Der Kapitalmarkttag von Bayer hat nicht den erhofften Befreiungsschlag für die Aktie mit sich gebracht. Zwar sprach der Konzern recht offen über aktuelle Herausforderungen und auch darüber, wie jene überwunden werden sollen. Vielen Beobachtern blieben die Verantwortlichen dabei aber zu vage.
Kritik gab es unter anderem dafür, dass es erst einmal keine Abspaltung der Sparte Consumer Health geben soll. Stattdessen will Bayer vor allem Kosten einsparen. Bis 2026 sollen jährlich zwei Milliarden Euro weniger ausgegeben werden. Als ein erster Schritt darf wohl aufgefasst werden, dass Medienberichten zufolge die Consulting-Sparte aufgelöst wird.
Bayer kann sich nicht behaupten
Wie viele Stellen dem Umbau am Ende zum Opfer fallen könnten, das bleibt allerdings noch offen. Die Aktie wird letztlich noch immer von vielen Fragezeichen begleitet, vielleicht sogar von noch mehr als vor dem Kapitalmarkttag. In der Folge gibt es statt einer Kurserholung neue Tiefstände zu betrachten.
Bayer AG Aktie Chart
Am Mittwoch konnte die Bayer-Aktie sich zwar minimal erholen, doch tags darauf setzt sich der Abwärtstrend weiter fort. Mit einem Abschlag von etwa drei Prozent startete die Bayer-Aktie in den heutigen Handel und fiel zeitweise auf ein neues 18-Jahres-Tief bei 25,62 Euro zurück. Die Marktkapitalisierung bewegt sich mit großen Schritten auf 25 Milliarden Euro zu, und das bei einem Schuldenstand von etwa 36 Milliarden Euro.
Worte allein reichen nicht mehr
Konzernchef Bill Anderson hat sich klar das Ziel gesetzt, Bayer wieder nach vorne zu bringen. Die Pipeline in der Pharmasparte soll wieder gefüllt werden und beim Agrarsektor wird eine neuer Umgang mit den enormen Rechtsrisiken in Aussicht gestellt. Das klingt alles nicht einmal verkehrt. Doch den Anlegern fehlt es an konkreten Maßnahmen, mit denen in absehbarer Zeit zu rechnen wäre. Solange solche nicht klar kommuniziert werden, dürfte die Skepsis an der Börse bestehen bleiben.
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