Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von Bayer ist mit einem Abschlag von 1,4 Prozent auf 24,50 Euro in den Freitagshandel gestartet. Damit war der kurze Erholungsversuch der Papiere des Leverkusener Konzerns vom Donnerstag, als sie kurzzeitig die 25-Euro-Marke überschritten hatten, offenbar nicht mehr als ein Strohfeuer. Die Achterbahnfahrt bei der Bayer-Aktie geht somit offensichtlich weiter. Nach den Quartalszahlen am 13. Mai war sie noch zweistellig angesprungen, einen Tag später aber wieder böse abgestürzt. Für beides gab es damals Gründe.
Bayer-Aktie sprang an – und stürzte wieder ab
Vor allem das schwache Agrargeschäft hatte den Konzerngewinn von Bayer zwar massiv gedrückt. Experten hatten laut Medienberichten beim operativen Ergebnis jedoch mit deutlich schwächeren Zahlen gerechnet – was die Anleger honorierten, sie ließen die Aktie um zwischenzeitlich elf Prozent auf knapp 25 Euro steigen. Mit der guten Laune war es jedoch bereits am Folgetag vorbei, als ein Medienbericht über eine mögliche Einstufung von Glyphosat als Gesundheitsrisiko in den USA zu einem Einbruch auf rund 22 Euro führte.
- Diesen hat die Bayer-Aktie in den folgenden Tagen zwar wieder wettgemacht
- Nur wenige Analysten allerdings trauen Bayer den ganz großen Sprung zu
Mehrere Häuser hatten ihre Einschätzungen zur Bayer-Aktie nach den Zahlen aktualisiert. Trotz überwiegend positiver Impulse aus dem ersten Quartal bleiben die Analysten hinsichtlich der künftigen Entwicklung vorsichtig und beließen ihre Einstufung durchweg auf „Neutral“. Mit einer Ausnahme.
Analysten bei Bayer vorsichtig optimistisch
Goldman Sachs etwa hatte das Kursziel von 27,20 auf 29,10 Euro angehoben – und war damit noch relativ optimistisch: James Quigley lobte die Fortschritte beim neuen Organisationsmodell DSO und eine leichte Verbesserung im Agrargeschäft. Dennoch sei die Unsicherheit rund um die Glyphosat-Klagen weiterhin hoch, schrieb er. Auch der Blutverdünner Asundexian, aktuell in der Phase-III-Entwicklung, spiele erst künftig eine bedeutendere Rolle.
Die britische Barclays zeigte sich ebenfalls leicht optimistisch und erhöhte das Kursziel von 22 auf 25 Euro – mithin das aktuelle Kursniveau. Analystin Emily Field hob insbesondere das starke Pharmageschäft hervor, das sogar über den Jahreszielen liegen könnte.
- Auch das Agrar- und Konsumentengeschäft entwickle sich solide, hieß es
- Dennoch blieb auch Field lediglich bei der Einschätzung „Equal Weight“
Kursziele überwiegend auf aktuellem Kursniveau
JPMorgan bestätigte seine „Neutral“-Bewertung ebenfalls und auch das Ziel von 25 Euro ist identisch. Nach den robusten Zahlen zum ersten Quartal habe er die Prognosen leicht nach oben angepasst, schrieb Analyst Richard Vosser. Kurzfristig dominierten jedoch weiterhin die rechtlichen Risiken im Zusammenhang mit Glyphosat und der Chemikalie PCB die Anlegerstimmung, so auch seine Einschätzung.
Zuletzt blieb Geoff Haire von der UBS mit einem Kursziel von 24 Euro sogar noch leicht unter den Kollegen. Derzeit seien Anleger stark auf der Suche nach Sicherheit, die es im Chemiesektor nur selten gebe, schrieb der Analyst der schweizer Großbank. Im zyklischen Bereich hinterfragten Anleger derweil mögliche Abwärtsrisiken, hier sei BASF die allgemein von Anlegern bevorzugte Alternative, glaubt er.
DZ-Analyst traut Bayer Anstieg um 50 Prozent zu
Trotz teils positiver Entwicklungen bei Bayer sehen die Analysten also weiterhin erhebliche Risiken, insbesondere durch die anhaltenden Rechtsstreitigkeiten um Glyphosat und konjunkturelle Unsicherheiten. Nur Peter Spengler von der DZ Bank scherte aus.
Der Analyst hatte den fairen Wert für Bayer Mitte Mai von ohnehin ambitionierten 30 auf 36 Euro angehoben und die Einstufung auf „Kaufen“ belassen. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern sei besser als erwartet in das Jahr gestartet, begründete Spengler seine Zuversicht. Das lasse „Hoffnung aufkommen“. Stand jetzt müsste sich die Aktie um fast 50 Prozent im Wert steigern. Davon allerdings gehen derzeit nur wenige aus.
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