Der deutsche Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat am Mittwoch einen herben Rückschlag erlitten. Die Aktie brach um über 10% ein – der tiefste Tagesverlust seit Langem. Auslöser war eine politische Ankündigung aus den USA, die für das Unternehmen weitreichende Folgen haben könnte.
Glyphosat im Visier von RFK Jr.
US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. plant laut Medienberichten einen brisanten Bericht. In seinem Papier mit dem Titel Make America Healthy Again soll das Herbizid Glyphosat, Hauptbestandteil des Bayer-Produkts Roundup, als potenziell gesundheitsgefährdend benannt werden. Das sorgte bei Anlegern umgehend für Alarm.
Kennedy ist kein Unbekannter in diesem Feld: Schon als Umweltanwalt war er maßgeblich an der Klage beteiligt, die 2018 zu einem 289-Millionen-Dollar-Urteil gegen Monsanto führte – den damaligen Hersteller von Roundup, mittlerweile Teil von Bayer. Dass Kennedy das Thema nun als Regierungsmitglied erneut aufgreift, birgt erheblichen politischen Sprengstoff.
Markt reagiert scharf – trotz Gegenwind im Weißen Haus
Die Märkte reagierten prompt: Am Mittwoch verlor die Bayer-Aktie rund 10,4% an Wert. Dabei ist der Bericht noch nicht einmal veröffentlicht – er soll erst am 22. Mai erscheinen. Dass Glyphosat in dem Bericht eine zentrale Rolle spielen wird, gilt jedoch als sicher.
In Washington sorgt der Vorstoß Kennedys hinter den Kulissen für Unruhe. Kritiker in Regierungskreisen befürchten, eine solche Einstufung könnte die US-Nahrungsmittelversorgung gefährden – insbesondere, weil Glyphosat breit in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Auch innerhalb der US-Umweltschutzbehörde (EPA) und des Landwirtschaftsministeriums stößt Kennedys Plan auf Skepsis.
Bayer AG Aktie Chart
Bayer zwischen den Fronten – Rechtsrisiken bleiben präsent
Bayer selbst verweist auf zahlreiche Studien zur Sicherheit von Glyphosat und betont, dass die EPA den Wirkstoff nicht als krebserregend einstuft. Dennoch bleibt der Konzern verwundbar. Denn das Glyphosat-Thema ist nicht nur wissenschaftlich, sondern längst politisch und juristisch aufgeladen.
Die jüngste Eskalation zeigt: Die Rechtsrisiken rund um Roundup sind weiterhin hoch – auch wenn Bayer in früheren Verfahren Vergleichslösungen gefunden hat. Analysten wie bei JPMorgan, UBS und der Deutschen Bank halten zwar an ihren Einstufungen fest, verweisen aber unisono auf die Unsicherheiten durch laufende Verfahren und neue politische Entwicklungen.
Vorbörslich leichte Erholung – Unsicherheit bleibt
Am Donnerstag zeigt sich die Aktie vorbörslich leicht stabilisiert. Doch das Vertrauen ist angeschlagen. Denn mit dem RFK-Bericht droht neuer öffentlicher Druck – auch über die juristischen Risiken hinaus. Für Bayer ist das ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, zumal das operative Geschäft zuletzt ohnehin mit Herausforderungen zu kämpfen hatte.
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