Knapp sechs Jahre ist es nun her, dass Bayer den Agrarriesen Monsanto geschluckt hat und es muss die Frage erlaubt sein, ob dieses Wagnis sich wirklich gelohnt hat. Mit dem Aktienkurs ging es seither beständig in die Tiefe. Mittlerweile ist der fusionierte Konzern an der Börse weniger wert, als Bayer für die Übernahme zahlte.
Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht. Am Mittwoch erst rutschte die Bayer-Aktie erstmals seit sehr langer Zeit unter die 30-Euro-Linie. Jener kommt charttechnisch zwar keine größere Bedeutung zu, aus psychologischer Sicht aber umso mehr. Mit 28,90 Euro wurde gestern der niedrigste Schlusskurs seit etwa 18 Jahren markiert.
Bayer: Immer wieder Glyphosat
Verantwortlich dafür ist tatsächlich einmal mehr Monsanto. Denn Bayer hat sich mit der Übernahme auch die Rechtsstreitigkeiten rund um Glyphosat ins Boot geholt und musste diesbezüglich zuletzt einen herben Rückschlag verkraften. In den USA wurde das Unternehmen zu einer Strafzahlung von über zwei Milliarden US-Dollar verdonnert.
Es ist davon auszugehen, dass diese Summe letztlich nicht gezahlt werden wird und ein Richter die durch eine Laienjury festgelegte Strafe deutlich nach unten korrigieren wird. Doch es ist nicht einmal unbedingt die Höhe der Strafzahlung, welche die Anleger stört. Allein die erneute Niederlage reicht aus, um die Stimmung in den Keller zu befördern.
Bayer AG Aktie Chart
Die unendliche Geschichte
Denn damit ist es auch als wahrscheinlich anzusehen, dass Bayer in weiteren Verfahren unterliegen könnte, von denen noch Tausende anhängig sind. Vermutlich werden sich weitere Kläger bzw. deren Anwälte sogar direkt auf das nun verhängte Urteil beziehen. Die Zukunft ist damit noch etwas ungewisser geworden, obschon Bayer zuweilen ohnehin schon den Eindruck macht, stehend K.O. zu sein. Eine Fortsetzung des Abwärtstrends wäre momentan sicher keine Überraschung.
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