Vattenfall und BASF haben einen Kaufvertrag über 49 Prozent der Anteile an den Offshore-Windparkprojekten Nordlicht 1 und 2 unterzeichnet. Diese Windparks liegen in der deutschen Nordsee und haben eine Gesamtkapazität von 1,6 Gigawatt.
Sechs Terrawattstunden Strom
Vattenfall wird die Windparks entwickeln und bauen. Darüber hinaus plant das Unternehmen, seinen Teil des erzeugten Stroms zur Versorgung deutscher Kunden mit fossilfreier Energie zu nutzen. BASF wird etwa die Hälfte des Stroms verwenden, um ihre Chemieproduktionsstandorte in Europa, vor allem in Ludwigshafen, zu versorgen.
Dieses Projekt ist Teil der Bemühungen beider Unternehmen, die Energiewende in Europa voranzutreiben und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Die Windparks, die 85 Kilometer nördlich der Insel Borkum entstehen, sollen nach ihrer Fertigstellung jährlich etwa 6 Terawattstunden Strom produzieren, was dem Bedarf von 1,6 Millionen Haushalten entspricht.
Der Baubeginn ist für 2026 geplant, und die Inbetriebnahme wird voraussichtlich 2028 erfolgen. Die finanziellen Details der Transaktion wurden nicht öffentlich gemacht. Dies verstärkt die bereits bestehende Partnerschaft zwischen Vattenfall und BASF, die bereits gemeinsam in den Windpark Hollandse Kust Zuid investiert haben (Pressemitteilung).
BASF Aktie Chart
BASF mit klarem Plan
6 Terrawattstunden Strom pro Jahr beziehungsweise die 3 TWh, die sich die BASF anteilig aus dem Vertrag verspricht, sind schon eine Hausnummer. Zum Vergleich: Die BASF benötigte im Energie-Krisejahr 2022 am Standort Ludwigshafen 5,3 Terrawattstunden laut eines Berichts der Chemie-Gewerkschaft IGBCE. Neben dem Windpark Nordlicht hat die BASF in weitere Projekte zur Erzeugung von erneuerbaren Energien investiert:
- Der bereits ewähnte Windpark Hollandse Kust Zuid mit 1,5 GW Leistung
- Ein Windpark am im Bau befindlichen Standort Zhanjiang
- Ein Deal mit dem dänischen Windkraftunternehmen Ørsted zur Lieferung von Grünstrom aus Offshore-Windkraft (Laufzeit 25 Jahre)
- Solarpark Schwarzheide mit einer jährlich erwarteten Stromleistung von 25 GWh
Sollte sich die BASF aus der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern also langfristig befreien können? Das wäre tatsächlich ein Fortschritt, der den Chemie-Riesen unabhängiger machen würde. Natürlich steht da auch die Frage im Raum: zu welchem Preis? Da die Gestehungskosten für Solar- und Windkraftstrom aber inzwischen preislich mit der fossilen Konkurrenz konkurrieren können und perspektivisch weitere Kostensenkungen wahrscheinlich sind, könnte die BASF hier aufs richtige Pferd setzen.
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