Rückendeckung für Bayer: Wie unter anderem das Nachrichtenportal Bloomberg kürzlich berichtete, wollen zwei wichtige Aktionärsberater die Führungsebene des Pharma- und Agrarkonzerns auf der anstehenden Hauptversammlung am 29. April entlasten.
ISS und Glass Lewis stehen hinter Bayer-Management
Demnach handelt es sich um die beiden Institute ISS und Glass Lewis. Die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sei gerechtfertigt, da es keine Anhaltspunkte dafür gebe, dass die beiden Organe 2021 ihren treuhänderischen Pflichten nicht nachgekommen seien. Dennoch gebe es gewisse Vorbehalte, schrieben ISS und Glass Lewis in ihren entsprechenden Reports. Die Aktionärsberater räumten darin ein, dass die Sorge einiger Investoren zumindest zum Teil gerechtfertigt sei.
Hintergrund: Das Bayer-Management steht seit der milliardenschweren Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto in der Kritik. Durch die Akquisition hatten sich die Leverkusener den Rechtsstreit rund um das viel kritisiere Herbizid Glyphosat ins Haus geholt und mussten deshalb eine Milliardensumme abschreiben, was auch den Aktienkurs stark negativ beeinflusste.
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Der Großaktionär Temasek (Staatsfonds aus Singapur) will daher auf der anstehenden Hauptversammlung dem Bayer-Chef Werner Baumann das Vertrauen entziehen. Das wiederum lehnen ISS und Glass Lewis nun ab. Baumann hatte den Deal mit Monsanto federführend verantwortet.
Aktionärsberater sprechen sich gegen Vergütungspaket für Bayer-Vorstand aus
Die Empfehlungen der beiden Aktionärsberater sind formell zwar nicht bindend. Dennoch halten sich erfahrungsgemäß viele institutionelle Investoren – vor allem aus dem angelsächsischen Raum – an die Vorgaben.
Übrigens: Ganz ohne Forderungen wollen auch ISS und Glass Lewis das Monsanto-Desaster nicht auf sich ruhen lassen. So fordern die beiden Institute als Bedingung für die Entlastung, dass das Vergütungspaket für das Bayer-Management gestrichen werden solle. Jene Auszahlung spiegle die Leistung der Unternehmensführung nicht wider und könnte unter anderem von der Belegschaft als „übertrieben“ angesehen werden, heißt es etwa von ISS.
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