gleichzeitig über 500 Millionen Euro an Bankverbindlichkeiten. Die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden in sieben Ländern war notwendig, ist aber nun offiziell erfolgt.
Damit erreicht BayWa einen entscheidenden Meilenstein in ihrer laufenden Transformation. CEO Frank Hiller bringt es auf den Punkt: „Ein richtiger Schritt auf dem Weg zurück zur Stärke.“
Die neue BayWa: schlanker, fokussierter, realistischer
Im Hintergrund läuft ein tiefgreifender Umbau. 1.300 Vollzeitstellen sollen weltweit gestrichen werden, über die Hälfte ist bereits abgearbeitet. Dazu kommen Standortschließungen und eine klare Rückbesinnung auf das Kerngeschäft: Agrar, Baustoffe, Technik, Wärme und Mobilität. Teure Auslandsbeteiligungen, die oft nicht zum Markenkern passen, sollen Stück für Stück veräußert werden.
Die Erlöse daraus fließen direkt in den operativen Betrieb. Ziel ist es, die Liquidität zu sichern und die Kapitalstruktur zu stabilisieren – ohne Kürzungen bei Aktionären oder Gläubigern.
Baywa AG Aktie Chart
Der Markt zeigt Vertrauen
Dass das nicht nur intern gut ankommt, zeigen die Reaktionen von außen. Banken und Großaktionäre haben dem neuen Finanzierungskonzept zugestimmt. Auch die Tochter BayWa r.e., die auf erneuerbare Energien spezialisiert ist, wird in die neue Struktur integriert – trotz zusätzlichem Finanzbedarf.
Die verschachtelte Verbindung zur RWA bleibt allerdings auf anderer Ebene bestehen. Über die Raiffeisen Agrar Invest AG, einen der größten BayWa-Anteilseigner, bleibt die Beziehung wirtschaftlich erhalten – nur eben schlanker.
Zumindest ein Signal
Die BayWa macht Fortschritte, was die Tilgung der Schuldenlast betrifft. Ob sich daraus aber tatsächlich die Chance auf einen echten Neustart ergibt, werden die kommenden Monate zeigen. Mit dem Verkauf der RWA-Anteile ist jedenfalls ein dicker Brocken aus dem Weg geräumt. Die Aktie bekommt damit neue Argumente – zumindest für Investoren, die vom Sanierungskonzept tatsächlich überzeugt sind.
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